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Die Königsstadt Achet-Aton

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Mehr als 3.000 Jahre lang lagen die Überreste der ehemaligen ägyptischen Hauptstadt Achet-Aton – in der Mitte zwischen Kairo und Theben am Nil gelegen – unbeachtet im Wüstensand. Nur Legenden berichteten, dass hier einmal eine prachtvolle, goldene Königsstadt gestanden haben soll. Erst ab Mitte des 19. Jahrhunderts konnte man die Inschriften entziffern, die man hier entdeckt hatte, und die erkennen ließen, dass es sich bei dem damaligen Herrscherpaar in dieser Hauptstadt um Ech-en-Aton und Nofretete handelte. Anfangs war noch unklar, wer diese beiden Herrscher waren, doch zu Ende des 19. Jahrhunderts nahmen Ech-en-Aton und Nofretete allmählich Gestalt an. Die entdeckten Grenzstelen kündeten von ihrem Aufbau der neuen Hauptstadt Achet-Aton (später Tell-el-Amarna oder kurz Amarna genannt) und von ihrer Verehrung des neuen Gottes „Aton“. Mehrere Grabreliefs, die aufgefundene Gräber an den Berghängen schmückten, verherrlichten sie als Herrscherpaar.

Oft waren aber auch ihre Bildnisse und Namen ausgemeißelt. Hatten sie hasserfüllte Feinde gehabt? In den überlieferten, offiziellen Königslisten fehlte der Herrscher Ech-en-Aton! Das Paar wurde für die Archäologen immer interessanter, aber auch immer rätselhafter, je mehr Funde man machte. 1887 entdeckte man in Amarna einen Teil der diplomatischen Korrespondenz Ech-en-Atons, die sogenannten „Amarna-Briefe“. Jetzt war klar, dass Amarna eine blühende Hauptstadt im 14. Jahrhundert v. Chr. gewesen war. Aber nicht einmal zwei Jahrzehnte lang! Warum wurde die Stadt plötzlich verlassen, weitgehend zerstört und nie wieder aufgebaut?

1891 begannen die ersten systematischen Ausgrabungen in Amarna durch den Engländer Flinders Petrie, und es gelang, den Grundriß der ehemaligen Hauptstadt zu erkennen. Den spektakulärsten Fund machte dort aber 1912 der Deutsche Ludwig Borchardt, als er die Bildhauerwerkstatt des Bildhauers Tutmosis auffand. Die berühmte Büste der Nofretete wurde entdeckt, die kopfüber im Sand steckte – neben der mutwillig zerstörten Büste des Ech-en-Aton –, aber auch viele sonstige eindrucksvolle Bildhauerwerke konnten ausgegraben werden. Bald wollte man mehr über diese schöne Königin wissen, die damals offensichtlich eine für das alte Ägypten ungewöhnlich starke Position neben dem geheimnisvollen Ech-en-Aton eingenommen hatte. Doch es blieben mehr Fragen als Antworten zum Leben von Ech-en-Aton und Nofretete. Diese Fragen lassen sich heute nur mit Hilfe eines überzeugend wirkenden Seherberichtes (1) befriedigend beantworten.

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