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Gab es mehrere große Erdkatastrophen?

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Es bleibt die Frage zu klären, ob die in dem Platon-Text und in dem Seherbericht geschilderte Atlantis-Katastrophe und die in der Bibel erwähnte Sintflut-Katastrophe gleichzeitig stattfanden, oder ob es sich hierbei um zwei völlig getrennte Vorgänge handelte. Hierzu gibt es bei den Forschern unterschiedliche Ansichten. Von manchen wird ein einheitlicher Katastrophenvorgang vorausgesetzt, andere vermuten zwei völlig voneinander unabhängige Ereignisse: Eine lang zurückliegende Erdkatastrophe vor 10.000 bis 12.000 Jahren (die „Atlantis-Katastrophe“) und eine jüngere Erdkatastrophe vor 5.000 bis 6.000 Jahren (die „Sintflut-Katastrophe“).

Bereits die alten ägyptischen Priester, deren Aussagen von Platon wiedergegeben wurden, haben darauf verwiesen, dass es mehrere große und kleine Erdkatastrophen in der Vorzeit gegeben hat. Auch in den Mythen der Indianer ist mehrfach von verschiedenen Zeitaltern die Rede, die jeweils mit einer Erdkatastrophe endeten. Viele Geologen sind heute ebenfalls der Ansicht, dass es in der Vorzeit mehrere Erdkatastrophen gab. Sie sind davon überzeugt, dass Einschläge von Meteoriten oder Kometen („Impakte“ genannt) mehrfach auf der Erde erfolgten. Als gewaltigste Katastrophe gilt bei den Geologen der „Dinosaurier-Impakt“ vor ca. 65 Millionen Jahren im Golf von Mexiko, der vermutlich das Aussterben der Dinosaurier zur Folge hatte.

Die vielen „Sintflut-Mythen“ unterschiedlicher Völker werden daher heute von den Wissenschaftlern zumeist nicht mehr als reine Märchenerzählung abgetan. Man meinte feststellen zu können, dass der Sintflut-Bericht in der Bibel nur sehr unzulänglich über die entsprechende Erdkatastrophe berichtet. Die Sintflut ist nur ein Teilaspekt dieser Katastrophe. In vielen anderen Legenden wird viel umfassender von gewaltigen Einschlägen und Explosionen, von Feuersturm, von außergewöhnlichen Erdbeben, von riesigen Flutwellen und ganz ungewöhnlichem Sturzregen gesprochen – ganz so, wie es bei einem Meteoriten- oder Kometeneinschlag im Ozean zutreffen würde. In den Mythen der Indianer ist beispielsweise von einer Schlange die Rede, die vom Himmel fiel. Das würde auf den Einschlag eines Kometen hindeuten, da hierbei ein Kometenschweif zu beobachten ist. Aber auch bei einem Meteoriten kann man bei dessen Eintreten in die Erdatmosphäre einen Gasschweif beobachten, der oftmals durch Verwirbelungen schlangenförmig aussieht.

Da in den überlieferten Legenden der einzelnen Völker nichts von einer Annäherung des Mondes berichtet wird, die gemäß dem Seherbericht der Auslöser für die Atlantis-Katastrophe war und die ja allgemein lange Zeit gut sichtbar gewesen wäre, darf man nach meiner Meinung davon ausgehen, dass die ausführlichen Mythen sich auf die Sintflut-Katastrophe beziehen, und dass diese nicht gleichzeitig mit der Atlantis-Katastrophe stattfand. Vielmehr vermute ich, dass die Atlantis-Katastrophe vor fast 12.000 Jahren erfolgte und die Sintflut-Katastrophe vor fast 6.000 Jahren. Ein weiterer Seherbericht in dem Buch „Verwehte Zeit erwacht“ über das alte Reich der Vorfahren der Inka in Südamerika schildert eine große Erdkatastrophe, die vor fast 6.000 Jahren stattfand. Von einer Annäherung des Mondes ist hierbei bezeichnenderweise nicht die Rede! Hier heißt es nur knapp und kurz bei der Ankündigung der Katastrophe: „Schweres wird über die Welt kommen. Wasser der Tiefe werden sich heben, und krachend wird der Erde Schoß bersten. Nebel werden die Erde bedecken.“ (2) Der Auslöser könnte hier ein „Impakt“ gewesen sein. Nur diese letzte große Erdkatastrophe ist offensichtlich noch gut im Gedächtnis der Erdbewohner erhalten geblieben, und sie ist in vielen Einzelheiten in den Mythen geschildert worden. Die Atlantis-Katastrophe lag dagegen schon zu lange zurück, so dass nur noch ein leises Ahnen davon im „Menschheitsgedächtnis“ bestehen blieb.

Durch gewaltige Erdsenkungen und –hebungen ließe sich auch erklären, dass sich Teile der Arche Noah jetzt auf 4.200 m Höhe befinden. Es gibt deutliche Hinweise darauf, dass der Berg Ararat durch Vulkantätigkeit entstanden ist und sich einst aus dem Meerwasser erhoben hat. Denn man hat kristallisiertes Meersalz an den Hängen des Ararat gefunden und auch der benachbarte 1714 m hoch gelegene Wan-See ist meersalzhaltig. Auch gibt es sogenannte Fladenlava bis in großer Höhe des Ararat, die erkennen lässt, das aus dem Erdinneren Lava ausgetreten ist, als sich der Berg unter Wasser bildete. Durch Vulkantätigkeit wurde vermutlich die gestrandete Arche emporgehoben, die dann allmählich unter dem sich bildenden Gletschereis verschwand. Das wäre jedenfalls eine plausibele Erklärung für die jetzige Lage der Arche in so großer Höhe.

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