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All About Eliette

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Tragödien, wohin das Ohr reicht. In den Boxen demonstriert die Carmen der Callas, wie viel Schmerzen in eine Liebe passen, und an einem Tischchen der Bar »La Divina« hört man ein schwules Pärchen sich in der deprimierenden Disziplin »Abschließendes Grundsatzgespräch« üben.

Nach dem üblichen Schlagabtausch (»Du brauchst Freiraum?! Ist dieser Freiraum eigentlich gut gebaut?« – »OhGottohGott, es soll ja jetzt schon sehr gute Medikamente gegen Paranoia geben …«) geht es wirklich ans Eingemachte: »Und was wird aus IHR?« – »Wie IHR? Du gehst doch!« – »Wer hat SIE nächtelang gehalten, als sie Keuchhusten hatte, sag’, wer?« Jetzt bewegen sich zwei Schlappöhrchen in dem Vuitton-Fake-Täschchen, rund um ein Gähnen erscheint der Kopf eines potthässlichen Pekinesen. Die Urheberin des Sorgerecht-Eklats hat ihr »Power-Napi« beendet.

Mit Gurrlauten wird »Eliette« von ihren – noch im Duett amtierenden – Bezugspersonen in Empfang genommen. Bei E, meiner Champagnisier-Gefährtin, bewirkt das Szenario so was wie einen Melancholie-Schub. Ihr emotionales Immunsystem ist nicht in Bestform. Unfreiwillige Trennung von einer Lebensliebe, mit der sie sich vor unserer Verabredung zu einem Sind-wir-doch-Freunde-Gulasch getroffen hatte.

»Weißt du«, sagt sie wehmütig, »ich will, dass er glücklich ist. Auch ohne mich.«

»Soll ich jetzt gleich die Tierrettung rufen, oder was«, versuche ich ihre Harmoniesucht zu stoppen. Dem Mann sind nämlich nichts anderes als nässende Hautausschläge an den Hals zu wünschen. Schließlich hatte er sie mit einem Fünf-Worte-SMS entsorgt, nachdem er über Wochen zweigleisig gefahren war.

»Lieben heißt auch verzeihen«, verharrt sie im Pilcher-Fach. Ich ordere beim Kellner einen nassen Fetzen und bitte E, mich damit in überschaubaren Intervallen zu schlagen, sollte mich je dieses Duldersyndrom ereilen. Entschuldigung schon, mein Aszendent heißt Skorpion. Ich kann gar nicht anders.

Amour ... pfuuh!

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