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Riskanter Bumerang

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‚Die Beschreibung von Anns Sekretärinnenklub gestern passte doch genau zu den beiden Agenten, die mir Mittwochmittag auflauerten?‘ Nachdenklich ging James Lindy auf denselben Telefondienst nahe der Central-Station zu, von dem aus seine nun seit Mittwoch letzter Woche vermisste Schwester Ann ihren Wrestlerfreund Melon Jim angerufen hatte.

In einer schmutzigen Bostoner Telefonkabine ließ James Lindy sich mit der zittrig von Hawknights Visitenkarte abgelesenen Telefonnummer mit dem Langley Research Center, dem Hauptsitz der CIA, verbinden. Nach minutenlanger Wartezeit meldete sich Hawknights noch gut erinnerter Texasslang, aber ohne Namensnennung, stattdessen:

„Ist hier der Richtige, wenn’s brennt?“

„Und ob es brennt, Hawknight! Was habt ihr beide mit Ann gemacht? Sie ist seit Tagen nicht wiederaufgetaucht.“

„Dr. Lindy, was für eine Überraschung, mit Ihnen habe ich überhaupt nicht gerechnet. Schon so früh auf den Beinen, und gleich so bedrückt? Ach, Ihre Schwester, Sie machen sich Sorgen, verstehe ich. Wissen keinen anderen Rat als mich aus Boston im fernen Virginia anzurufen.“

„Natürlich, Sie beide waren das doch, die ihr am Mittwoch-abend in der Bar auflauerten.“

„In der Bar auflauerten, also? Vergessen wir mal die Bar, äh, Kneipe passt eher. Sie mögen Bars, nicht? Haben Sie es sich nun doch überlegt?“

„Ich überleg‘ mir einiges, nur für Sie ist nichts dabei, leider.“

„Oh, an Post hatte ich auch nicht gedacht. Erklären Sie sich bereit, gewisse Dienste für uns zu erledigen? Wenn ja, dann schlagen wir unsere Türen weit auf für Sie, versprochen.“

„Warum jagtet ihr überhaupt Ann hinterher? Sie hat mit alle dem nichts zu tun.“

„Nicht so aufgeregt, Dr. Lindy, Sie platzen sonst noch. Ach, ist dem fidelen Frauchen etwas passiert?“

„Passiert? Ann ist seit Tagen wie vom Erdboden verschluckt.“

„So, verschluckt, das kann man sich gar nicht vorstellen.“

„Ann ist seit letzten Donnerstagmorgen nirgendwo wiederaufgetaucht. Wer sonst, als Sie sollte wissen, wo sie steckt. Was haben Sie mit Ann gemacht? Los, reden Sie endlich.“

„Langsam, langsam. Ihre Schwester!? Was weiß ich, wo Ihre Schwester flirtet, Dr. Lindy. Hat sie sich denn nicht bei Ihnen abgemeldet?“

„Hach, wie witzig.“

„Sie gingen mir gerade ebenfalls durch den Kopf. Na, sehen Sie, da passt doch etwas zusammen.“

„Witzig? Da ist nichts witzig. Sie und Ihr Kollege Engelheim waren es doch, die ihr aus der Bar letzten Mittwoch spätabends nachgerannt waren, stimmt‘s?“

„Wir, und nachgerannt? Hab’s an den Waden und meinem Kollegen sieht man sein Alter auch schon an. Überhaupt, meinen Kollegen anschuldigen, Dr. Lindy, das geht eindeutig zu weit. Sagen Sie, wissen Sie überhaupt, mit wem Sie heute Morgen telefonieren?“

„Natürlich, das waren doch Sie beide an der Theke, die Mittwochabend ständig zu Anns Tisch schielten. Als sie vorzeitig fortlief, sind Sie beide hinter ihr her. Eine Sekretärin, die am Mittwochabend dabei war, erzählte es mir am Freitagmittag in der Kantine haarklein. Eine andere beschrieb sie beide mir sogar, obwohl Trenchcoat von Woolworth genügt hätte. Das ist die Höhe, was Sie da machen. Ich beschwere mich über Sie.“

„Wir, und so spät noch ausgelassenen feiernden Damen auflauern? Was sollte uns überhaupt ihre nicht aufs Köpfchen gefallene Schwester interessieren, Lindy? Sie ganz allein wimmeln in meinem Brennglas. Sie hatten letzten Mittwochnachmittag ja selbst das Vergnügen, sich in Kenntnis zu setzen, wer für uns von Interesse ist, nicht wahr? Ihre Schwester, so sympathisch sie auch ist, interessiert uns nicht, dass das ein für alle Mal klar ist.“

„Sie können wohl kaum noch leugnen, dass Sie letzten Mittwochabend hinter Ann herliefen. Hab’ mich gestern nochmals unter bei der Damenriege im Sekretariat erkundigt: Kleiner, schmaler Mann, der eine, der andere, größer, untersetzt, mit Schnäuzer. Das können doch nur Sie beide gewesen sein. Vor Ihnen rauschte Ann so gegen halb zwölf spätabends aus der Bar hinaus. Zuerst Ihr Kollege, dann Sie ihr hinterher, na, klickt‘s jetzt bei Ihnen?“

„Nicht ganz danebengetippt, denn ob was klickt, frage ich manchmal selbst. Gerade klickt bei mir ganz was anderes, nämlich, dass ich Sie heute Morgen beleidigend an der Strippe habe und für Verstimmungen sorgen. Halt, meine Wenigkeit wäre in den nächsten Tagen sowieso auf Sie zurück- gekommen.“

„Ach, ja, weshalb denn das?“

„Gut, werden wir sachlich. Hab’ einen kleinen aufschlussreichen Wochenendtrip hinter mir.“

„Sie lenken ab, Hawknight. Von welchem Abend sprechen wir wohl? Stunden, nachdem Sie mich in meinem Büro grundlos attackierten, waren Sie beide dort, wo Ann nach der Arbeit öfters verkehrt, schon wieder vergessen? Ich erwarte eine Antwort, Nein, zwei. Warum das Ganze und was habt ihr mit meiner Schwester gemacht? Das spricht doch Bände, dass an dem Abend vor Mitternacht etwas vorgefallen ist. Und ich, ihr Bruder, würde gerne wissen, was genau geschehen ist, und zwar von Ihnen.“

„Aber, Dr. Lindy, attackieren durch uns sieht nun wirklich anders aus, glauben Sie es mir. Sie sind ein brisanter Fall, nichts zum Einbilden, deshalb möchten wir mit Ihnen zweierlei erreichen.“

„Wie, zweierlei?“

„Zunächst möchte ich wissen, ob das FBI sich Ihrer bedient, um mir ein Bein zu stellen.“

„Das FBI, das hatten wir doch schon. Die Hunde haben mich fälschlicherweise mitgenommen, aber sich noch nicht mal entschuldigt.“

„Sind Sie wirklich so naiv? Ach, Ihre amüsante Wahrheitsbeugung, können Sie schnell wieder vergessen, denn ich nehme Ihnen das sowieso nicht ab. Sie sind ordnungsgemäß vom FBI in Handschellen abgeführt worden. Daran gibt es doch nichts mehr zu leugnen.“

„Wie, abgeführt?“

„Hab‘ so was gerade nach einer Woche Bekanntschaft im Gespür: Ein Lindy gibt wohl nie zu, was, aber egal!? Ich habe übrigens neue Fakten, und seit Freitag noch einiges recherchiert, das zeigt, dass …“

„Sie wurden einwandfrei in dieser Kneipe, in der meine Schwester verkehrt hatte, erkannt. Was ist seitdem mit Ann passiert? Sagen Sie es mir auf der Stelle, was ihr mit meiner Schwester gemacht habt“, ereiferte sich Lindy am Hörer.“

„He, nicht so laut in Boston. Sie bringen ja noch die Kabine zum Bersten, und überhaupt, Ihr Schreien macht mich taub.“

„Ich habe keine Lust, mir Ihre Kopfschmerzen anzuhören, Hawknight. Ich will nur von Ihnen wissen, wohin ihr Ann verschleppt habt, deshalb rufe ich an, und wegen nichts anderem. Extra für Sie wiederhole ich es noch mal: Sie haben den Falschen im Visier! Erst recht keinen Grund, Ann, meine einzige, meine verehrte, liebe Schwester, zu schnappen und festzuhalten.“

„Sie vermuten, dass sie noch lebt?“

„Hawknight, mit diesem Scherz haben Sie selbst Ihren Minimalrest an Aufmerksamkeit, den ich Ihnen bereit bin, zu widmen, verscherzt.“

„Ob Minimal- oder Trillionenrest, es wäre mir ganz egal, solange Ihre Akte bei uns an Volumen zulegt, lasse ich nicht locker. Und, was soll ich sagen, seit letzten Mittwoch hat Ihre Akte zugelegt, recht ordentlich sogar.“

„So? Lenken Sie nicht ab, Hawknight. Mir geht es ausschließlich um Ann.“

„Ihre Schwester interessiert uns die Bohne. An Kneipentheken zu stehen, kommt bei mir so gut wie gar nicht vor. Übrigens, wechseln wir mal das Gesprächsthema. Was genau trieben Sie denn in der Bar vorletzten Samstagabend in Manhattan, Lindy?“

„Ha, das wissen Sie doch: Ich war zur falschen Zeit am falschen Ort. Könnte mir vorstellen, bei Ihnen kommt das öfters vor.“

Schweigen in der Leitung, dann:

„Na gut, wiederhole ich mich eben, weil Sie es sind. Nicht anders, als jeder andere Kavalier, den eine launige Miss versetzt hat und sich in der nächstgelegenen Bar seine Abenddepression mit n‘ paar Drinks kühlt.“

„Wenn ich nicht zum ersten Mal seit langer Zeit ausgeschlafen wäre, würde ich nun gähnen. Diese Miss, die Ihnen Ihr Alibi geben soll, ist wohl nur schmeichlerische Fiktion, oder hat Ihre Lappalie einen Namen?“

„Namen, da haben Sie mich, Hawknight. Ich weiß nur ihren Vornamen. Die Dame war mir eben auf Anhieb sympathisch, als wir nachmittags im Café an der Kasse zusammentrafen. Ein Blick, ein Wort, da haben wir uns eben abends verabredet. Kennen Sie doch auch, oder?“

„Kommt es häufiger vor, dass Sie zu Bezirzendes auf Stöckelschuhen ansprechen, Lindy? Wochentags den verstiegenen Ingenieur mimen und wochenends die New Yorker Damenwelt aufmischen, wie, hab‘ ich mir Sie auch so vorzustellen?“

„Nein, verdammt, sie war eine Zufallsbekanntschaft, mehr nicht! Ist Ihnen noch nie eine über den Weg gelaufen, die Ihnen auf Anhieb gefällt?“

„Was spielt das denn für eine Rolle, außerdem bin ich Texaner und klein von Wuchs.“

„Gut, das sehe ich ein. Eine nicht ganz unerhebliche Differenz zwischen Ihnen und mir. Mich interessiert allein, was Sie mit Ann gemacht haben. Ihr beide habt Sie doch am Mittwochabend eingeholt, und danach? Was genau ist dann passiert?“

„Brüllen Sie doch nicht so, Lindy. Außerdem wiederholen Sie sich wie so ‘ne duselige Schallplatte, welche die Rille verpasst. Wiederholungen und abgefeimte Lügen sind Ihr Pläsier, nicht wahr, Lindy? Woher sollte ausgerechnet ich wissen, welche Flausen Ihre Schwester spätabends rumtreiben.“

„Sie haben sie doch noch gesprochen in der Nacht?“

„Mit ihr gesprochen, wo haben Sie denn das wieder her? Niemals resignieren, Fragenkatapult, nicht lockerlassen, dazu gehört schon einiges an Talent, Bravo, Lindy. Gehört übrigens auch bei uns zur Grundausbildung, empfehle, stets dranzubleiben, bis der Braten brutzelt. Ihr Pech.“

„Aha, dass ich auch kapiere, was mir blüht. Haben Sie auch einen Kurs im Programm, wie man abwiegelt?“

„Kapiere, Brudersorgen um die niedliche Schwester? Hab’ selber zwar Geschwister, eine ganze Pranke voll, aber ich würde mir um keine und keinen irgendwelche Sorgen machen, ehrlich. Bevor Sie sich noch mehr versteigen, wechseln wir lieber zu meinem aktuellen Favoriten, nun aber wirklich.“

„Sie lenken schon wieder ab, Hawknight. Ich bin auf Leitung wegen Ann, und nichts anderem.“

„Ja, ja, kann mich ja mal drum kümmern, aber zunächst sollte Ihre Aufmerksamkeit sich brisanten Neuigkeiten widmen, die ich soeben recherchiert habe.“

„Nein, nicht noch mal Ihr Geschwätz von Mittwoch. Sie wollen mir nicht weiterhelfen, und ich bin’s leid mit Ihnen. War ich übrigens schon am Mittwochnachmittag, so unperfekt, wie sie sich anstellten.“

„Unperfekt, gut, dass Sie das sagen, Dr. Lindy! Akademiker sind andere Menschen und nehmen anders wahr. Jedenfalls will ich mir merken, geschehene Patzer zu radieren, ja, das werde ich. Bitte bleiben Sie in der Leitung. Denn es klingt äußerst interessant, für Sie voraussehbar weniger, was mir letzten Freitag, als ich wieder hier war, zugefallen ist. Wäre doch geradezu dämlich, dem nicht weiter zu lauschen, also.“

„Wir telefonieren schon viel zu lange, Hawknight. Eine Frage, eine Antwort, mehr nicht! Ach, du Schande.“

„Wie, Dr. Lindy, Münzprobleme? Solange können Sie schon noch aushalten, oder? Also, Ihren Aktenordner hatte ich letzten Montag erst angelegt und Freitagnachmittag kam ein internes Berichtsblatt über eine Beobachtung eines Gesprächs vom letzten Herbst hinzu, was sagen Sie nun.“

„Berichtsblatt? Wie Sie Ihre Akten füllen, interessiert mich nicht, war’s das?“

„Sollte Sie aber, Dr. Lindy. Keine Idee, was das sein könnte? Ein kleiner Tipp, Sie sind einer, der in Freizeitmontur abgelichtet worden ist. Na, wo könnte denn das gewesen sein? Noch ein Tipp: letzten Herbst.“

„Keine Ahnung, wo ihr überall herumstöbert. Leider habt ihr mich mit einem verwechselt, der mir ähnlichsieht, der ich aber nicht bin, in Freizeitmontur schon gar nicht! Wenn Ann was passiert ist, mache ich Sie dafür verantwortlich, dass das Mal klar ist!“

„Da bleibt mir doch die Spucke weg, Sie drohen mir, Dr. Lindy. Haben Sie wenigstens eine Ahnung, was wir mit einem machen, der uns droht. Aber keine Sorge, auf dem Stuhl brauchen wir Sie nicht. Was sollten Sie auch da, denn das wäre das Peinlichste überhaupt für Sie, nicht? Wähnen sich sicher, trauen sich was, denken innerlich, mir kann keiner was, ist es nicht so? Nur, Sie machen da einen Denkfehler, Lindy, einen ziemlich großen sogar. Dieses Foto, das mir vorliegt, beweist nämlich, dass wir nicht falsch mit unserem Verdacht gegen Sie liegen. Na, geht Ihnen nun ein Licht auf.“

„Ich in Freizeitmontur, wo haben Sie denn das wieder her?“

„Die Angelrute hätte ich auch gar nicht entspult, wenn nicht Wodka die Wasserlache alkoholisieren würde, in der nun Rotbarsche zappeln, hab’ ich mich verständlich ausgedrückt, Lindy? An Gräten, Kiemen, Schuppen – an allem sind wir interessiert, was die USA von links gefährden könnte. Was drucksen Sie also noch weiter rum? Jeder kann sich mal ins rote Milieu verirren, kommen Sie. Mal neugierig sein auf Sozialismus/Kommunismus, kennenlernen, wie die Sowjetunion so tickt. Was die so mit Kapitalisten anstellen, bevor sie die Kapitalmacht usurpieren? Da kann man schon mal neugierig werden, nicht? Mit Wall Street hab’ ich’s auch nicht so dicke, ehrlich, Dr. Lindy. Aber gleich der roten Rotte in den USA ins Gefahrenzentrum nachhecheln? Dr. Lindy, ist es das wert, frage ich Sie? Ihre neu angelegte Akte bei uns formt sie zum Spitzenkandidaten für einen V-Mann-Posten. Oder, ein tiefer Sturz ohne Halteseil, und es wäre echt schade um Ihre Karriere, kommen Sie? Ich gebe Ihnen den besten Rat, den Sie jemals gekriegt haben, nutzen Sie dieses Telefonat, reden Sie sich vom Hals, was Sie mir beharrlich verschweigen. Wir finden es so und so heraus, aber dann!? Lesen Sie Zeitungen, was zwischen den Zeilen verschwiegen wird, passiert Ihnen, worauf sie Wetten abschließen können. Diese Chance, die die CIA Ihnen bietet, ist nicht zu verachten, wirklich nicht. Rote Kumpels passen, ehrlich gesagt, nun wirklich nicht zu Ihnen. Das wissen Sie so gut wie ich, warum also noch sich sträuben, gegen etwas, das schon längst begonnen hat? Ich arbeite dran, und bin zu meiner Überraschung in der Kürze der Zeit weit vorgedrungen. Noch lasse ich Ihnen die Wahl, noch können Sie zurück, sich nützlich machen, aber, dass sage Ihnen aus einem gewissen Maß an Sympathie, meine Geduld mit Ihnen reicht nicht ewig.“

„Nein, nein, nein, primitiver geht’s wohl nicht, Hawknight. Gegen so was bin ich nun wirklich immun. Falls Sie es nicht schon ahnten, wissen Sie es jetzt.“

„Sie haben mir doch etwas zu sagen, nicht? Vergessen Sie nicht, der Beweis ist unser. Wir kriegen Sie so oder so, also, ich höre.“

„Sie, Sie?“

„Was ist, bring ich Sie etwa schon zur Weißglut? Sie sagen mir doch etwas, natürlich keine Albernheiten, sondern was ich erlauschen möchte? Ähm, bevor ich’s vergesse, ich zeichne unser Telefonat auf. Also, nicht da rein, da raus.“

„Ich hab’ mit der Sache nichts tun. Reiner Zufall, dass ich in dieser Bar war als die FBI-Razzia stattfand, wie oft soll ich mich denn noch wiederholen?“

„Oh, so oft Sie wollen, nur ich glaube Ihnen nicht. Ich bin erfahren im Abwiegeln und wie man auf so was reagiert, nehmen Sie mir das nicht übel, Dienstjahre schulen eben. Je öfters einer im selben Wortlaut leugnet, abstreitet, sich in Unschuld seift, desto fauler klingt es in unseren Ohren. Übrigens, Dr. Lindy, das müssen Sie mir abnehmen. Ich hab’s vorhin vielleicht zu schwach angedeutet. Dieser Bericht mit angeheftetem Foto, der Ihre ach so dünne Akte wesentlich verdickt, ist nicht so einfach mehr wegzureden. Ihr Name war hier im Haus natürlich bekannt, nur hatte ich es übersehen. Doch dass es in einer anderen Abteilung noch einen Aktenordner gab, der wesentlich dicker war als Ihrer bei mir, hätte ich zwar vermuten können, wusste es leider letzten Mittwoch noch nicht. Sicherheitsüberprüfungen, und so‘n Zeugs. Nun liegt mir aber dieser Bericht mit eben dem entlarvenden Foto vor.“

„Und was soll da abgelichtet worden sein, zuprosten vor ‘ner Haubitze etwa?“

„Das wäre ja noch lustig, Dr. Lindy. Selbst das eiskälteste Lächeln schmilzt dahin, wenn man‘s mit eigenen Augen sieht, nicht? Neugier schafft Gelegenheit, mir letztes Wochenende Inselsand durch die Finger rieseln zu lassen. Na, leuchtet es wenigstens jetzt bei Ihnen?“

„Hawknight, Sie sprechen weiter in Rätseln.“

„Dass Sie mir so was überhaupt zutrauen. Rätsel zu lösen gehört zwar zur Profession, aber in der Freizeit, keine Chance. Vielleicht erinnern Sie sich an Ihren Kurzurlaub letzten September auf den Bahamas? Ist ja auch so bequem zu erreichen, über Florida und hops.“

„Bahamas, wann soll ich denn auf den Bahamas gewesen sein? Die Bahamas gehören auch nicht zu meinen Touren. Mit Rolex zu imponieren und Golfhandicaps aufzufrischen, langweilt mich eher.“

„Aber es langweilte Sie nicht, suspekte Männerbekanntschaften zu pflegen.“

„Ach, darauf läuft es wieder einmal hinaus. Sahen Sie vielleicht eine Spur von Rosa in meinem Büro?“

„Verschleiern und erschwindelte Alibis gehören wohl zu Ihrer Passion, Dr. Lindy? Nur lassen Sie es sich gesagt sein, es nutzt Ihnen nichts mehr. Sie sind aufgeflogen – ich hab’s schwarz auf weiß! Sie, und noch ein paar andere schlimmere Typen als Sie, hatten letzten Herbst auf einer Hotelveranda auf den Bahamas mit ziemlich angestrengten Mienen sonnenbeschienen irgendwas, vermutlich Sinisteres, gegen die USA motiviert, verhandelt. Vom Kakteenstrauch aus fotografiert, sonst wäre unser Informant garantiert aufgeflogen. War wohl kein angenehmes Thema, das das grüblerische Quintett in jenem Moment durchmangelte, wie? Was genau so zum Stirnrunzeln war, verraten Sie mir noch, nicht?

„Ich? Sie scherzen unaufhörlich, wenn ich es mir genau überlege. Weiß auch nicht, warum man mich in letzter Zeit so oft verwechselt? Letzten Mittwoch meinte Ann noch, mich in einem Bowlingcenter in Rhode Island erkannt zu haben, stellen Sie sich das mal vor, meine eigene Schwester.“

„Wirklich, das ist ja interessant!? Wo denn genau?“

„Keine Ahnung, ich bereitete mich ja auf Geschäftsreise in Iowa vor.“

„Was treibt einen wie Sie denn nach Iowa? Da schießen sie doch eher mit Kleinkalibergewehren Karnickel, oder?“

„Geschäftsreise, schon was Größeres. Meine Verhandlungspartner kamen mir halt von der Westcoast entgegengereist.“

„Ihr Job, kommen wir zurück zur Bahamassonne.“

„Hab’ ich mich gerade nicht klar ausgedrückt, die Antillen zählen nicht zu meinem Jagdgebiet.“

„Ui, Jagdgebiet!? Macht Ihnen das …? Moment mal. Ledig, Junggeselle - … so viel zu schaffen, dass Sie sich ums Anpirschen so viel Umstände machen? Kommen Sie doch zu uns. Sie glauben gar nicht, wie ausgelassen Junggesellen untereinander sein können.“

„Zu Ihnen nach Langley etwa, spinnen Sie jetzt total?“

„Ähm, natürlich, Pardon, das geht gar nicht, weil wir noch eine Rechnung offen haben. Dass Sie sich schon länger mit rot gefärbten Gehirnen einließen, ist ja nun aktenkundig, schließlich lügen Fotos so gut wie nie, oder? Na ja, um sicherzugehen, flog ich kurzerhand auf die Bahamas, um mir selbst ein Bild von Lage und Aufnahmeort machen. Ungefähr sechs Monate zwischen Aufnahme und heute sind ja nicht die Welt, also jettete ich kurz entschlossen ins Inselvergnügen, um mich mal Vorort umzusehen. Und, siehe da, ich fand noch eine junge Kellnerin, die sich an die fotografierten Gesichter auf dem Foto erinnern konnte. Natürlich auch an Sie, bzw. an den locker gekleideten Amerikaner.“

„An mich? Dass reimen Sie sich aber zusammen?“

„Ich, knicke nur Maßstäbe in Hotelzimmerlyrik. Also weiter, nicht nur Sie, sondern auch Ihre drei Gesprächspartner interessieren mich, sehr sogar, wie Sie sich sicherlich vorstellen können. Ein strahlendes Treffen von roten Brüdern unter Palmen, und Sie mittendrin, prächtig. Sieh an, sieh an, muss das schön für Sie gewesen sein, oder gehörte so was für Sie schon zur Gewohnheit, ein Treffen hier, ein Treffen da? Rote zwitschern unter sich doch so vergnüglich, ist es nicht so?“

„Warum ausgerechnet ich? Fehlt Ihnen eine Auszeichnung, Hawknight?“

„Und die wäre?“

„Grundlos-Emigrantensöhne-Zugrunderichter, oder so.“

(Lachen in der Leitung) „Ach, Lindy, wir Agenten können auf Auszeichnungen warten, bis unsereins vergreist ist. - Wie gerne würde ich wissen, wie es in diesem Moment in Ihrem Kopf in Boston mahlt. Leugnen wäre zum jetzigen Zeitpunkt pure Zeitverschwendung, Doktor, also?“

„Wissen Sie, wie das ist, beschuldigt zu werden, aber von nichts ‘ne Ahnung zu haben. Unschuldig in einer verdreckten Telefonzelle stehen zu müssen und über sich ergehen zu lassen, was sich so’n verschlagener CIA-Agent über einen selber alles ausdenkt, wissen Sie das? Weil er nicht bei mir landen kann, reagiert er sich an meiner Schwester ab …“

„Moment mal, Lindy, das geht entschieden zu weit. Was sollte uns Ihre charmant-außergewöhnliche Schwester interessieren? Ich habe doch jetzt, was ich brauche, um gegen Sie direkt vorzugehen, also wozu noch? Einen begründeten Verdacht: Der famose Lindy talkt schon im Herbst ‘52 mit der höheren Ebene lateinamerikanischer und osteuropäischer Kommunisten. Das war’s für Sie, Lindy, eindeutig! Sie sind erledigt, wenn Sie sich nicht kooperationswillig zeigen. Um soweit in der roten Riege vorzudringen, werden Sie wohl viele rote Flossen geschüttelt haben? Auslandskontakte, so was dürfen bei denen die wenigsten, stimmt’s? Ein falsches Wort, und ein solcher Kontakt ist Geschichte, das alles wissen Sie doch selbst besser, Lindy? Nachdem, was mir vorliegt, bleibt Ihnen kein Schlupfloch mehr, also reden Sie mit uns. Überführt nach einer Woche, klingt nach Erfolg, allerdings ohne Auszeichnung, nicht? Also, ich höre.“

„Pfeif drauf!“

„Was Sie trällern, ist mir aber nicht egal. Fangen Sie schon mal an, die roten Pranken zum Abschied zu schütteln, es sei denn …“

„Undercover für die CIA, bei Ihnen piepst, das aber gewaltig!“

„Lindy, Sie haben plötzlich so eine stillose Ausdrucksweise. Kann ich mir trotzdem vorstellen, denn wer sieht sich schon gern entblößt.“

„Wie bitte, Hawknight, Sie müssen lauter sprechen, sonst versteh‘ ich Sie nicht mehr.“

„Sie unterschätzen Ihre Gefahrensituation gewaltig, Lindy. Darum sprechen Sie mit mir. Packen Sie endlich aus, dann könnte ich noch etwas für Sie tun und Sie für sich selbstverständlich auch.“

„Mich aus heiterem Himmel unter Kommunismusverdacht zu stellen, wissen Sie überhaupt, wie lächerlich das ist?“

„Nein, das weiß ich nicht. Nassau, ein Luxushotel am Cabel-Beach, mein lieber Mann, Sie können sich was leisten. Ich logierte an meinem erkenntnisreichen Wochenende drei Klassen tiefer, als Sie ein halbes Jahr früher, und muss noch bangen, die Spesenrechnung überhaupt durchzukriegen. So ein kleiner CIAler, wie ich, verfehlt nämlich die Bahamas jedes Mal, wenn ich von Key Largo Richtung Insel spuke. Scherz beiseite. Ja, richtig, hier steht der Name des Fünften im Bund: ‚Roman Jobavilli‘. Kennen Sie einen Georgier des Namens Jobavilli? Der gerade verstorbene Stalin soll nicht so gut auf ihn zu sprechen gewesen sein. Hat wohl vor Jahren Sibirien den Rücken gekehrt und reist nun in suspekter Mission durch die Welt.“

„Ein Georgier, wer soll das denn wieder sein? Georgien, ist das nicht …?“

„Ganz genau, wo das Schlimme herkommt. Hinterstes Europa, Grenze zwischen Europa und Asien. Unser aktenkundiger Georgier quartierte sich zur gleichen Zeit, wie Sie, im Hotel auf den Bahamas ein. Aber das wissen Sie doch besser als ich. Sie hatten ihm damals zugeprostet.“

„Auf Wiederholungen scheinen Sie wohl keinen Wert zu legen, Hawknight, wie?“

„Nur wenn’s knistert, wenn man einer Dame um die Hüfte fasst und zu zweit davon schwebt. - Aber warum akzentuiere ich das noch, wenn Sie ihn doch kennen, es nur noch nicht zugeben wollen. Übrigens, unser erregender Georgier wacht gewöhnlich, wenn wir schlafen.“

„Niemals, woher soll ich auch einen Georgier kennen? Georgien, gehört das nicht zur Sowjetunion?“

„Ach, Lindy, fangen Sie nicht erneut an, mit mir zu spielen, wenn ich schon die Kapitulationserklärung von Ihnen erwarte. Im gleichen Hotel wie Sie zur selben Zeit gebucht. Wie der Zufall so spielt, trafen sich im Hotel auf Cabel Beach zur selben Zeit einige Kubaner und Mittelamerikaner aus Nicaragua und Puerto Rico, und eben auch unser Georgier. Das Ganze, unauffällig, diskret, versteht sich. Irgendwer hatte sich wohl zum antidemokratischen Tête-à-Tête ausgemalt, dass die CIA sich derart hohen Spesen nicht leisten könne, wie? Haben die Machakos eben mal falsch kalkuliert. In Ihrer Bar in Manhattan hatten andere falsch kalkuliert. Leider glaubt ihr alle, Artisten im Schwindeln zu sein. Feines Etablissement übrigens, exklusiver Geschmack, muss man sich als aufbäumender Kommis schon gönnen können, oder? Anscheinend hat das noch nicht überall die Runde gemacht, wo Kubaner sich tummeln, richtet die CIA ihre Linsen hin.“

„Was soll ich damit zu tun haben, bitte? Auf den Bahamas sind Menschen aus allen Kontinenten das ganze Jahr über zu Gast, auch Amerikaner. Wer Florida satthat, fliegt eben ein paar Tage auf die Bahamas. Ist ja gleich daneben, zudem lauern in den Tümpeln wenigstens keine Alligatoren. Zugegeben, ich hatte letztes Jahr anstrengende Sommermonate hinter mir, deshalb meinen Septemberurlaub, reichlich verdient.“

„Wie, jetzt doch, warum telefonieren wir dann noch? Sie sind doch schon demaskiert, zu leugnen hilft also nichts mehr, Dr. Lindy.“

„Und wenn Sie einen noch so gewagten Handstand aufführen, der Typ auf dem Foto, das bin ich nicht! Setz mich doch nicht auf einer Urlaubsinsel zu einer Runde von Leuten, die ich nicht kenne, müsste ich ja bekloppt sein.“

„Schon mal überlegt, dass Sie sich immer mehr reinreiten, Lindy, und dass Ihr Anruf heute Morgen das genaue Gegenteil bewirken könnte? Sie kennen diesen Roman Jobavilli und hatten sich mit ihm mehrmals unterhalten. Hab’ mir notiert, was so eine Kellnerin von dort noch wusste. Also, was genau hatten Sie mit diesem Georgier zu besprechen? Übrigens, kein unbeschriebenes Blatt für uns. Lindy, reden Sie, mein Geduldsfaden reißt sonst. Wissen Sie was, das nächste Mal lasse ich Sie in Handschellen hier vorführen.“

„Dann machen Sie mal. Dazu sind Sie überhaupt nicht legitimiert in den USA. Wer soll er denn sein, dieser Georgier?“

„Jobavilli hatte im selben Hotel auf der gleichen Etage gewohnt, wie Sie. Ein etwas bulliger Typ, nicht sehr groß, Backenbart. Hat in Sichtweite zu Ihnen gefrühstückt. Sie hatten mit ihm gesprochen, na, funkt’s jetzt?“

„Gesprochen, ach so, den meinen Sie. Jobavilli heißt der, ehrlich? Unbedeutender Kommunikationsaustausch mit einem, den Sie auf dem Kieker haben, von dem ich aber nichts wissen konnte. Wir sind ein paar Mal zusammen Fahrstuhl rauf- und runtergefahren. Kein geselliger Typ, wenn Sie mich fragen. Fixierte immerzu grimmig die Umgebung. Er schlug ganz unerwartet seine Faust in seine Hand. Ich bin wegen seines Spleens ein paar Mal erschrocken vom Nachbartisch aufgesprungen. Nur wegen seiner unumgänglichen Art erinnere mich an ihn.“

„Vor ein paar Minuten konnten Sie sich noch nicht mal erinnern, auf den Bahamas gewesen zu sein. ‚Gehört nicht zu meinem Jagdgebiet‘, hatten Sie es vorhin noch abfällig abgetan, aber nun doch? Verstehe das, wer will!? Klingt ein bisschen verwirrend, Lindy, finden Sie nicht?“

„Hä, mich interessiert einzig und allein, was Sie mit Ann gemacht haben.“

„Im Notorischsein unterscheidet uns wohl nichts. Mit Jobavilli sind Sie nicht nur Fahrstuhl gefahren sein. Sie saßen in der Hotellobby spätabends zusammen und sollen sich ziemlich lange mit ihm bei Wodka Smirnoff unterhalten haben, stimmt das? Ein Kellner ist noch immer über den fehlenden Absatz an jenem Abend sauer.“

„Wodka Smirnoff, woher wissen Sie schon wieder davon, Mr. Hawknight?“

„Ganz einfach, betreffender Kellner erinnerte sich an Ihre Visage auf dem Foto und zauberte aus seinem Gedächtnis hervor, wie Sie und dieser Roman Jobavilli im Gespräch bei Wodka vertieft waren. Das Lokal war schon leer, so spät endete ihr Talk.“

„Ach, das meinen Sie!? Wie schön, dass es für alles eine Erklärung gibt, warum also nicht auch dafür. Dieser ‚Georgier‘, wie Sie sagen, hatte mich am Vortag in einem Leihauto vorbeifahren sehen und wollte von mir wissen, wo er am besten ein solches Auto mieten könne. Wie es so passiert, lud er mich abends ein, anschließend hatten wir eine nette Unterhaltung im Klub. Er fragte mich, ob ich Amerikaner sei und was ich mache. Anschließend erzählte er mir in mäßigem Amerikanisch-Englisch, dass er Osteuropäer sei, aber seit Langem nicht mehr in seiner Heimat lebe - internationaler Handlungsreisender, oder so?“

„Das entnehme ich nicht unseren Akten. Handlungsreisender, na schön, was wollte er sonst noch von Ihnen?“

„Wie, der Mann war kein Handlungsreisender? Sollte er mich belogen haben? Ich falle doch sonst nie auf so was rein, wirklich.“

„Schöner Versuch, Lindy. Ach, wissen Sie was? Kommen Sie einfach zu uns nach Langley. Boeing ab Boston, und ein paar Stunden später hole ich Sie in Washington Airport ab. Hier auf dem Stuhl, in meiner Gegenwart bohrt es sich lohnender. Zischen Sie noch heute los, auch wenn es schwerfällt. Ein Geständnis erleichtert Ihnen die Seele und mir die Arbeit.“

„Niemals, Sie scheinen nichts zu kapieren, Hawknight.“

„Treibt hier der Zufall tückische Spielchen? Sind Sie etwa im roten Dunstkreis aufgestiegen, dass man Sie sich mit einem roten Bruder hinterm Eisernen Vorhang austauschen lässt, das nenne ich ein Streetflash! Welche Position spielen Sie in dem unnatürlich roten Wespennest? Das alles müssen Sie mir beantworten, am besten sofort.“

Hawknight wartete auf Antwort, horchte in den Hörer, dann: „Dr. Lindy, Dr. Lindy, sind Sie noch in Leitung?“

Nach Kurzem meldete sich Lindys Stimme, ereiferte sich in den Hörer hinein.

„Sie irren sich, Hawknight, Ann hat damit nichts zu tun – kapiert!“

„Wo …?“

„Auf nimmer Wiederhören und nimmer Wiedersehen!“

In seiner Telefonkabine haute Lindy die Faust gegen die Wand, von einem bebenden ‚verdammt‘ begleitet.

Hawknight wartete einige Sekunden am anderen Ende der Leitung, hörte heftige Schlaggeräusch und legte dann schmunzelnd auf.

Nach dem Telefonat sollte Lindy so gut wie in der Pfanne brutzeln. Lindy würde ihm das nächste Mal angeschlagen begegnen – schon bald. Und seine Schwester, diese Ann Lindemann? Sie war Gottlieb Donnerstagmorgen direkt in die Hände gelaufen - ihr Pech. Nach diesem Telefonat wusste Hawknight, was er über Lindys rotes Engagement bisher nur geahnt hatte. Es würde nur noch eine Frage der Zeit sein, bis Lindy entweder auspackte oder seiner sicheren Strafe vollkommen besinnungslos entgegenhetzte.

Die atlantische Magd

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