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Zwischen Böhmen und dem Heiligen Römischen Reich: die römisch-deutsche Krone

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Nach seiner Rückkehr aus Italien war Karls erstes Ziel in Böhmen das Grab seiner Mutter im Kloster Königsaal, bevor er weiterreiste und am 30. Oktober 1333 in Prag eintraf. Wenig später erhob ihn sein Vater zum Markgrafen von Mähren. In seiner Autobiografie zeichnet Karl ein recht trostloses Bild von dem Böhmen, das er im Auftrag seines Vaters verwalten soll. Baufällige Schlösser, menschenleere Ortschaften und eine verlotterte Hauptstadt, die königlichen Güter verfallen oder verpfändet: „Und so fanden wir bei unserer Ankunft in Böhmen weder Vater noch Mutter, weder Bruder noch Schwester, noch irgendeinen Vertrauten. […] Auch die böhmische Sprache hatten wir völlig verlernt. […] Dieses Königreich trafen wir derart verwahrlost an, dass wir keine einzige freie Burg fanden, die nicht schon mit allen königlichen Gütern verpfändet war. So hatten wir keine andere Bleibe außer in Stadthäusern, wie jeder andere Bürger auch. Die Prager Burg aber war […] verwahrlost, verfallen und heruntergekommen.“30 Die Lage war aller Wahrscheinlichkeit nach nicht ganz so verzweifelt, wie der junge Prinz sie darstellt, um seine eigene Rolle beim Wiederaufbau aufzuwerten. Es stimmt aber wohl, dass er das Königreich, das er nach zehnjähriger Abwesenheit vorfand, kaum wiedererkannte. Nicht einmal die Sprache beherrschte er noch richtig. Er war mit dem empfindlichen Gleichgewicht innerhalb des Hochadels nicht vertraut und wusste noch nicht, auf welche Ressourcen er zurückgreifen konnte. Innerhalb weniger Jahre, so Karls Schilderung, setzt er die Ansprüche des Königshauses wieder durch, verschönert Prag und andere Städte, erwirbt die verpfändeten königlichen Güter zurück, baut eine funktionierende Justiz auf und bringt die aufsässigen Freiherren dazu, sich ihm wieder zu unterwerfen. Doch mit alledem verletzt er die Eitelkeit und den kleinlichen Stolz seines Vaters so empfindlich, dass dieser ihm die Verwaltung Böhmens entzieht: „So blieb uns nur der leere Titel eines Markgrafen von Mähren.“31 Die Realität dürfte etwas differenzierter ausgesehen haben: Die wichtigen Entscheidungen im Rahmen der Wiederherstellung der königlichen Macht in Böhmen fielen sicher in Abstimmung zwischen Vater und Sohn. In Frankreich und in Luxemburg standen beiden Berater zur Seite, die den jungen Prinzen schon in den 1330er-Jahren auch in Prag begleiteten. Ebenso wurden die großen diplomatischen Vorstöße gemeinsam vorbereitet, namentlich das 1335 mit dem polnischen König geschlossene Übereinkommen zu Schlesien und das im November desselben Jahres in Visegrád vereinbarte Neutralitätsabkommen zwischen den Königreichen Polen, Böhmen und Ungarn. Ohne eine solche enge Abstimmung innerhalb des Hauses Luxemburg, die Karls Großonkel Balduin als Kurfürst und Erzbischof von Trier aufmerksam überwachte, wären die zielgerichtet aufeinander abgestimmten Schritte zwischen 1340 und 1346 nicht nachvollziehbar, an deren Ende sich Karl bei der Königswahl gegen den mächtigen Ludwig den Bayern durchsetzen konnte.

In der Tat lassen sich schon 1340 erste Anzeichen dafür ausmachen, dass die gesamte Luxemburger Dynastie für Karl hohe Ziele verfolgte. 1341 trat Johann nach seiner endgültigen Erblindung alle Ansprüche auf Böhmen an seinen Sohn ab. Schon 1340 war bei einem Treffen mit Papst Benedikt XII. auf Vermittlung von Peter Roger von Fécamp, Karls Hauslehrer in seiner Zeit in Paris und zwei Jahre später Nachfolger Benedikts auf dem Papstthron, offenbar eine Allianz zwischen Avignon und Prag geschmiedet worden, um den exkommunizierten Kaiser zu schwächen und möglichst bald abzulösen. Bei dieser Gelegenheit, so die Vita, sagte Peter Roger von Fécamp zu Karl: „Du wirst noch römischer König werden.“ Daraufhin antwortete der Luxemburger seinem Mentor: „Zuvor wirst du Papst sein.“32 Im selben Jahr hatte Karl seine älteste Tochter Margarete fünfjährig mit dem ungarischen König Ludwig I. von Anjou verlobt. Den Anlass zu einer ersten Konfrontation zwischen Karl und Ludwig IV. lieferte der Wittelsbacher, als er 1342 die 1330 geschlossene Ehe zwischen Karls jüngerem Bruder Johann Heinrich und Herzogin Margarete von Tirol und Kärnten für nichtig erklärte. Margarete (die später den Beinamen „Maultasch“ erhielt) hatte nämlich den verhassten Ehemann mit Unterstützung eines Teils des Tiroler und Kärntner Adels hinausgeworfen und behauptet, er habe die Ehe wegen Impotenz nie vollzogen. An seiner Stelle heiratete sie Ludwig I. von Brandenburg, den ältesten Sohn Ludwigs des Bayern, der diese neue Ehe umgehend anerkannte, obwohl die erste Ehe nach dem Kirchenrecht noch gar nicht wirksam geschieden war. Die Luxemburger, allen voran Karl als junges Oberhaupt dieses Hauses, forderten Genugtuung für die Demütigung, die Ludwig IV. durch sein Verhalten Karls Bruder und damit der gesamten Dynastie beigebracht hatte, und wollten zugleich mit aller Macht die drohende Gefahr abwenden, dass sich an der Süd- und Ostgrenze Böhmens Bayern und Österreich zusammentaten. 1342 exkommunizierte der neue Papst Clemens VI. das frisch vermählte Paar und wendete sich damit in erster Linie gegen den amtierenden Kaiser. 1344 versuchte Ludwig IV. zwar, vor einem Kassationsgericht die Aufhebung des 20 Jahre zuvor gegen ihn selbst verhängten Kirchenbanns zu erreichen, jedoch ohne Erfolg, denn Clemens setzte auf Karl von Luxemburg, von dem er sich ein Bündnis oder zumindest Unterstützung versprach, sobald dieser König und später womöglich Kaiser wurde. Diese Präferenz unterstrich Clemens durch ein prestigeträchtiges Privileg, das er Johann und Karl von Böhmen gewährte: Am 30. April 1344 erhob er das Bistum Prag, das bis dahin Teil des Mainzer Metropolitanverbandes gewesen war, zum Erzbistum. Zusammen mit den beiden Suffraganbistümern Olmütz und Leitomischl, die er Prag zuschlug, entsprachen die Grenzen des neuen Erzbistums denen des böhmischen Königreichs. Als entscheidendes Signal an die Reichsfürsten entließ der Papst 1346 schließlich den bayerntreuen Kurfürsten und Erzbischof der mächtigen Metropolitanprovinz Mainz, Heinrich von Virneburg, und setzte an seine Stelle Gerlach von Nassau, einen Verwandten der Landgrafen von Hessen und erklärten Gefolgsmann Karls und Balduins. Letzterer musste nun nur noch von Tür zu Tür gehen und sich als Königsmacher betätigen.

Doch bevor er im Reich die Werbetrommel für den Gegenkönig zu rühren begann, sicherte sich der mächtige alte Erzbischof von Trier gegenüber seinem Großneffen ab. Mit zwei Verträgen, die am 16. März und 22. Mai 1346 unterzeichnet wurden, zwang er Karl, sämtliche territorialen Besitzungen des Erzbistums Trier anzuerkennen und zudem eine Hypothek in Höhe von 6000 Silbermark zu seinen Gunsten aufzunehmen, für die er Ländereien in der Grafschaft Luxemburg verpfänden musste (zweifellos, um die voraussichtlichen Kosten der Wahl zu decken). Mochte er Luxemburger und der Großonkel des künftigen Königs sein, so war Balduin doch in erster Linie selbst ein Landesherr, der seine eigenen Interessen zu wahren wusste und sich für seine Schützenhilfe fürstlich belohnen ließ. Klar wird zudem, dass sämtliche Beteiligten zu diesem Zeitpunkt bereits ausschließlich Karl als legitimen Ansprechpartner betrachteten und nicht mehr seinen Vater Johann, der ja noch am Leben war. Zwischen den beiden Verträgen hatten Karl und sein Vater am 22. April 1346 im Beisein der zwölf mächtigsten Kardinäle der Kurie mit dem Papst in einer offiziellen Übereinkunft ihre wechselseitige „Freundschaft“ bekräftigt. Für Karl war diese Geste nicht ungefährlich, denn die deutschen Reichsfürsten hätten darin eine klare Unterwerfung des künftigen Königs und Kaisers unter den Papst sehen können, zumal die aufseiten Ludwigs IV. stehenden Chronisten den Luxemburger bereits als „Pfaffenkönig“ schmähten und den Bayern als Kämpfer für die deutschen Privilegien bzw. Freiheiten und das alleinige Vorrecht der deutschen Kurfürsten zur Wahl „ihres“ Königs rühmten. Diesen Preis mussten die Luxemburger jedoch für die tatkräftige, wenn auch unter der Hand vom französischen König betriebene Unterstützung des Papsts zahlen. Wie die Annahme der Goldenen Bulle, die eine rein „deutsche“ Wahl des römisch-deutschen Königs festlegt, zehn Jahre später bezeugt, war Karl 1346 keineswegs von seinem Ehrgeiz geblendet, sondern konnte sehr wohl über die wenigen Monate hinaus blicken, die ihn von einer eventuellen Thronbesteigung trennten.

Bis zum letzten Akt, der Wahl zum Gegenkönig, waren jedenfalls vorerst alle Hindernisse aus dem Weg geräumt. Der gewiefte Balduin legte Wert darauf, zumindest nicht öffentlich als Verfechter der dynastischen Interessen der Luxemburger in Erscheinung zu treten, sondern als Reichs-, Kur- und Kirchenfürst. Ludwig IV. verweigerte er in einem scharfen Verweis sowohl den Königs- als auch den Kaisertitel und titulierte den Bayern stattdessen als „erlauchten Herrn“, den er aufforderte, die Anerkennung der zweiten Ehe der Herzogin Margarete zurückzuziehen und sich als exkommunizierter Ketzer dem Papst zu unterwerfen. Als sich Ludwig dem wie erwartet nicht fügte, berief Gerlach von Nassau, neuer Erzbischof von Mainz und Reichserzkanzler für Deutschland, dem protokollarisch im Kurkollegium die erste Stimme zustand, am 20. Mai 1346 den Kurfürstentag für eine neue Wahl ein. Doch nur fünf der sieben Kurfürsten machten sich auf den Weg nach Rhens am Rhein im Erzbistum Köln, wo der Kurverein 1338 unter Ludwig IV. eine Vereinbarung geschlossen hatte, die ihm das alleinige Privileg für die Wahl des römisch-deutschen Königs zusicherte und sich ausdrücklich gegen eine vorherige päpstliche Approbation verwahrte. In Gegenwart der drei geistlichen Kurfürsten von Trier, Köln und Mainz, des Herzogs von Sachsen und des Königs von Böhmen, jedoch in Abwesenheit des Pfalzgrafen bei Rhein und des Markgrafen von Brandenburg (zwei Unterstützer der Wittelsbacher) wurde Karl von Luxemburg, Markgraf von Mähren, jedoch zu dieser Zeit noch nicht König von Böhmen (was eine entscheidende Rolle spielte), von den fünf Kurfürsten am 11. Juli 1346 einstimmig zum römisch-deutschen König gewählt. Ludwig der Bayer tat dieses Ereignis als Treppenwitz der Geschichte ab. Sein mehr oder weniger offizieller Chronist und Verfasser der Chronik der Herzöge von Bayern, vielleicht ein Mönch aus Oberalteich, vermerkte lapidar: „Auf welche Weise, wann und von welchen Kurfürsten er jedoch gewählt wurde, habe ich bis heute nicht in Erfahrung bringen können.“33 Für Karl spielte das kaum eine Rolle, denn er konnte mit Fug und Recht darauf hoffen, in die Fußstapfen seines berühmten Großvaters zu treten. Als er die Boten aussandte, die dem Papst offiziell die gute Neuigkeit überbringen sollten, bewies Karl sogleich, dass er sich von nun an als Verteidiger des Reiches verstand. Denn anders als wenige Wochen zuvor in Avignon vereinbart, forderte er den Heiligen Vater nicht zur formalen Approbation, sondern lediglich zur Kenntnisnahme seines neuen Titels auf. Philipp VI. von Frankreich scherte sich gar nicht erst um solche Finessen: Vom Moment der Wahl an nannte er seinen Verwandten Dei gratia rex Romanorum. Der französische König hatte Grund genug, den deutschen König noch vor seiner Krönung rückhaltlos anzuerkennen, war doch die Allianz zwischen den beiden Häusern schon vom Großvater Heinrich VII. geschmiedet und später von Johann bekräftigt worden. Zudem war Philipp VI. gerade dabei, seinen gesamten Heerbann mobil zu machen, um sich mit einem möglichst großen Aufgebot den Engländern entgegenzustemmen. Auch Johann stand seit Mai 1346 mit einem Luxemburger Heeresverband, dem zeitgenössischen Quellen zufolge schätzungsweise 500 Ritter angehörten, in Frankreich im Feld, um an der Seite des französischen Königs Eduard III. aufzuhalten, der am 12. Juli in der Normandie gelandet war.

Um Haaresbreite wäre der von Johann, Balduin und Karl so geschickt eingefädelte Plan bei dieser Gelegenheit sang- und klanglos verpufft, so, wie die Linie der Luxemburger 1288 bei Worringen oder 1313 bei Siena beinahe ausgelöscht worden wäre. In der Schlacht bei Crécy, einem entscheidenden Wendepunkt in der Frühphase des Hundertjährigen Krieges, wurde am 26. August 1346 vor den Augen Philipps VI. und Eduards III. die Crème der Ritterschaft Frankreichs von englischen Armbrust- und Bogenschützen niedergemäht.34 Unter den illustren Rittern, die in der Schlacht fielen, waren der Herzog von Lothringen (ein Bruder König Karls II. von Valois), Ludwig von Dampierre (Graf von Nevers und Flandern), die Grafen von Blois, Harcourt, Roucy und Sancerre – und Johann der Blinde, König von Böhmen und Graf von Luxemburg.35 An dieser Stelle ist weder Raum für Einzelheiten der Schlacht, die von den Chronisten, allen voran Jean le Bel, fast augenblicklich zum Mythos erhoben wurde, noch für den von Jean Froissart verewigten Heldentod Johanns, der sich von seinen Knappen an sein Streitross binden und in das Getümmel führen ließ, wo ihn englische Ritter erschlugen.36 Als der Sohn Eduards III., der berühmte Schwarze Prinz, am nächsten Morgen Johanns Leiche fand, nahm er dessen Zimier an sich und machte sich das darauf stehende Motto „ich dien“ zu eigen. Es ziert bis heute das Wappen des Prince of Wales. Karl entging nur knapp demselben Schicksal. Froissart erwähnt keine Verwundungen, berichtet aber, dass Karl das Schlachtfeld verließ: „Als er sah, dass die Sache schlecht für ihn stand, ging er fort, und ich weiß nicht, welchen Weg er einschlug.“37 Die verstörende Legende vom jungen Herrscher und frisch gekrönten römisch-deutschen König, der schmählich vom Schlachtfeld flüchtet, ohne dem eigenen Vater beizustehen, wurde schon früh von den Ludwig IV. ergebenen Chronisten kolportiert. Der Vorwurf muss so gravierend gewesen sein, dass Papst Clemens VI. sich veranlasst sah, in einem Brief vom 5. November 1346 zu bekräftigen, durch Karls Wahl sei ein princeps militiae auf den römisch-deutschen Thron gelangt, ein Ritterfürst, der durchaus fähig sei, die Christenheit in die Schlacht zu führen. Vielleicht war Karl ebenfalls daran gelegen, im Nachhinein gegen das böse Gerücht anzugehen, als er in seiner Vita ausführlich seine militärischen Erfolge in Italien aufzählte.

Dieser tragische 26. August 1346 raubte ihm nicht nur seinen Vater und mit ihm die kostbare uralte Allianz mit Frankreich, sondern fiel ausgerechnet auf den Vortag seiner auf den 27. August angesetzten Krönung. Karl suchte Zuflucht in seiner Grafschaft Luxemburg, denn der Weg ins weit entfernte Böhmen führte zum Teil durch Gebiete, die in der Hand von Gefolgsleuten Ludwigs IV. waren. Trotz allem musste er den vorgesehenen Ablauf bis zum Schluss durchstehen und die Krönung vornehmen, denn sonst wäre seine Königswahl vielleicht ein vergebliches Unterfangen geblieben. Dieser Tatsache war sich auch der amtierende Kaiser wohl bewusst, denn er titulierte Karl weiterhin als „angeblichen Markgrafen von Mähren“, um demonstrativ darauf hinzuweisen, dass er in seinen Augen nicht einmal die Krone Böhmens trug. Auch der Papst begriff, dass Eile geboten war. Zunächst einigte man sich auf eine behelfsmäßige Krönung am 26. November 1346 in Bonn, denn Aachen, das als kaiserliche heilige Stätte mit Thron und Grab Karls des Großen eigentlich angemessen gewesen wäre, war dem Bayern treu ergeben und hielt seine Tore genauso verschlossen wie im Mai Frankfurt als eigentlich üblicher Ort der Königswahl.

Nach den glückverheißenden Omen, die Karl während des Italienzugs zu erkennen geglaubt hatte, nach seiner Abnabelung vom Vater, nach den ersten recht geschickten Schritten auf dem politischen Parkett Böhmens, die ihn bis an die Stufen des römisch-deutschen Throns geführt hatten, erinnerte ihn das Schicksal nun mit aller Härte daran, wie rasch sich das Blatt wenden kann. Karl lernte daraus offensichtlich, dass er das brüchige Konstrukt, dessen Erbe er nach dem Tod seines Vaters war, möglichst rasch stabilisieren musste. Eine Grafschaft und ein Königreich hielt er in der Hand, der römisch-deutsche Thron war ihm gewiss, wenn auch als Gegenkönig eines regierenden Kaisers, dazu die vage Aussicht auf die Kaiserkrone. Fehlte noch ein männlicher Thronerbe. Im folgenden Jahrzehnt, von 1346 bis 1356, konnte Karl über seinen Rivalen in Deutschland triumphieren, Kronen sammeln, ehrgeizige Pläne schmieden, seinem Königreich eine Verfassung geben, sich in Rom zum Kaiser krönen lassen, seine Hauptstadt Prag größer und prächtiger machen und mit einer neuen Universität ausstatten, die seinen Namen trug. Er schloss zwei Ehen, ordnete Böhmen neu und konnte sich in einem von der Pest entvölkerten und vom Krieg zwischen England und Frankreich zerrütteten Abendland als maßgebliche Instanz etablieren.

Karl IV.

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