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Die Vernunft als kulturelles Ideal sowohl in der Antike als auch in der Moderne ist stark verbunden mit dem Ideal des Selbstdenkens (Kap. 1) und jener Richtung des moralischen Gutseins, bei der es um die Unabhängigkeit von Leidenschaften oder Bedürfnissen und die Selbstbestimmung geht (Kap. 3.3). Das Ideal der Vernunft hat ebenso enge Verbindungen zum Ideal der Selbstbestimmung (Kap. 11). Charakteristisch für Vernunft ist es auch, dass unser vernünftiges, d.h. freies und kritisches Nachdenken seine eigenen Grenzen immer wieder wahrnimmt, in Frage stellt und so diese Grenzen denkend überschreitet. Ein Beispiel: Das kritische Entlarven scheinbarer Wahrheiten ist wichtig – doch es kann auch zur Pose werden, wenn es andere allzu sehr belehrt. Also wird das Kritisieren durch Vernunft überschritten in Richtung eines bewusst zugelassenen Ernstes (Kap. 13.2). Der kritische Blick auf die eigenen Grenzen ist Teil der Vernunft und macht diese so attraktiv. Hier kann es auch um prinzipielle Grenzen des sicheren Wissens gehen. Dann wird das Wissen durch Vernunft überschritten in Richtung der Weisheit (Kap. 4).

Doch die laufende Selbstkritik der Vernunft geht sogar so weit, dass Vernunft sich selbst fragt, ob es vielleicht zu ihrem Kern gehört, anderes auszuschließen: kulturell Fremdes (Kap. 12), Gefühle, Leiblichkeit oder das Weibliche, siehe BÖHME/BÖHME 1983.

Bildungsphilosophie für den Unterricht

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