Читать книгу Die Verbrechen der Medizin. Nicht erst seit „Corona“ (Teilband 1) - Richard A. Huthmacher - Страница 74
ОглавлениеKoch und Konsorten scheuten sich nicht, die Aufgabe solcher KZs (i.e.: Experimente mit Menschen!) zu benennen 223: „Da in den Konzentrationslagern eine genaue Beobachtung während längerer Zeit möglich sei, könne man hier am besten den empfehlenswerten Modus der Atoxylbehandlung ausfindig machen und beispielsweise auch eine etappenmäßige Therapie erproben“ 224.
Schlussendlich wurden an den menschlichen Versuchskaninchen mehr als ein Dutzend verschiedener chemischer Präparate (in unterschiedlichen Dosierungen und Verabreichungsformen) ausprobiert; wie viele der „human guinea pigs“ dabei ums Leben kamen, bleibt letztlich unklar. Es dürften wohl weniger gewesen sein als bei den Menschenversuchen Mengeles. Der bekanntlich keinen Nobelpreis erhielt. Oder auch mehr. Tote. Als Folge von Koch´schen Experimenten mit Menschen.
Eine einschlägige (medizin-)historische Forschung ist mir jedenfalls nicht bekannt. Sie ist sicherlich auch nicht erwünscht. Weil sie nicht ins (derzeit gültige) Geschichts-Narrativ passt. Das uns bekanntlich immer von den je Herrschenden erzählt wird.
Für den Heidelberger Medizin-Historiker Wolfgang Eckart „sind Ähnlichkeiten zwischen den ersten deutschen Konzentrationslagern in Afrika und den KZs der Nazis ... unübersehbar: ´In beiden Konzentrationslagertypen wurden Menschen gegen ihren Willen festgehalten, wurden an Menschen gegen ihren Willen Humanexperimente durchgeführt, hatten Menschen nicht das geringste Recht, sich gegen diese Humanexperimente zu wehren oder gar das Lager zu verlassen.´ Ein wirksames Heilmittel gegen die Schlafkrankheit fanden deutsche Kolonialärzte ... nicht“ 225.