Читать книгу Platt is wat - Plattdeutsch hat Bedeutung - Rolf Ahlers - Страница 100
ОглавлениеKaffe un Kaffee
In de hütige Tied drinket de Lüe Kaffee. Tä Hüs drinket se Kaffee un in en Café drinket se Kaffee. Mannig ein von de Früenslüe un von de Mannslüe, nämlich de, de et en bettschen mit den Hartekloppen häbbet, de drinket ja denne „Hag“, aber jedet Mal is et Kaffee.
As de Tieden noch nich sä wärren, as se hüte sünd, da gaf et Kaffe. Ik häbbe noch allemal dat Reustern von Roggenköern vor Ugen. Up den Füerherd, in de swart ebrennte Panne güng dat vor sik. In de heite Panne den Roggen oder Gasten rin un ummereuhern un ummereuhern. Dulle düster mössten de Köern weern, aber nich kollig-swart! – Un ik denke an den Stiem dabie!
Tän Kaffe-Maken keim denne ne Portschon von düssen ereusterten Köern in de Kaffeemöhle. De Kaffeemöhle twischen de Kniee eklemmt un denne den Kreckel von Hand edreiht. Den doremölderte Kaffekram in de Kaffeekanne, kokig Water rup, en poor Minüten trecken laten un denne gaf et Kaffe. – Na ja, wie de man smecke? Ja, wie Muckefuck sä smeckt.
As denne de Tieden en bettschen beter wärren, gaf et Mischkaffee tä köpen. Üse Mudders hat aber nich den doredreihten ekofft, nee, se koffte den mit den ganzen Buhnen. Tä Hüs hat se de Buhnen denne up den Kökendisch eschürrt un varlesen: De Spitzbuhnen an eine Siete un de Kaffeebuhnen an de andere Siete. In de Woche gaf et denne Kaffe, von de Spitzbuhnen; un den Sönndag gaf et denne richtigen Kaffee, von de Kaffeebuhnen. Wat for en Duft for de Näse!
Uk hütigendages gift et Lüe, de den Kaffee as Buhnen inköpet. Da könnt se ja seihn, dat da nist under emengt is. Aber de mehrsten Lüe nehmet doch den emölderten Kaffee. Den brüket man nich mehr dor de Möhle tä dreihn, den könnt se glieks sä nehmen. Dat da bie de doredreihten Kaffeebuhnen nist bie emengt is, dat is klor, da kann man sik hüte up varlaten.
En poor Johre tärügge, da härren de gruten Kaffee-Undernehmen woll slechte Tieden, da häbbet se sik wat ganz besonneret ütedacht. Da gaf et mit einen Male twei Oarten von Kaffee-Pukeiten. Dat eine, wat wi al lange kennet, mit fief-hunnert Gramm. Un denne dat niee, in glieke Grötte un uk ganz vull, man bluß mit veier-hunnert Gramm. De Varköpersche in den Laden höre ik noch seggen. „Wüllt Sei dat Pund tä fief-hunnert oder tä veier-hunnert Gramm?“ – Ik keek en bettschen scheif, denn al in de Schäle häbbe ik elehrt, dat fief-hunnert Gramm en Pund sünd un nich veier-hunnert Gramm. Darumme wolle ik denne uk dat Pund tä fief-hunnert Gramm. –
Tja, düsse Speukeriee mit de underschiedlichen Punne was balle weer tä Enne. De Lüe wollen richtigen Kaffee un nich wecken, wo wat under emengt was, uk wenn et dütmal bluß Luft was. Kaffee mott Kaffee wesen, da dört nist under emengt wesen!
Mit den „da dört nist under emengt wesen“ mott ik denne allemal an en Beleefnis in de freuhen neggenteihn-hunnert-un-fuffziger Johre denken.
An en köldern Dag keim en beteren Stadtminsche bie üsch up den Dorpe in Fritze siene Gaststübe. Hei bestelle sik: „En Kännchen Kaffee.“ – Up Beier un Sluck was Fritze ja inestellt, uk mal up Kruck von Rum, aber Kaffee, dat was wat üt de Rehe. Man güt, dat se bie de Gaststübe den Kopmanns-Laden härren, un da gaf et ja uk Kaffee. Dumals härren sik de Tieden al weer rüt emaket, et gaf richtigen Kaffee, wenn hei uk noch richtig düer was.
Den Kaffee gaf et dumals as Buhnen in en lüttschen Pukeit, wo man en vertel Pund inne was. Dat Pukeit was üt en Stücke Popier tä sä ne veierkantige Tute tähupe ekleeft. Wenn se in de Reusteriee de Buhnen da rin efüllt härren, keim up de Buhnen ne Schiebe Pappe rup, damidde se de Tute orig täkleben können. As lestet was denne boben up de Tute noch en bunten Zettel rupekleeft, in greun, in rut oder in geel – for de beterste Sorte. De koste veier Dütsche Mark un achtzig Pennige dat vertel Pund!
De Gaststübe was vull mit Mannslüen un Fritze härre for de mit Sluck un Beier enäg tä dän. Un nü düt: „En Kännchen Kaffee.“ Fritze reip Trautchen tä Hülpe. Trautchen was dat öllste Meeken, se was man sä fief oder sess Johre ult. „Trautchen“, see hei, „hal man mal en Pukeit Kaffee von de geele Sorte üt den Laden.“
Et düere ne Wiele, bet dat Trautchen mit den Pukeit ankeim. Denne see Fritze: „Nü schürre dat in de Kaffeemöhle un dreihe dat dor. – Dat Kaffeewater häbbe ik al anesett.“
Se härren ne betere Kaffeemöhle, de an en Schapp wisse emaket was. Boben was en bla bemaltet veierkantiget Porzellan-Behältnis, da under de Möhle mit den Kreckel un noch da under was dat veierkantige Glas, wo de dor de Möhle edreihte Kaffeekram denne rinfüll.
Trautchen härre ja al öfter eseihn, wie Kaffee doredreiht word. In de Köke klimpert se up den Stähl, de da bie den Schappe steiht. Se nimmt den Deckel von den Porzellan-Behältnisse af un leggt den boben up dat Schapp. Se ritt den geelen Zettel von den Pukeit af, de Kaffee-Tute is open. Nü prummelt se dat opene Enne von de Kaffee-Tute da boben in dat Porzellan-Behältnis rin. Dabie kummt se en bettschen üt de Püste, aber se kriegt dat opene Enne da richtig rinefummelt. En bettschen drücken un noch en bettschen, en bettschen schürren un de Tute is leddig. Nist is bietä efallen!
Trautchen blift up den Stähl stahn un dreiht den Kreckel un dreiht un dreiht. Fritze räpt: „Na Trautchen, is allens dor?“ – „Nee, Papa, noch nich.“ Un Trautchen dreiht un dreiht.
Mit einen Male kummt Fritze aneblustert un trecket erstmal den Kaffeekettel von den Füer. Dat Water släug Rad un in de Köke was davon al veel Waterdunst. Denne blustert Fritze: „Wat is?“ – Trautchen kikt un seggt: „Da kummt nist mehr.“ Se hucket von den Stähl runder un strikt an de Siete.
Nü fängt Fritze an tä dreihen, de Möhle lupt leddig, se hat nist twischen de Tähne. Wat nü? De Möhle ütenander nehmen? Denne trüllet ja de Buhnen an de Eere. Wat nü? – In siene Not un Iele kriegt Fritze sienen Dagstock her un – stockert damidde dor dat Lock, boben in den Porzellan-Behältnis. Buhnen sünd da inne. Hei stockert mit de eine Hand un dreiht den Kreckel mit de andere Hand. Endlich kriegt de Möhle wat tä faten. Un je mehr hei stockert, deste sworer geiht dat Kreckeln. – De Sweetdrüppen lupet ne von sienen Koppe dal. – Et düert ne ganze Wiele, aber mit güt Stockern geiht et dor de Möhle.
Nü man de grute Kaffeekanne her, de Stadtminsche hat ja nü al lange etäuft, dat Kaffeekram rin un dat kokig Water rup. –
For alle Fälle leggt Fritze up dat Tablett mit de Tasse noch dat Kaffeeseef. – Worumme? Na, damidde de Stadtminsche üt den Kaffee de under emengte Pappe weer rütfischen könne!
Sä slechte Tieden wärren nü ja nich, dat en den Kaffeedunst üt de Pappe al tän Varlängern nehmen mösste. – De Stadtminsche hat von de Pappe nist emerket, uk mit de Pappe was et doch Kaffee ebleeben!