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Wann zum Schmerztherapeuten?

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Ideal wäre es, wenn Risikopatienten für eine chronische Schmerzerkrankung frühzeitig schmerztherapeutisch behandelt würden, bevor der Schmerz bereits chronisch geworden ist, also vor Ablauf von drei oder spätestens sechs Monaten. Jeder Patient, der länger als drei Monate mit Schmerzen lebt, die durch einzelne Therapiemaßnahmen (Physiotherapie, Spritzen, operative Eingriffe) nicht verbessert werden konnten, sollte um eine Überweisung zu einem Schmerztherapeuten oder in eine Schmerzambulanz bitten. Eine rechtzeitige Therapie erhöht die Heilungschancen!

Was viele nicht wissen: Die Schmerztherapie ist weit mehr als nur die medikamentöse Behandlung und die „Betäubung“ von Schmerzen. Zwar werden auch Medikamente eingesetzt, aber der Patient lernt auch zahlreiche andere Schmerzbewältigungsstrategien kennen. Eine Schmerztherapie setzt sich immer aus individueller Bewegungstherapie (Sport und Physiotherapie), sogenannten Patientenedukationen (Schulungen, in denen der Patient Informationen über das Krankheitsbild bekommt) und verhaltenstherapeutischen Maßnahmen zusammen. Er wird befähigt, aktiv gegen den Schmerz anzugehen. Leider herrscht oft das Missverständnis, dass die Schmerztherapie lediglich dafür da ist, Patienten zu sedieren, um ihnen das größte Leid zu ersparen. Das ist aber nur bei Patienten mit schweren Erkrankungen in der letzten Lebensendphase der Fall. Mehr darüber in Kapitel 3, Wohin können Sie sich wenden?, ab Seite 280.

Das Handbuch gegen den Schmerz

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