Читать книгу Die Teufelsbibel-Trilogie - Richard Dübell - Страница 37

13.

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ALS DER RUF zu den Laudes ertönte, lag Pater Xavier bereits seit zwei Stunden wach. Er hatte alle Geräusche aus dem Schlafsaal der Mönche ausgeblendet; nur die lebenslange Gewohnheit sorgte dafür, dass der Gebetsruf zu ihm durchdrang. Er hatte die Augen geöffnet gehalten, aber das langsame Hereinsickern der Morgendämmerung durch die großen Bogenfenster hatte er nicht wahrgenommen, ebenso wenig wie die beginnende Herbstkühle, die in der Stunde vor Sonnenaufgang am harschesten war und wie ein Hauch durch die geborstenen Fenster wehte. Pater Xavier war allein in dem persönlichen Raum gewesen, den seine Konzentration geschaffen hatte und in dem es außer ihm nur die Frage gab, die er zu beantworten versuchte, seit er vor sieben Tagen in Prag angekommen war.

Um ihn herum erhoben sich die Mönche von Brevnov, manche freudig den Beginn des neuen Tages begrüßend, die meisten ächzend und schnaubend, als wäre das Leben in der Halbruine, die ihr Kloster seit den Hussitenkriegen war, in ihre Knochen gedrungen und habe sie ebenfalls zu morschen Überresten einstiger Stärke reduziert.

Pater Xavier schwang die Beine von der Pritsche, nickte den Benediktinern zu, gab sich den passenden Anschein von Bescheidenheit und Zurückhaltung, der dem Angehörigen eines anderen Ordens, der als Gast aufgenommen war, zustand, und schlurfte am Ende der schütteren Gruppe aus dem Dormitorium hinaus. Der Gottesdienst zu den Laudes würde ihm eine weitere Möglichkeit bieten, über die Frage nachzudenken, doch im Grunde hatte er sie bereits beantwortet.

Die Antwort lautete Nein.

Die Teufelsbibel-Trilogie

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