Читать книгу Wanderführer: 175 Wander-Highlights Bayerische Alpen. Ziele vom Allgäu bis ins Berchtesgadener Land - Robert Mayer - Страница 25
19Auf den Hochvogel
ОглавлениеDer Hochvogel ist zwar nicht der höchste, sicherlich aber der formschönste Hochgipfel in den Allgäuer Alpen. Auf dem aussichtsreichen, von einer tiefen Spalte durchzogenen Gipfel ist allerdings Vorsicht geboten. Denn an der Südflanke droht ein gewaltiger Bergsturz.
Wegbeschaffenheit: Eine hochalpine Tour für trittsichere und schwindelfreie Bergsteiger
Ausgangs-/Endpunkt: Der Wanderparkplatz am südlichen Ortsrand von Hinterstein
Anfahrt: Auto Auf der B 308 zum Kreisverkehr westlich von Bad Hindelang und von dort der Beschilderung folgend nach Hinterstein. Bahn/Bus Gute Busverbindungen von Sonthofen (Bahnanschluss)
Wir sparen uns den langen Anmarsch auf der gesperrten Fahrstraße durch das Ostrachtal zum Giebelhaus und nehmen daher den Pendelbus, der ca. alle Stunde von Hinterstein zum Giebelhaus verkehrt (Fahrplanauskunft: Tel. 08324/82 27 oder 22 77). Zu Fuß benötigt man von Hinterstein zum Giebelhaus zusätzlich etwa zwei Stunden.
Am Giebelhaus wandern wir auf der Teerstraße links (Wegweiser Prinz-Luitpold-Haus, Hochvogel) über den Fluss. Nach der zweiten Brücke wechseln wir rechts auf einen Steig (Wegweiser Bärgündeletal, Prinz-Luitpold-Haus). Er bringt uns wieder zur Straße hoch, der wir nach rechts folgen. Noch vor der Materialseilbahn zum Prinz-Luitpold-Haus biegen wir links auf einen Wanderweg ein (Wegweiser Prinz-Luitpold-Haus). Bald geht es auf schmaler Brücke über den Bach und durch den Waldhang an einem Wasserfall vorbei zur bewirtschafteten Unteren Bärgündelealp hinauf. Der Weg steigt von hier rechts durch einen felsigen Steilgürtel zu den Alpweiden der Oberen Bärgündelealp. Nun gehen wir in einem Linksbogen über eine zweite Steilstufe und abschließend über einen Schutthang zum Prinz-Luitpold-Haus (2:50 Std.) hoch, das am Rande eines Kares liegt.
Von der Wegkreuzung neben der Hütte wandern wir rechts um die Karmulde. Bald steigen wir links eines Baches in angenehmen Serpentinen bergauf, überqueren nahe einer Quellfassung den Bach und steigen über Felsplatten aufwärts. An der Weggabelung vor einem Felsblock, unter dem eine Quelle hervorsprudelt, halten wir uns dann links.
Wir durchqueren ein Schuttkar und steigen über den zunehmend steileren und anstrengenderen Serpentinenweg in die Balkenscharte hoch. Ein breiter Weg führt uns von der Scharte rechts im Auf und Ab durch die felsige Nordflanke der Kreuzspitze zum sogenannten »Sättele«.
Nach wenigen Metern folgen wir rechts dem Weg, der über die Schutthalden zum Firnfeld im »Kalten Winkel« ansteigt. Wir mühen uns über das ca. 30 Grad geneigte Firnfeld, das im Herbst oft unangenehm vereist ist, in die Kaltwinkelscharte empor.
Nun steigen wir links über eine Felsstufe zur sogenannten »Schnur«, einem waagrechten Band, das uns zur breiten Westflanke des Hochvogels führt. Über gestuften Fels leiten uns die roten Markierungen zur Schuttflanke, durch die wir in Serpentinen ansteigen. Nach einer niedrigen Felsstufe gelangen wir auf einem Blockgrat zum nahen Gipfelkreuz auf dem Hochvogel (5:30 Std.). An klaren Herbsttagen reicht der Blick von hier oben bis zu den Gletschergipfeln der Zentralalpen. Nach der Gipfelrast steigen wir wieder in die Kaltwinkelscharte ab. Der Weg, den wir zuvor heraufgekommen waren, ist auch der leichteste Abstiegsweg. Wir gehen jedoch geradewegs über die Scharte zum klettersteigartigen Anstieg zur Kreuzspitze.
Der mit Drahtseilen gesicherte Steig leitet uns im Zickzack durch die Wand. Kurz unter dem Gipfel der Kreuzspitze (6:20 Std.) queren wir rechts entlang von Seilen durch eine geneigte Felsflanke in eine enge Scharte. Jenseits helfen uns einige Seile über plattigen Fels abwärts. Der Steig knickt nach links und quert durch einen Felshang zu Schuttfeldern.
Auf deutlichem Weg steigen wir am linken Rand des Hochkars abwärts, bis wir wieder auf den morgendlichen Aufstiegsweg treffen. Auf ihm wandern wir hinab zum Prinz-Luitpold-Haus (7:10 Std.).
Wer nach dem langen Wandertag nicht mehr zum Giebelhaus (8:30 Std.) absteigen will, der findet in der Schutzhütte eine Übernachtungsmöglichkeit. Außerdem bietet das Prinz-Luitpold-Haus die Möglichkeit, am nächsten Tag über den »Jubliläumsweg« abzusteigen. Über Bockkarscharte, Schrecksee und Willersalpe führt der bekannte Wanderweg zurück nach Hinterstein, unserem Ausgangspunkt.
Das letzte Tageslicht bringt die Felswände der Fuchskarspitze zum Leuchten.
Der Gipfelanstieg zum Hochvogel verläuft an einem markanten Felsturm vorbei.