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Lehrstuhl für Kühlschrankpsychologie

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Berufsbedingt hatte ich mich in letzter Zeit mit Freud vollgekübelt und bin mit den BH-Verbrennerinnen aus den Sixties d’accord, dass der Mann bezüglich der weiblichen Sexualität kränkende Verständnislücken aufzuweisen hatte. Vielleicht hatte das auch damit zu tun, dass Freuds Mutter ihn zur Zentralsonne ihres Planetensystems erklärt und seine Gattin jenen Ansatz direkt zu übernehmen hatte.

Der liebe Sigmund musste sich also nie damit aufhalten, die Frauen zu verstehen, denn sie waren ja ohnehin da. Ganz generell besitzen Männer, deren Mutterliebe von verliebter Kritiklosigkeit geprägt war, hohes Sargnagelpotenzial. Ihre Fähigkeit zur Fehlereinsicht ist so überschaubar wie ein Gruß aus der Küche in einer Nouvelle-Cuisine-Hütte.

Extrem unsexy auch, wenn grauschläfige Knaben bei Telefonaten mit Muttchen dann wie Quietscheentchen flöten: »Bussi, Mamili … ich versprech‘ dir, dass ich mich warm anziehen werde, ja, bitte Marillenknödili … danke … ich dich auch.« Zu blöd aber auch, dass diese Herren nicht mit einem Warnschild »Achtung, Mamas Liebling« ausgestattet sind.

Meine Freundin Z behauptet, dass der Kühlschrankcheck generell bei Männern ein verlässliches Spiegelbild ihrer Psyche darstellt. Die mit Fischkonserven, Psychopharmaka und Gin wären in der Regel sicheres Krisengebiet, weil ein solches Stillleben auf fehlende Liebesfähigkeit rückschließen lasse. Die Typen, die Junk wie Knabbernossis, Schokopudding und Kartoffelsalat im Glas kühl gestellt hätten, wären wiederum von der Geschmacksfee unrettbar verwunschen. Die Zwergzucchini-trifft-getrüffelten-Normandiebrie-Fraktion der Spezies der metrosexuellen Weicheier zuzuordnen.

»Und …?«, verzweifelte ich jetzt langsam, »wann ist jetzt ein Typ liebesfähig und cool zugleich? Frischmilch und blutiges Fleisch?«

»Woher soll ich das wissen?«, antwortete die Neo-Inhaberin des Lehrstuhls für Kühlschrankpsychologie.

Amour ... pfuuh!

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