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Paulo verließ den Jet und kniff die Augen zusammen, weil kalter Wind ihm ins Gesicht blies. Der Himmel war grau, der Boden weiß. Am Rand der Landebahn stand ein schwarzer BMW 7er. Daran lehnte lässig Tomasso, eingepackt in einen warmen Wintermantel. Auf der Beifahrerseite stand ein vollbärtiger Anzugträger mit öligen, nach hinten gekämmten Haaren, die Hände vor dem Schritt verschränkt.

Ein Bild wie aus einem Mafiafilm, dachte Paulo.

Als Antonio Fiore aus dem Flugzeug trat, wechselte auch Tomasso von seiner lässigen Haltung zu einer respektvoll aufrechten. Fiore stieg die ausgefahrenen Stufen herunter und umarmte seinen Sohn. Er wuschelte ihm durch die schwarzen Locken und sagte: „Mit dir hätte ich hier gar nicht gerechnet.“

„Ich wollte den neuen Wagen einfahren“, antwortete Tomasso, „Und ich dachte mir, dann kann ich dich auch direkt damit abholen.“

„Sei vorsichtig mit solchen Entscheidungen.“

„Mir passiert schon nichts. Und außerdem ist Elias doch mitgekommen.“ Er deutete auf den Anzugträger.

„Don Fiore“, sagte dieser und neigte seinen Kopf.

Antonio Fiore winkte Paulo zu sich. Der hatte ein paar Meter Abstand gehalten. Wenn sein Mentor mit seiner Familie sprach, tat er das immer.

„Hallo Tomasso“, sagte Paulo nun.

„Hallo Paulo. Wie war's auf der Wüsteninsel?“

„Zumindest das Wetter war deutlich besser als hier.“

Tomasso lachte.

„Das kann ich mir vorstellen.“

Don Fiore öffnete die Hintertür der Luxuslimousine und stieg ein. Das war für alle das Zeichen, dass es nun Zeit zum Aufbrechen war. Elias setzte sich auf den Beifahrersitz und Tomasso nahm seinen Platz am Steuer wieder ein. Paulo ging um das Auto herum und setzte sich neben Fiore nach hinten. Als der Motor mit einem respekteinflößenden Brummen ansprang, erkundigte sich Antonio Fiore, ob ein Treffen mit Heinrich Kettler bereits arrangiert sei.

„Darum hat Samuele sich gekümmert“, gab Tomasso zur Antwort, „Direkt nach deinem Anruf gestern Nachmittag. Er hat Kettler zu uns nach Hause eingeladen, aber der hat abgelehnt. Misstrauen, vermute ich. Dafür hat er dich aber in sein Haus eingeladen, um dein Anliegen zu erläutern. Samuele hat natürlich über die Einzelheiten am Telefon nicht gesprochen.“

Fiore schien kurz gekränkt zu sein, dann jedoch hellte sich sein Gesichtsausdruck auf und er sah seinem Sohn durch den Rückspiegel in die Augen.

„In Ordnung. Ich werde später mit Samuele sprechen, sodass er mit Kettler einen Termin für unser Treffen ausmacht", sagte er, machte eine kurze Pause und fügte dann hinzu: "Eure Mutter wäre stolz auf euch.“

Tomasso erwiderte kurz seinen Blick im Rückspiegel, nickte und konzentrierte sich dann wieder auf die Straße.

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