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„Mit diesem Kerl und sicher auch mit seinen Kumpanen bekommen wir noch mächtigen Ärger“, prophezeite McQuade, nachdem Allan Chase das Office verlassen hatte. „Ich bin mir nämlich ganz sicher, dass er irgendetwas vorhatte, als er vorhin hinter dem Office herumschlich. Er muss schon einmal dort gewesen sein, und zwar am Nachmittag, denn er wusste genau, welches Fenster zur Zelle Elliotts gehörte.“

„Ich konnte ihn nicht festnehmen“, knurrte der Sheriff, „denn ich hatte nicht den geringsten Beweis gegen ihn in Händen, wonach er versucht hätte, Elliott zu befreien oder ihm eine Waffe in die Zelle zu schmuggeln. Aber wir werden Chase im Auge behalten. Und wenn das Trio vereint ist, werden wir ja sehen, was es sich einfallen lässt.“

„Interessant finde ich, dass sie für den Tucson-Ring arbeiten sollen“, gab McQuade zu verstehen. „Die Verantwortlichen dieser Interessengemeinschaft sind doch sonst ziemlich vorsichtig, was ihre Aktionen betrifft. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie wissentlich einen steckbrieflich gesuchten Banditen engagiert haben.“

„Was da gelaufen ist werde ich herausfinden“, versicherte der Sheriff. „Ich will auch mal den Packen Steckbriefe in meiner Schreibtischschublade durchsehen. Vielleicht taucht der eine oder andere der Namen auf, die wir vorhin zu hören bekamen.“

McQuade verabschiedete sich und kehrte in seine Unterkunft zurück.

Am Vormittag des nächsten Tages holte McQuade im Sheriff’s Office den Scheck ab, mit dem ihm die Bank die tausend Dollar Belohnung für die Ergreifung Spencer Elliotts auszahlen würde. Der Sheriff übergab ihm den Scheck, den er sorgfältig zusammenlegte und in seiner Brieftasche verstaute. Troy Howell sagte:

„Es existieren keine Steckbriefe von Chase, Holbert oder Parham. Ich habe auch mit John Foster gesprochen, der dem Tucson-Ring im Moment vorsitzt, und der erklärte mir, dass Edwin Holbert früher schon einmal als Fuhrwerker tätig war und über die nötige Erfahrung verfüge, um als Begleiter einen Wagentransport zu sichern. Deswegen sei er angeheuert worden. Holbert hat angeboten, noch einige erfahrene und kampferprobte Leute mitzubringen und dahingehend das Okay von Seiten des Tucson-Rings erhalten. Irgendwelche Fragen habe man jedoch nicht gestellt.“

„Mag sein, dass die drei noch nicht in Erscheinung getreten sind“, knurrte McQuade. „Wenn allerdings ein niederträchtiger Bandit wie Spencer Elliott zu ihrem engeren Bekanntenkreis zählt, können auch sie nicht viel taugen. Nun, von Allan Chase wissen wir, dass sie heute in Tucson aufkreuzen werden. Wir müssen es auf uns zukommen lassen.“

McQuade begab sich, begleitet von Gray Wolf, zur Bank und löste den Scheck ein. Die Summe ließ er seinem Konto gutschreiben. Als er wieder auf die Straße trat, sah er schräg gegenüber auf der anderen Straßenseite eine Gestalt, die sich schnell in den Schatten zurückzog, als er zufällig den Blick auf sie richtete.

Der Kopfgeldjäger war sich nicht ganz sicher, aber es könnte sich um Allan Chase gehandelt haben. Jetzt war der Kerl aus seinem Blickfeld verschwunden. McQuade marschierte am Rand der Fahrbahn die Straße hinunter zum Mietstall, wo er nach seinem Pferd sehen wollte. Doch ehe er den Mietstall erreichte, bog er in eine enge Passage zwischen zwei Wohnhäusern ab und wartete. Einige Passanten gingen vorüber, die ihm kaum Beachtung schenkten. Und dann geriet Allan Chase in sein Blickfeld.

Chase bemerkte den Kopfgeldjäger im selben Moment und wirbelte zu ihm herum, seine Rechte fuhr zum Griff des Revolvers. Doch da glitt schon Gray Wolf vor ihn hin, zeigte den Achtung gebietenden Fang und knurrte warnend. Bei Chase holte der Verstand den Reflex ein und seine Hand blieb dicht über dem abstehenden Knauf hängen.

McQuade trat vor und fixierte Chase mit hartem Blick. „Warum verfolgst du mich?“

„Wie kommst du darauf?“, versetzte Chase, der sich jetzt entspannte, dessen Hand nach unten sank und neben dem Holster hängen blieb.

„Du hast mich schon beobachtet, als ich aus der Bank kam“, antwortete McQuade. „Und erzähl mir jetzt nicht, dass dem nicht so ist. Ich warne dich, Chase. Und was ich dir jetzt sage, solltest du auch an deine beiden Freunde weitergeben, die du erwartest. – Also hör zu: Spencer Elliott ist ein …“

„Spar dir deine Belehrungen, McQuade!“, schnitt ihm Chase barsch das Wort ab. „Elliott ist ein Cousin von Edwin Holbert. Die beiden sind miteinander aufgewachsen wie Brüder, und Holbert wird nicht zulassen, dass Elliott hier in Tucson gehängt wird.“

„Lasst die Finger davon, Chase“, murmelte McQuade eindringlich. „Der Weg, den ihr einzuschlagen gedenkt, führt euch geradewegs in die Hölle.“

„Du sprichst fast wie ein Prediger, McQuade“, stieß Chase hervor und ließ seinen Worten ein hohnvolles Auflachen folgen. „Hast du etwa schon die Hose voll, Menschenjäger?“ Erneut lachte Chase höhnisch auf. „Edwin wird nicht nur verhindern, dass sein Cousin gehängt wird, er wird auch dir, der du Elliott in diese missliche Lage gebracht hat, die Hammelbeine lang ziehen. Glaub es mir, McQuade, du wirst die Stunde noch verfluchen, in der du dich entschlossen hast, Spencer Elliott zu jagen und an das Gesetz auszuliefern.“

„Ich sehe es schon, Hombre, du bist Worten nicht zugänglich. Doch sei versichert, dass du auf dem besten Weg bist, einen großen Fehler zu begehen – vielleicht sogar einen tödlichen Fehler. Und jetzt zieh Leine.“

„Fang an zu beten, McQuade. Spätestens Mittag werden Edwin und Jeff hier sein. Und wie ich Edwin kenne, wird er nicht allzu lange warten, um dir die Flügel zu stutzen.“

Allan Chase wandte sich ab und stiefelte davon. Versonnen blickte ihm der Kopfgeldjäger hinterher. McQuade war klar, dass an der Auseinandersetzung zwischen ihm und den drei Freunden Spencer Elliotts kein Weg vorbeiführen würde. Und mit dieser Erkenntnis entstand in ihm die kalte Bereitschaft, die Herausforderung anzunehmen. Gedankenvoll graulte er Gray Wolf zwischen den Ohren, was dem Wolfshund ein leises Winseln entlockte. „So ist das nun einmal, Partner“, murmelte der Kopfgeldjäger. „Solange es Kerle wie Elliott, Chase, Holbert und Parham gibt werden wir kämpfen müssen.“

Gesetzlose Städte, raue Männer: Alfred Bekker präsentiert 9 Western

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