Читать книгу Die Wahrheit über Arthrose - Prof. Dr. Med. Musa Citak - Страница 7
ОглавлениеDIE FÜNF SÄULEN MEINER THERAPIE
Damit meine Patienten eine Chance auf ein schmerzfreies oder zumindest schmerzreduziertes Leben haben, behandele ich sie so umfassend wie möglich nach meinem persönlichen System, das auf fünf Säulen beruht und von der Ursachensuche bis zur richtigen Ernährung reicht. Wenn Sie dies beachten, können Sie einen Großteil der Therapie selbst durchführen.
Woher kommt mein Schmerz?
Mein Behandlungsprogramm beginnt immer mit der Frage: Woher kommt der Schmerz? Ist es der Muskel oder der Sehnen-Schleimbeutel-Komplex? Kommt der Schmerz aus dem Gelenk durch Aktivierung einer Arthrose oder durch Knochenstress? Oder handelt es sich um ein Nervenproblem? Jeder Schmerz hat eine Ursache. Ein Gelenk ist umgeben von vielen Strukturen, die dabei eine Rolle spielen. Nur wenn Sie die Ursache herausfinden, können Sie die passende Therapie einsetzen. In diesem Buch stehen Ihnen einige Selbsttests zur Verfügung, mit denen Sie Ihr Risiko einschätzen und schnell herausfinden können, ob es sich wirklich um Arthrose handelt. Das sollte Ihnen – ergänzend zum Arztbesuch – weiterhelfen.
Was hilft mir persönlich?
Ob im Freundeskreis, im Beruf unter Kollegen, im Krankenhaus oder im Wartezimmer beim Arzt: Sie werden immer wieder auf Leute stoßen, die Ihnen unrealistische Heilsversprechen machen. Die auf ein angebliches Wundermittel setzen (oder jemanden kennen, der damit gute Erfahrungen gemacht hat) und jede Alternative schlechtreden, weil sie bei ihnen vielleicht nicht sofort den gewünschten Effekt gebracht hat. Glauben Sie nicht alles, was andere erzählen, sondern probieren Sie selbst, was Ihnen guttut. Jeder Mensch ist anders und reagiert anders. Stereotype Behandlungen helfen meist nur bedingt. Zur Ruhe kommen, sich entspannen, loslassen und Freude empfinden: Auch das ist ein wichtiger Teil der Schmerztherapie. Anregungen dazu finden Sie ab Seite 50.
Wie betrachte ich die Welt?
Stressvermeidung ist ein wichtiger Bestandteil der Schmerzfreiheit. Ob ein Glas halb voll oder halb leer ist, ob wir in einer guten oder in einer schlechten Welt leben, das hängt vom Blickwinkel des Betrachters ab. Wir können es uns selbst aussuchen. Jede negative Situation oder Information verändert uns nachhaltig. Wenn man stressfrei leben will, benötigt man einen guten Filter für die negativen Einflüsse. Sie können einen stressigen Job haben, aber wenn Ihr Privatleben stressiger ist als Ihr Berufsalltag, dann haben Sie ein Problem.
Wie ernähre ich mich?
Die Ernährungsmedizin hat gerade in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht. Wir wissen immer mehr über den Zusammenhang zwischen unserer Gesundheit und dem, was wir essen. Sie können über Ihre Ernährung sehr viel bewirken. Daher rate ich zu einer gelenkfreundlichen Kost, bei der ausgewählte Lebensmittel gegen Entzündungen wirken, Schmerzen lindern, das Bindegewebe stärken und die Nieren anregen. Meine Anti-Schmerz-Diät erfordert eine Ernährungsumstellung, die vor allem darauf basiert, dass Sie eine Zeit lang kein Fleisch von Säugetieren und keine zuckerhaltigen Lebensmittel essen und auf eine frische, vitaminreiche Kost setzen. Wenn Sie Übergewicht abbauen müssen, empfehle ich Ihnen Teilzeitfasten. Rezept- vorschläge zu meinem Ernährungsprogramm finden Sie ab Seite 174.
Wie bewege ich mich?
Viele Leute erliegen einem großen Irrtum, nach dem Motto: Wenn die Gelenke im Laufe des Lebens verschleißen, ist es wohl das Beste, sie zeitig zu schonen. Auch Ärzte waren früher dieser Meinung und rieten im Zweifelsfall zur Bettruhe. Heute wissen wir, dass dies grundfalsch war und raten mittlerweile zum Gegenteil: Bewegen Sie sich, das ist die beste Medizin gegen Arthrose! Denn Bewegung ist gleichzeitig Ernährung für die Knorpel. Allerdings hat sich diese Erkenntnis noch lange nicht durchgesetzt. Die einen treiben zu viel, die anderen zu wenig Sport. Meine Bewegungstherapie setzt deshalb auf ein gesundes Mittelmaß an Bewegung im Alltag, moderatem Sport und gezielten Übungen für starke Gelenke. Das richtige Maß lässt sich leicht finden. Trainieren Sie nicht über den Schmerz hinaus. Konzentrieren Sie sich auf harmonische Bewegungsabläufe statt auf Sportarten mit ruckartigen Sprüngen und abruptem Abbremsen. Treiben Sie zwei- bis dreimal in der Woche eine Sportart, die ent- und nicht überlastet. Gönnen Sie sich Auszeiten, akzeptieren Sie Ihre Grenzen. Sie werden erleben, dass Sport auch Stressabbau und damit eine wichtige Entspannungsmethode ist. Für mich persönlich ist eine Mischung aus Meditation und Yoga oder Tai-Chi ideal. Ich zeige Ihnen Übungen, die Sie, jeweils passend zu Ihren Beschwerden, regelmäßig machen sollten.