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GELENKSCHMERZEN: WANN IST ES RHEUMA?

Arthrose-Schmerzen werden häufig mit rheumatischen Beschwerden verwechselt, denn die manifestieren sich teilweise ähnlich in den Gelenken. Fibromyalgie-Symptome sind ein Komplex von Beschwerden mit starken Muskelschmerzen im ganzen Körper.

Nicht immer ist Arthrose die Ursache für Schmerzen – es kann auch Rheuma dahinterstecken. Das ist der umgangssprachliche Begriff für eine ganze Reihe von rheumatischen Erkrankungen, die manchmal leicht verlaufen, manchmal aber auch lebensbedrohliche Ausmaße annehmen. Im Vergleich zur Arthrose ist Rheuma aber relativ selten, Frauen erkranken eher daran als Männer. Es gibt mehr als 100 Erkrankungen im rheumatischen Formenkreis – so die medizinische Bezeichnung –, die eine Gemeinsamkeit haben: Sie werden von Entzündungen hervorgerufen. Dazu gehören auch entzündlich-rheumatische Erkrankungen wie Arthritis, der sogenannte Weichteilrheumatismus (Fibromyalgie) und Stoffwechselerkrankungen mit rheumatischen Beschwerden wie zum Bei-spiel Osteoporose.

Schmerzhafte Entzündungen

Bei der rheumatoiden Arthritis leiden die Betroffenen unter schmerzhaften Entzündungen und Schwellungen der Gelenke, die zu Gelenkschäden führen. Bei dieser Rheuma-Form ist die körpereigene Abwehr fehlgesteuert und greift die eigene Gelenkstruktur an, sodass es bis zur Verformungen der Gelenke kommt. Die Ursachen dafür sind sehr vielfältig und noch nicht vollständig geklärt. Die Erkrankung läuft meistens in Schüben und wird vom Rheumatologen behandelt. Auch Stoffwechselerkrankungen (wie zum Beispiel Gicht) oder Infektionen können die Gelenke angreifen (beispielsweisel nach Zeckenbissen). Diese spezielle Form der Arthritis wird dann häufig mit Antibiotika behandelt. Die größte Gruppe unter den Rheuma-Erkrankungen sind die weichteilrheumatischen Beschwerden. In der milden Form kennt sie fast jeder: Nach Muskelüberlastung oder Reizungen der Sehnen sprechen wir vom „verdrehten Arm“ oder „steifen Nacken“. Zum Glück erledigen sich diese Probleme meist von allein.

Schlimmer ist das Fibromyalgie-Syndrom, das einen Komplex von Beschwerden bezeichnet, bei dem starke Muskelschmerzen im ganzen Körper im Vordergrund stehen. Wörtlich übersetzt bedeutet Fibromyalgie Faser-Muskel-Schmerz. Häufig beginnen die Probleme am Rücken, breiten sich dann über die Arme und Beine aus und gehen auch mit anderen Beschwerden wie Schlafstörungen, Müdigkeit, Angstzuständen, Kopfschmerzen oder Zittern einher. Die Schmerzen werden verstärkt, wenn es draußen kalt oder nass ist oder wenn die Betroffenen unter Stress stehen. Die Fibromyalgie ist eine sehr große Herausforderung für den Therapeuten und unser Gesundheitssystem. Spezialisten auf diesem Gebiet sind rar.

Die Knochen werden brüchig

Bie Osteoporose ist eine Erkrankung des Skelettsystems, an der etwa sechs Millionen Menschen in Deutschland leiden. Wörtlich übersetzt heißt Osteoporose „poröser Knochen“. Davon spricht man, wenn das Verhältnis von Knochenabbau und -aufbau aus dem Gleichgewicht gerät und der Körper mehr ab- als aufbaut. Dabei verringert sich die Knochenmasse und die Knochen verlieren ihre Festigkeit. Ist die Krankheit weit fortgeschritten, kann ein Knochen schon brechen, wenn man nur einen schweren Eimer hebt.

Osteoporose tritt vor allem im höheren Lebensalter und bei Frauen in und nach den Wechseljahren auf. Je älter wir werden, desto schlechter funktioniert der körpereigene Reparaturmechanismus. Während Verletzungen in jungen Jahren schnell heilen, verlangsamt sich dieser Prozess mit dem Älterwerden. Bei konkreten Hinweisen auf Knochenschwund kann eine Messung der Knochendichte sinnvoll sein (siehe Kasten). Außer dem Alter gibt es noch andere Risikofaktoren. Hat die Menstruation bei Frauen einmal mehr als ein Jahr lang ausgesetzt? Hatten die eigenen Eltern einen Oberschenkelhalsbruch? Wurde längere Zeit Kortison eingenommen? Ist jemand untergewichtig oder Raucher? Dann ist das Osteoporose-Risiko erhöht. Wichtig zu wissen: Osteoporose und Arthrose sind unterschiedliche Erkrankungen.

Rheuma ist (noch) nicht heilbar

Rheumatische Erkrankungen werden am besten mit einer multimodalen Schmerz- therapie behandelt, also mit einer Mischung aus wirksamen Medikamenten der Schulmedizin und verschiedenen naturheilkundlichen Verfahren. Beginnt die Therapie rechtzeitig, lassen sich schwere Verläufe aufhalten, auch wenn Rheuma an sich (noch) nicht heilbar ist. Hier gilt ebenso wie bei Arthrose: Unterstützen Sie Ihren Körper bei seinen Reparaturarbeiten, indem Sie sich genug bewegen, die Muskeln und die Koordinationsfähigkeit stärken, sich ausgewogen mit vielen Vitaminen, Ballast- und Mineralstoffen ernähren und negativen Stress vermeiden.

Knochendichtemessung bei Osteoporose

Die Knochendichtemessung ist eine schnelle Methode, um festzustellen, ob eine Osteoporose schon begonnen hat. Dabei wird der Gehalt des Knochens an Mineralsalzen bestimmt. Das Verfahren ist die einzige Möglichkeit, frühzeitig eine Diagnose zu stellen. In der Regel zahlen die Patienten die Kosten dafür selbst, da es sich bei der Knochendichtemessung um eine sogenannte IGeL-Leistung (Individuelle Gesundheitsleistung) handelt. Bei einem Verdacht auf Osteoporose wird die Messung unter bestimmten Umständen aber doch von der Krankenkasse bezahlt. Liegen keine Risiken vor, wird die Messung Frauen ab 70, Männern ab 80 Jahren empfohlen.

Die Wahrheit über Arthrose

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