Читать книгу Gesetzlose Städte, raue Männer: Alfred Bekker präsentiert 9 Western - R. S. Stone - Страница 13
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ОглавлениеMcQuade begab sich, begleitet von Gray Wolf, in das Sheriff’s Office, wo sich sowohl der County Sheriff als auch der Deputy, der ihm vorhin die Information übermittelte, aufhielten. „Schon wieder etwas gesehen von dem blondhaarigen Hombre, den Sie im Verdacht haben, einer von Elliotts Kumpanen zu sein?“, erkundigte sich McQuade.
Gray Wolf legte sich vor dem Schreibtisch auf den Fußboden und schielte zu seinem Herrn in die Höhe.
Troy Howell lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, verschränkte die Arme vor der Brust, und erwiderte: „Nein, der Kerl hat sich nicht mehr vor dem Office herumgetrieben. Ich habe Elliott wegen des Burschen angesprochen, doch der Halunke grinste lediglich unergründlich. Vielleicht täusche ich mich auch, und der Blondhaarige war rein zufällig auf der Straße.“
„Kann ich mit Elliott sprechen?“, fragte der Kopfgeldjäger.
„Natürlich“, knurrte Howell. „Ich befürchte aber, dass auch Sie lediglich ein dümmliches Lächeln auf Ihre Fragen ernten.“
Der County Sheriff und McQuade begaben sich in den Zellentrakt. Spencer Elliott lag auf der Pritsche und hatte die Hände flach hinter den Kopf geschoben. Jetzt erhob er sich, kam zur Gitterwand und umspannte mit den Fäusten zwei der zolldicken Eisenstangen. „Du kommst doch nicht etwa vorbei, um nachzusehen, ob es mir gut geht, Menschenjäger?“ Die Stimme des Banditen triefte vor Sarkasmus.
McQuade blickte ihm in die Augen und schaute in einen Abgrund von Hass, Heimtücke und Teufelei. „Ja, dein Gesundheitszustand liegt mir sehr am Herzen“, versetzte McQuade spöttisch. „Ich wünsche mir nämlich, dass du im Vollbesitz deiner körperlichen und geistigen Kräfte bist, wenn sie dir den Strick um den Hals legen. Es stirbt sich im gesunden Zustand nämlich schwerer, als wenn man krank und schwach ist und vielleicht schon jeglichen Lebensmut verloren hat.“
„Warum erstickt du nicht an deiner Boshaftigkeit?“, knirschte Elliott. „Aber es wird der Tag kommen, Menschenjäger, an dem man dir die Rechnung für eine Reihe von Dingen präsentieren wird, die sich mir wie mit glühenden Eisen ins Bewusstsein eingebrannt haben. Und glaub es mir, du dreckiger Bastard: Du wirst heulen und mit den Zähnen knirschen.“
„Du solltest nicht allzu sehr auf deinen blonden Freund und deine beiden anderen Kumpane vertrauen“, erklärte McQuade. „Ich, der Sheriff, seine Deputies, der Town Marshal und auch dessen Gehilfen werden ein Auge auf Blondie und die beiden anderen Kerle haben. Ich denke, dass dir die drei sehr bald Gesellschaft leisten. Sei es hier, oder – in der Hölle.“
Die Kiefer Elliotts mahlten, in seinen Augen erschien ein verräterisches Flackern. „Du dreckiger Bastard klopfst doch nur auf den Busch!“, giftete Spencer Elliott. Seine Zähne knirschten übereinander. „Keiner von meinen Freunden hat blonde Haare. Du wirst es in dem Moment sehen können, in dem sie dir gegenübertreten und dich in Fetzen schießen.“
Als sie sich wieder im Sheriff’s Office befanden, sagte McQuade im Brustton der Überzeugung: „Als Elliott behauptete, dass keiner seiner Freunde blonde Haare habe, hat er gelogen. Das konnte ich ihm regelrecht von der Nasenspitze ablesen. Na schön, Sheriff. Sie und Ihre Leute brauchen sich nicht um denn blondhaarigen Knaben zu kümmern. Das übernehme ich. Ich will nämlich nicht warten, bis mich die Kerle vor den Mündungen ihrer Kanonen haben, sondern möchte den Ort und den Zeitpunkt des Treffens selbst bestimmen. Geht das in Ordnung?“
„Natürlich, McQuade“, antwortete Troy Howell nickend. „Es ist mir lieber, wenn Sie die Sache selbst in die Hand nehmen, denn ich habe nicht genügend Leute, um für Sie den Schutzengel zu spielen. Ich denke, wir verstehen uns.“ Er zeigte nach diesen Worten dem Kopfgeldjäger ein markiges Grinsen.
„Gewiss, Sheriff. Ich habe also freie Hand.“ McQuade erwiderte das Grinsen. Es bedurfte keiner weiteren Worte zwischen ihm und dem Sheriff. Er forderte Gray Wolf auf, ihm zu folgen und begab sich in seine Unterkunft. Dort wartete er, bis die Nacht kam, dann holte er seine Henry Rifle aus dem Spind und verließ das Boardinghouse.