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DIAGNOSE

Welcher Arzt ist der richtige Ansprechpartner, was macht er, um die Krankheit zu bestimmen und welche Diagnoseverfahren kommen zum Einsatz?

Das Erfassen der vollständigen Krankheitsgeschichte (Anamnese) und der Lebensweise (Ernährung, Familienanamnese, Stressanamnese, Umweltbelastungen) sind im Rahmen der Erstdiagnose ebenso wichtig wie zur Verlaufsbeurteilung oder zur Erkennung von Komplikationen sowie zur Prävention. Aus diesem Grund ist für jeden Colitis-ulcerosa-Patienten die regelmäßige Vorstellung bei einem Gastroenterologen unerlässlich (mindestens alle drei Monate).

Die ergänzende Diagnostik wird in initiale Diagnostik und Verlaufsdiagnostik unterteilt:

 Bei der initialen Diagnostik wegweisend sind: Stuhldiagnostik mit Entzündungswerten (Calprotectin oder Laktoferrin), pathologischen Keimen und Clostridium difficile in Kombination mit Blutwerten wie Entzündungswerten (BSG, CRP), großem Blutbild, Leber- und Nierenwerten, Eisen- und Vitaminstatus (Vitamin D, B12 und Folsäure) sowie nach Bedarf die Bestimmung von Makro- und Mikronährstoffen, weiteren Vitaminen und Spurenelementen.

 An bildgebenden Verfahren ist die Darmspiegelung (Ileokoloskopie) erforderlich, um das Ausmaß der Entzündung und der Entzündungsaktivität sowie Komplikationen (zum Beispiel narbige Engstellungen und Pseudopolypen) zu erkennen und um Gewebeproben zur feingeweblichen Aktivitätsbeurteilung zu entnehmen. Die Frage nach Komplikationen kann mithilfe radiologischer Verfahren wie der Computer- oder der Kernspintomographie, in Einzelfällen auch durch eine Barium-Kontrastdarstellung des Dickdarms beantwortet werden.

 Im Rahmen der Verlaufsdiagnostik und intermittierend (also mit Unterbrechungen wiederkehrend) im Rahmen der Schubdiagnostik sind Stuhl- und Laboruntersuchungen ebenso geboten wie eine erneute große Darmspiegelung (Koloskopie), vor allem bei Veränderungen der Symptome oder bei Therapieentscheidungen.

Neben den im Rahmen der Initial- und Verlaufsbeurteilung notwendigen diagnostischen Verfahren können im Rahmen der ergänzenden oder komplikationserkennenden Diagnostik weitere Verfahren wie die sogenannte Kapselendoskopie oder Doppelballonendoskopie des Dünndarms, eine Computer- oder Kernspintomographie des Abdomens sowie eine Doppelkontrastuntersuchung des Dünndarms nach der sogenannten Sellink-Technik erforderlich werden.

Da die Colitis ulcerosa, vor allem die Pancolitis, also die Entzündung des kompletten Dickdarms, ein erhöhtes Risiko für Darmkrebs mit sich bringt, ist ab acht Jahren nach der Erstdiagnose die zweijährige Früherkennungskoloskopie empfohlen. Zur Verlaufskontrolle der entzündlichen Aktivität wird zunehmend auch der Ultraschall der Darmwand mit Messung der Darmwanddurchblutung eingesetzt.

Mein Darm ist kein Arsch

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