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Kapitel 2 Der König: 1346–1355
ОглавлениеEin Am König 11. Juli thront.
1346 wurde Karl zum römisch-deutschen König gewählt und am 26. November desselben Jahres in Bonn gekrönt. Mit Bedacht beschließt er seine Vita mit der Erinnerung an diese beiden Ereignisse: „So schritten die Kurfürsten unverzüglich zur Wahl und wählten den Markgrafen Karl von Mähren unter glücklichen Vorzeichen zum römischen König.“1 Wie wir wissen, war ihm das Glück nicht lange hold. Schlimmer noch: Ende des Jahres 1346 war Karl noch immer nicht König von Böhmen, während Ludwig IV. im Reich fest im Sattel saß und sich damit brüstete, Karl „gleich einem Wurm zu zertreten“. Würde Karl gezwungen sein, einem Mann, der 1322 in der entscheidenden Schlacht seinen damaligen Gegenspieler vernichtend geschlagen hatte, im Kampf entgegenzutreten und sein Leben zu riskieren wie seinerzeit in Crécy? Karl wusste den Papst an seiner Seite, machte sich jedoch keine Illusionen darüber, dass der Heilige Vater gern mehr als ein Eisen im Feuer hatte. Zudem ließ das Scheitern des französischen Aufgebots in Crécy einen langwierigen Krieg gegen den englischen König befürchten, sodass Karls Allianz mit dem Königreich Frankreich vielleicht auf Dauer nicht mehr so üppige Früchte tragen würde.
Wenn es in der Politik des jungen Königs bis zu seiner Kaiserkrönung in Rom 1355 einen roten Faden gab, dann war es die weitgehende Kontinuität in der Konsolidierung seines eigenen Königreichs. Böhmen bildete unter dem Strich das einzige Standbein, auf das er überhaupt selbst Einfluss ausüben konnte. Er überführte den Sarg seines Vaters nach Luxemburg und kehrte am 1. Januar 1347 nach Prag zurück, blieb dort fast das ganze Jahr über und hielt sich auch danach bis 1353 im Wesentlichen auf seinen Besitzungen im Osten auf. Diese Entscheidung basierte in erster Linie darauf, wie Karl seine Zeit und die Verhältnisse im Reich einschätzte. Nur ein Fürst, der in seinem dynastisch angestammten Gebiet fest etabliert war, hatte in seinen Augen eine Chance, das gesamte Gebilde zu beherrschen. Er merkte, dass die schwierige Lage des Königs von Frankreich auch seine Position schwächte. Eines wusste er ganz genau: Falls er sich gegen den Papst und zugleich gegen die deutschen Reichsfürsten stellte, würde er ebenso scheitern wie alle, die das vor ihm versucht hatten.