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3 Lohnt es sich, moralisch gut zu sein? (Jonas, Levinas, Kant, Camus)

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Sieh hin und du weißt.

HANS JONAS (1984, 235)

Worum geht es?

Ganz unabhängig davon, welches Fach Sie unterrichten, in der ein oder anderen Hinsicht fordern Sie Ihre Schüler:innen immer wieder dazu auf, gut zu handeln, das Gute zu tun, gut zu sein oder einfach, sich gut zu verhalten. Oft geht es dabei um den normalen Unterricht, z.B. möchten Sie von Ihren Lerngruppen, dass sie miteinander gerecht umgehen, dass sie sich gegenseitig helfen oder dass sie einander nicht die Unwahrheit sagen. Aber das Gute und das Gutsein ist mitunter auch ein eigenes Thema: in Ethik, Religion, Gemeinschaftskunde, Geschichte oder Deutsch, in Sport oder Fremdsprachen.

Angesichts dieser täglichen Forderung, gut zu sein, fragen Ihre Schüler:innen eines Tages: Weshalb sollen wir eigentlich immer gut sein und uns moralisch richtig verhalten? Können Sie uns da einen einzigen wirklich zwingenden Grund nennen? Oder läuft es darauf hinaus, dass wir gehorchen, höflich sind und uns richtig benehmen? Ist das Gute einfach Erziehung? Jedenfalls funktionieren unser Leben und auch die Welt ganz anders. Dort geht es eher darum, stark oder clever zu sein – und das ist dann ‚gut‘. Wie können Sie auf solche Fragen antworten? Genauer geht es um Folgendes:

 Wenn wir ein ‚gutes Leben‘ führen – gehört es dann zwingend dazu, dass wir moralisch gut sind?

 Wie können wir philosophisch begründen, dass wir moralisch gut sein sollen, obwohl die Welt ganz anders funktioniert?

 Wenn das Gute ein Bildungsziel ist: wie können wir dafür motivieren?

Bildungsphilosophie für den Unterricht

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