Читать книгу Obsession - Piedro Vargas Koana - Страница 19
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Anja hat geschrieben! Ihr erster Brief! Und letzte Woche haben wir lange miteinander telefoniert. Sie war in Südafrika und hatte dort ein Stopover. Meine Traumnotizen zum Tod meines Vaters interpretierte sie als Vorahnung. Sie selbst wäre beim Tauchen schon fast einmal ertrunken und hätte ein Nahtoderlebnis gehabt. Sie berichtete, dass sie in zwei Welten gewesen sei. Im Hier und nicht im Hier, im Jetzt und nicht im Jetzt: irgendwo anders. An der Schwelle zum Tod würden sich die Wahrnehmungen kolossal verändern. Mit Worten sei es schwer zu beschreiben. Aber es fühle sich gut und richtig an. Als sie am Strand wiederbelebt wurde, wehrte sie sich dagegen. Sie hätte den Eindruck, dass sie gehen müsse und ihre Seele schon eine andere Sphäre ihres Seins erreicht hätte.
Brief und Telefonat waren gut! Sie nimmt mich so, wie ich bin. Wir hätten nicht so vertraut miteinander telefonieren können, wenn sie mir etwas übelgenommen hätte. Ich wundere mich ein wenig. Der Traum ist nur vordergründig mystisch. Fast banal. Eigentlich ein Klartraum.
Anja im Traum
Ich war in einem schlichten, einfachen Zimmer. Es könnte eine Mönchszelle in einem Kloster gewesen sein. Sie war zum Schlafen gedacht und sollte durch nichts ablenken. Ich glaube, ich war dort zum Meditieren.
Dann ging ich in einen großen Raum. Jemand trug einen Plattenspieler herein, der bereits Musik spielte. Ich regelte am Verstärker die Lautstärke und genoss eine wundervoll klare und reine Musik.
Ich ging ins Freie. Vor mir lag ein Feld von glühender Kohle. Dahinter hast du auf mich gewartet und die Arme nach mir ausgestreckt. Ich ging über die Kohle zu dir. Du nahmst meine Hände und schautest mir lange in die Augen. Dann gingen wir gemeinsam weiter.