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ARTHROSE: MYTHEN UND WISSENSWERTES

Ist es schlimm, wenn die Knochen knacken? Was haben Gummibärchen mit der Arthrose-Therapie zu tun? Wie komme ich an eine zweite Arztmeinung? Und unter welchen Bedingungen ist Kniearthrose eine Berufskrankheit? Hier gibt es Tipps und Informationen.

LEIDER FALSCH
Gummibärchen für die Gelenke?

„Gelatine ist gut für die Gelenke.“ Das wird immer wieder gesagt, ist aber leider kein Freibrief zum Gummibärchennaschen. Die Annahme basiert darauf, dass es tatsächlich Gelatinetabletten gibt, die gegen Gelenkschmerzen helfen sollen. Sie enthalten aber andere Stoffe als Lebensmittelgelatine. An der Gummibärchen-Theorie ist also nichts dran. Im Gegenteil: Die Naschereien gehören zu den ungesündesten Süßigkeiten, kleben in den Zahnzwischenräumen und enthalten viel Zucker. Zur Wirksamkeit von Gelatinetabletten gibt es übrigens Studien mit gegensätzlichen Ergebnissen: Die einen bestätigen die Wirkung, bei anderen zeigte sich hingegen kein Unterschied zwischen den Tabletten und Placebos.

HÄUFIG WAHR
Knochenknacken in der Schulter

„Bei mir knackt die Schulter. Habe ich Arthrose?“ Diese Frage wird mir häufig gestellt. Das Knacken der Schulter kann mehrere Ursachen haben. Die häufigste ist tatsächlich die Arthrose beziehungsweise die beginnende Arthrose im Schultereckgelenk. Weil die Gelenke sich durch die Erkrankung verändern, kommen die Knocher näher aneinander. Es bilden sich knöcherne Zacken aus, die bei Bewegung gegeneinanderreiben können. Solange Sie beim Knacken keine Schmerzen spüren, würde man noch keine Therapie einleiten. Jedoch sollten Sie die Schulter nicht herausfordern, indem Sie zum Beispiel länger mit den Armen über dem Kopf arbeiten. Das könnte eine Arthrose aktivieren. Eine weitere Ursache für das Schulterknacken kann auch die „Kalkschulter“ sein. Hier reibt die Kalksehne an benachbarten Strukturen. In beiden Fällen ist eine Abklärung beim Arzt sinnvoll.

SEHR SINNVOLL
Zweite Meinung erwünscht

Wenn Sie Zweifel an der Diagnose und den Therapieempfehlungen Ihres Arztes haben, sollten Sie sich immer eine zweite Meinung einholen. Dafür muss Ihr Arzt Ihnen Kopien der Patientenakte aushändigen. Die gesetzlichen Krankenkassen unterstützen dies. Vor operativen Eingriffen an Rücken, Hüfte, Schulter oder Knie kann sich jeder Patient von einem zweiten Arzt beraten lassen. Die Kassen empfehlen in der Regel einen Spezialisten dafür. Erkundigen Sie sich bei Ihrer Krankenkasse danach.

GUT ZU WISSEN
So bekommen Sie einen Termin

Bis Sie einen Termin beim Orthopäden bekommen, dauert es in der Regel vier Wochen. Wenn Sie nicht so lange warten wollen, nehmen Sie die Terminstelle der Krankenkassen in Anspruch. Mich wundert es, wie viele Patienten mit ernsthaften Problemen sehr lange auf einen Termin warten, während andere sich über die Terminstellen innerhalb von wenigen Tagen bei mir vorstellen. Sie sollten keine Scheu davor haben, diesen Dienst in Anspruch zu nehmen. Sie werden nicht anders behandelt als die anderen Patienten. Auch wenn der Orthopäde nicht Ihre erste Wahl ist, sollten Sie ihn unbedingt konsultieren, damit die ersten Schritte eingeleitet werden können.

BITTE BEACHTEN
Berufskrankheit Kniearthrose

Wenn Sie in einem handwerklichen Beruf arbeiten, in dem Sie häufig knien, hocken, kriechen oder auf den Fersen sitzen müssen (zum Beispiel als Maurer, Fliesenleger, Installateur oder Dachdecker), kann Arthrose im Knie eine Berufskrankheit sein. Dafür steht Ihnen unter bestimmten Voraussetzungen eine Entschädigung in Form einer Erwerbsminderungsrente oder die Übernahme der Kosten für medizinische und Rehamaßnahmen zu.

Die Wahrheit über Arthrose

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