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Leben in Deutschland

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Wie lebt es sich als Migrant in Deutschland? Albulena wird akzeptiert, ist anerkannt, in die Gesellschaft integriert, ja, auch beliebt. Dafür hat sie aber auch viel getan. Sich bemüht, Deutsch zu lernen, die Kultur zu verstehen, ihre Traditionen mit denen der neuen Heimat zu verbinden. Wir essen italienisch, griechisch, türkisch. Es bereichert unser Leben. Tanzkulturen, Lebensarten, Traditionen machen unser Leben vielfältig. Ein Tango, was für ein Tanz, was für eine Energie, die er ausstrahlt. Ohne Migration, - nein, unsere Welt hier im kleinen Deutschland wäre viel ärmer.

Akzeptiert werden aber sollte, dass auch Migranten eigene Vorstellungen entwickeln, wie sie die gesellschaftliche Entwicklung fortschreiben können. Migranten sind keine Gefahr, man kann ihre Vorstellungen hinterfragen, aber man sollte auch sehen, dass sie Impulse geben können, um neue Gedanken in das gemeinsame Zusammenleben einzubringen.

Noch immer werden Migranten viele Steine in den Weg gelegt. Neue Pfade, die sie im Vergleich zu ihrem traditionellen Hintergrunde erkannt haben und die eine Bereicherung für das Leben hier sein könnten, werden nicht beachtet. Selbst Angebote, die von einer deutschen Universität entwickelt worden sind, werden, wenn eine Migrantin sie anbietet, mit Argwohn betrachtet.

Macht sich ein Migrant selbstständig, ist eigenverantwortlich, zum Beispiel, indem er oder sie einen gemeinnützigen Verein gründet, plötzlich ist er oder sie gefährlich, könnte in ein angestammtes Territorium eindringen. Es gibt eine „Willkommenskultur“ auf Bürgernähe, das ist schön. Geht man eine Stufe höher, ist man plötzlich Konkurrenz. Und noch eine Stufe höher, welcher Migrant erreicht sie?

Welche Ressourcen werden hier vernichtet? Und die Industrie, das Handwerk beklagen sich, es gibt keine Fachkräfte. Jede Kultur hat ihre Besonderheiten. Sei es die Religion oder traditionelle Eigenschaften. Solange jeder den anderen akzeptiert, seine Unterschiedlichkeit anerkennt, keine Gefahr durch den Anderen ausgeht, sollte jeder so leben dürfen, wie er oder sie es für richtig hält. Es darf keine Zensur geben! Nur so kann es unsere Kultur und unser Zusammenleben bereichern.

Planten un Blomen, der größte Garten inmitten der Hansestadt Hamburg, auch der Botanische Garten in Klein-Flottbek geben Kraft. Die Bäume, die Sträucher, die Blumen dort zeigen, dass das Leben lebenswert ist, trotz Krieg, Vertreibung, Zerstörung. Das kleine Pflänzchen, das sich aus dem Spalt einer zerbombten Straße hervorkämpft, nach Licht und Wasser sucht, hat mehr Macht als alle Herrscher dieser Welt.

Auch wenn einige Menschen glauben, andere unterdrücken, tyrannisieren zu können, die Natur ist mächtiger, sie wird alle überleben. Viele Menschen besuchen täglich diese Gärten, bewundern die Pflanzen, bestaunen ihre Schönheit, lernen von ihnen. Was lernen wir von dem kleinen, eigenen Garten hinter dem Haus?


Majda Omeragić: Aus dem Bilderzyklus „Labyrinth des Universums“. (Öl auf Leinwand)

Fluchtpunkt Hamburg

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