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Die Etrusker

Rom gilt als eine Gründung der Etrusker3, jenes geheimnisvollen Volkes, welches das Gebiet zwischen Arno und Tiber bewohnte. Die Etrusker lebten in Städten, und hier entwickelte sich auch ihre politische Kultur. Diese unterschied sie wesentlich von den anderen Völkern der italischen Halbinsel und verband sie mehr mit den in Süditalien siedelnden Griechen. Ihr antiker Name war Tyrrhener, die Römer nannten sie Tusci (danach die Toscana) und ihr Siedlungsgebiet Etruria, sie selbst nannten sich die Rasenna4

Die Herkunft der Etrusker liegt nach wie vor im Dunkeln, die Theorien darüber reichen von einer Einwanderung aus Kleinasien bis zur autochthonen Entstehung in Italien. Die Mehrzahl der Wissenschaftler neigt heute zur Ansicht, sie seien ein autochthones Volk gewesen, dem ein Substrat an äußeren Einflüssen übergestülpt wurde, eventuell als eingewanderte Oberschicht, welche die Macht übernahm und diese in Form eines Königtums in den Städten ausübte. Die Könige hätten dann aus dem einheimischen und dem mitgebrachten eine eigenständige etruskische Kultur geformt, die sich von derjenigen der Nachbarn unterschied. Deutlich wird dabei, dass die Kultur der Etrusker stark von ihren südlichen Nachbarn, den Griechen, abhängig war. Zahlreiche Importe von griechischer Kunst wie Vasen oder Bronzearbeiten lassen sich durch Funde aus etruskischen Gräbern belegen, die Etrusker haben nach griechischem Vorbild aber auch zahlreiche Kunstwerke und Gegenstände des täglichen Gebrauchs selbst geschaffen. Das Wissen über die Etrusker stammt aus zahlreichen Grabfunden, wobei die Gräber mit ihrer expressiven Form der Wandmalerei das Leben der Etrusker deutlich vor Augen stehen lassen.

Die Schrift haben die Etrusker von den Griechen vermutlich in Kyme übernommen, aber da die Sprache der Etrusker, die in der Struktur vorindogermanisch und mit keiner der anderen italischen Sprachen verwandt war, bis heute nicht genügend erforscht ist und nur wenige schriftliche Dokumente vorliegen, ist die Kenntnis der etruskischen Geschichte begrenzt. Es scheint aber festzustehen, dass es den Etruskern niemals gelungen ist, eine geschlossene politische Einheit zu bilden, sondern jede Stadt stand für sich, und das Leben war von den Rivalitäten der Städte bestimmt. Es gab einen Zwölfstädtebund (bestehend aus Tarquinii, Caere, Veii, Rusellae, Volsinii, Vetulonia, Clusium, Perusia, Cortona, Arretium, Populonia und Voltaterrae), der von einem Vorsteher (praetor Etruriae) geleitet wurde, diese Organisation scheint aber keine große Rolle im politischen Leben gespielt zu haben. Für die Religion gab es ein Zentrum in einem heiligen Hain der Voltumna (ad fanum Voltumnae), wo man sich alljährlich zum Frühlingsbeginn zu Zeremonien und Spielen versammelte.

Die Gesellschaft der etruskischen Städte war als Monarchie organisiert, der Stadtherr wurde als lucumo bezeichnet, ob man daraus die Zugehörigkeit zur Familie der Lucomonen ableiten kann, ist zweifelhaft. Gegen Ende des 6. Jahrhunderts v. Chr. gab es eine Adelsschicht, welche die Herrschaft in Etrurien an sich gerissen hatte und deren Herrschaftsinsignien Goldkranz, Axt mit Rutenbündel, Amtsdiener, bestimmte Kleidung und der Amtssessel (sella curulis) waren. Die einfache Bevölkerung stand nur wenig über dem Status von Sklaven, vermutlich gab es aber zahlreiche soziale Abstufungen, die auch zu Revolten führen konnten. Eine vergleichbare Demokratisierung des Lebens wie in den gleichzeitigen griechischen Stadtstaaten fand nicht statt. Eine besondere Stellung hatte die etruskische Frau, die auch an Spielen und Banketten teilnehmen konnte.

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