Читать книгу Das Handbuch gegen den Schmerz - Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Thomas R. Tölle - Страница 53

Soziale Faktoren

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Schmerzen führen oft zur sozialen Isolation. Viele Betroffene können ihrem Beruf nicht mehr nachgehen und stellen auch privat viele Aktivitäten ein. Das erhöht die körperliche Inaktivität, was die Schmerzen weiter begünstigt. Das Umfeld versteht nicht, warum der Patient Schmerzen hat, obwohl doch keine Krankheit festgestellt wurde. Nicht selten kommt es wegen dieses Unverständnisses und der sozialen Stigmatisierung („Simulant“, „Faulenzer“) zu psychischen Problemen wie Depressionen – die dann wiederum die Schmerzproblematik verschärfen.

Körper, Seele und soziales Umfeld hängen also eng miteinander zusammen. Jeder Schmerz zieht Probleme in allen drei Bereichen nach sich. Wenn ein Mensch andauernd unter den starken Schmerzen leidet, ist das nicht nur ein körperliches Problem. Er ist niedergeschlagen, wird mutlos und eventuell sogar depressiv. Ebenso kann eine Schmerzerkrankung auch drastische soziale Folgen haben. Der Betroffene ist nicht mehr so leistungsfähig, verliert vielleicht sogar den Job. Das kann das seelische Tief noch weiter verstärken. Die moderne Schmerztherapie adressiert daher alle drei Bereiche – Körper, Seele und soziale Situation (siehe Kapitel 3, Wege aus dem Schmerz finden). Denn in den Augen der modernen Schmerzmedizin lässt sich nur auf diese Art und Weise eine chronische Schmerzerkrankung effektiv und nachhaltig behandeln.

Das Handbuch gegen den Schmerz

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