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Vom Königtum zur Republik

Noch unter Romulus hatte sich die römische Ansiedelung auf dem Palatin durch die Einbeziehung weiterer Hügel, des Germalus, der Velia und des Caelius sowie der drei Erhebungen des Esquilin, Oppius, Cispius und Fatugal, erweitert. Unter dem Doppelkönigtum mit Titus Tatius scheint der Mons Capitolinus als Fluchtburg und Höhenheiligtum befestigt worden zu sein. Der Nachfolger des Romulus, Numa Pompilius, war ein Priesterkönig, der die römische Staatsreligion begründen sollte. In der Zeit des dritten Königs, Tullus Hostilius, kam es zu Kämpfen mit der Stadt Alba Longa, was sich in den Sagen der Einzelkämpfe der römischen Drillinge der Horatier mit den Drillingen der Familie der albanischen Curatier niederschlug. Das Ergebnis dieser Auseinandersetzungen war die Zerstörung Alba Longas und die Umsiedelung seiner Bewohner auf den Hügel Caelius. Trotz dieser Niederlage galt die Abstammung von den Albanern als besonders vornehm und selbst Iulius Caesar hat sich noch darauf berufen. Unter dem vierten König, Ancus Marcius, fasste die Siedlung auch am rechten Ufer des Tiber auf dem Hügel Janiculus Fuß, der mit einer ersten Tiberbrücke unter Benutzung der Tiberinsel mit der Stadt verbunden wurde.

Bald danach kam es zu einer Übernahme Roms durch ein etruskisches Königsgeschlecht, als sich L. Tarquinius Priscus der Herrschaft bemächtigen konnte. Wenn er auftrat, gingen ihm 12 Liktoren (Amtsdiener) mit Rutenbündeln voraus, um seine Amtsgewalt als Richter zu demonstrieren, er führte Krone, Zepter und Purpurtoga ein und residierte von einem elfenbeinernen Thron aus. Angeblich geht auf ihn der Bau des ersten großen Iupitertempels auf dem Kapitol zurück, der im ersten Jahr der Republik 509 geweiht wurde.5 Ihm wird auch die Trockenlegung der Niederung zwischen Kapitol und Palatin zugeschrieben, welche durch die Anlage eines unterirdischen Kanals (cloaca maxima) entwässert wurde, der bis heute noch besteht.

Sein Nachfolger war sein Schwiegersohn Servius Tullius, der die Stadt auf die sieben Hügel Palatinus, Capitolinus, Quirinalis, Viminalis, Esquilinus, Caelius und Aventin erweiterte und sie mit einer ersten Mauer umgab.

Unter dem letzten etruskischen König Tarquinius, wegen seiner Hochmuts von den Römern mit dem Beinamen Superbus versehen, kam es zur Ausbeutung der Bürger und zu rechtlicher Willkür, die 510 v. Chr. dazu führte, dass der König von den Römern unter der Führung von L. Iunius Brutus vertrieben und so die Herrschaft der Etrusker in Rom beendet wurde.

Rekonstruiert man die Verfassung Roms in der Königszeit, so scheint dem König ein Adelsrat zur Seite gestanden zu haben, der Senat (von senex – Greis). Die staatliche Macht beschränkte sich auf die Kriegsführung, der König war in erster Linie der Heerführer. Daneben vertrat er den Staat gegenüber den Göttern und lenkte die Sitzungen des Senats und die Versammlungen der Bürger. Diese traten zweimal im Jahr zusammen und waren nach Sippenverbänden (comitia curiata) gegliedert, um über Krieg und Frieden und innere Angelegenheiten zu beraten. Ihnen waren auch die Entscheidungen in Prozessen und in der Verfolgung von Straftaten zugeordnet.

Aus den Legenden der Gründungszeit und der nachfolgenden Könige lässt sich herauslesen, dass sich in Rom die Siedlungen der Latiner und Sabiner zusammengeschlossen haben und später unter die Herrschaft der Etrusker kamen, die sie erst nach einer hundertjährigen Herrschaft wieder abschütteln konnten. Rom dürfte schon in der Königszeit keine unbedeutende Stadt gewesen sein und scheint gegenüber anderen latinischen Städten allmählich eine Vorrangstellung errungen zu haben. Die latinischen Städte bildeten keine politische Einheit, besaßen aber ein gemeinsames religiöses Zentrum auf dem Albanerberg, das Iupiter latiaris geweiht war. Es gab auch ein zeitgleiches Heiligtum der Diana am Nemisee bei Aricia, das von allen Städten genutzt wurde.

Ihre gesellschaftliche Prägung, die Religion, die staatlichen Insignien und Ämter sind Rom als etruskisches Erbe geblieben.

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