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Der Untergang von Atlantis

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Allmählich wuchs gemäß dem Seherbericht die Überheblichkeit der Erarier. Die Könige und Unterkönige ließen sich später als „Götter“ oder „Gottessöhne“ anbeten, und auch alle anderen Erarier galten schließlich als „göttergleich“. Zwar hatte die Oberpriesterin vor Überheblichkeit der Erarier und Übervorteilung der anderen gewarnt, doch blieben die Ermahnungen unbeachtet. Das friedfertige Zusammenwirken mündete schließlich in Machtanspruch und Unterdrückung auf Seiten der Oberschicht der Erarier und in Rebellion und Verweigerung durch das Volk. Es kam schließlich zum Kampf der Erarier mit dem Volk und zunehmend regierte allgemein das Laster jeglicher Art, bis Atlantis schließlich – in Übereinstimmung mit Platons Bericht – an einem Tag und einer Nacht tief im Meer versank.

Ein riesiger Himmelskörper, der „Mond“, habe den Untergang von Atlantis herbeigeführt, indem er ganz dicht an der Erde vorbeigezogen sei, nachdem er sich über Jahrzehnte hinweg allmählich angenähert hatte, so heißt es in dem Seherbericht. Es wäre auch denkbar, dass dabei durch die enormen Gravitationskräfte und durch die Erhitzung bei Eintritt in die Erdatmosphäre Gesteinsbrocken vom Mond abgeplatzt und auf der Erde eingeschlagen sind. Das Ende von Atlantis schildert der Seherbericht aus Perspektive der Bewohner wie folgt: „Und dann kam der Tag, da der Mond mit rasender Geschwindigkeit auf unsere Erde zustürzte! Glutrot erschien er, riesengroß. War es überhaupt noch der Mond, war es nicht irgendein anderes, glühendes Gestirn? Nun hatte das Entsetzen doch alle gepackt. Jetzt, jetzt musste es kommen! Jetzt! Einen Augenblick schien es, als bebe die ganze Erde, als seien wir alle in einen Glutstrom geraten und dann --- dann war es vorbei. Mit der gleichen Geschwindigkeit entfernte sich der Mond, man konnte deutlich merken, wie der Abstand zwischen ihm und uns wieder größer wurde. (…) Alles schrie wild durcheinander, und das Geschrei der Menschen übertonte fast das Toben im Innern der Erde! Die Wasser hoben sich, als wollten sie dem Mond nachstürzen, und die Erde, auf der wir standen, begann zu sinken. Nein, es war keine Täuschung: unaufhaltsam sank das feste Land! Dort am Meer spülten schon die Wogen über ganze Reihen von Heimstätten! (…) Alles strebte den Bergen zu. Doch es war vergebens. Unsere höchsten Berge konnten wir nicht erklimmen, sie brannten. Aber auch ihre Gipfel hätten uns nicht retten können, sie sanken mit allem übrigen Land. Nun setzte noch Gewitter ein, der Himmel wurde tiefschwarz, Blitze zuckten in alle Richtungen! Dann fiel Hagel in großen Stücken und verwundete Menschen und Tiere. Einen Tag und eine Nacht währte das Fürchterliche, dann war Atlantis, das stolze Atlantis, versunken.“ (2)

Die Platon-Berichte nennen ebenfalls einen Himmelskörper als Auslöser der Atlantis-Katastrophe. Der Himmelskörper sei zu nahe an der Erde vorbeigezogen. In diesen Berichten wird auch auf die altgriechischen Legenden über Phaeton verwiesen: Als der Sonnengott Helios einst seinem Sohn Phaeton die Erlaubnis erteilte, den Sonnenwagen über das Firmament zu lenken, verlor dieser die Beherrschung über das Gefährt, kam von der gewöhnlichen Bahn ab und stürzte in Richtung Erde. Weltenbrand, Flut und Dämmerung waren der Sage nach die Folge. Auch hier also der Hinweis auf einen Himmelskörper, der die gewöhnliche Bahn verließ! Aber nicht nur in den ägyptischen Überlieferungen, von denen Platon berichtet, sondern auch in anderen alten Mythen haben sich noch Hinweise auf das Atlantis-Reich erhalten. Die Berber kannten beispielsweise Legenden über die Insel „Attala“, die jetzt angeblich am Boden des Ozeans ruht. Die Azteken und Maya in Amerika berichteten von der untergegangenen Insel „Aztlan“ im Osten, von wo ihre Vorfahren angeblich herstammten.

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