Читать книгу Das Handbuch gegen den Schmerz - Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Thomas R. Tölle - Страница 61

Diagnose von Rückenschmerzen

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Fast jeder Mensch hat im Laufe seines Lebens einmal Kreuzschmerzen. Meistens kommen sie zum ersten Mal im Alter zwischen 35 und 55 Jahren vor. Häufig lässt sich keine konkrete Ursache für die Schmerzen finden. Nur bei zehn bis 20 Prozent kann ein körperlicher Grund für das Auftreten der Schmerzen gefunden werden (zum Beispiel ein Bandscheibenvorfall, eine Wirbelverletzung nach einem Unfall oder eine Krankheit wie Osteoporose oder gar eine Tumorkrankheit). Man spricht dann von unspezifischen Kreuzschmerzen. Die Behandlung zielt darauf ab, den Schmerz zu lindern – denn eine zu behandelnde Ursache ist nicht auffindbar.

In vielen Fällen bilden sich solche unspezifischen Kreuzschmerzen nach ein paar Tagen von selbst wieder zurück. Oft ist es gar nicht notwendig, den Hausarzt aufzusuchen, wenn man die Schmerzen mit freiverkäuflichen Mitteln wie Schmerztabletten, Wärmepflastern und viel Bewegung in den Griff bekommt. Viel mehr kann beziehungsweise wird der Arzt auch nicht verordnen. Er wird zunächst im Gespräch und der körperlichen Untersuchung gefährliche Ursachen für die Beschwerden ausschließen (in der Medizin sind das die sogenannten „Red Flags“). Erst wenn der Schmerz länger als sechs Wochen bestehen bleibt, wird er dann beispielsweise eine bildgebende Diagnostik (Röntgen, MRT, CT) durchführen oder überweist zu einem Spezialisten. Warum? Weil, wie gesagt, meist sowieso nichts zu sehen ist und der Schmerz spätestens nach vier bis sechs Wochen wieder von allein verschwunden sein wird. Es gibt aber Situationen, bei denen man in jedem Fall sofort einen Arzt aufsuchen muss, damit eine zugrundeliegende Erkrankung oder Verletzung frühzeitig erkannt und behandelt werden kann.

Das Handbuch gegen den Schmerz

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