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3.

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Ramón Vega Venteja hatte sich langsam von seinem Platz in der Ecke des großen Frachtraumes der „Almeria“ erhoben. Sabina und Pablito waren endlich eingeschlafen. Es war ihm gelungen, ihnen auf einem Stapel fest verzurrter Kisten ein provisorisches und trockenes Lager einzurichten.

Durch das Leckwasser schritt Ramón auf Marcela Buarcos zu. Er war fest entschlossen, ihrem Vorhaben Einhalt zu gebieten. Was sie plante, war ihm klar: Sie wollte Unfrieden und Zwietracht säen und eine Meuterei vom Zaun brechen. Das mußte verhindert werden, um jeden Preis. Ramón wollte nicht, daß seine Kinder den Galgenstricken in die Hände fielen, die sich auf diesem Schiff befanden. Er war aber auch um die Mitreisenden besorgt, von denen die meisten immer noch nicht begriffen hatten, was hier seinen Lauf nahm.

Marcela verhöhnte das Lenzkommando.

„Narren!“ rief sie ihnen zu. „Ihr könnt euch kaum noch auf den Beinen halten! Wann schlaft ihr endlich? Nie? Das will der Kapitän ja – daß ihr tot umfallt! Wenn, wir Kuba erreicht haben, braucht er euch nicht mehr! Er müßte euch sowieso irgendwie loswerden!“

„Sei still“, sagte der Anführer des kleinen Trupps, ein in Ehren ergrauter Seemann. „Du weißt offenbar nicht, was du redest. Das Wasser muß abgepumpt werden. Wir tun das für euch, will dir das nicht in den Kopf?“

„Ich wüßte eine bessere Beschäftigung“, sagte sie und bewegte aufreizend ihre Hüften.

„Zum Beispiel?“ fragte einer der Kerle an der Pumpe grinsend.

Er gehörte zu den Kerlen, die in Cadiz im Gefängnis gesessen hatten – und bei ihm waren zwei andere Galgenstricke. Somit bestand das Kommando aus vier Männern. Der alte Seemann ahnte schon, was sich anbahnte, aber er versuchte, etwas dagegen zu tun.

„Los“, sagte er. „An die Arbeit. Wenn der Kapitän erfährt, daß wir hier herumlungern, gibt es Ärger.“

„Ich warte noch auf eine Antwort“, sagte der Kerl an der Pumpe.

„Komm mit nach nebenan, dann erkläre ich dir, was ich meine“, sagte Marcela.

„Aha“, sagte der zweite Galgenstrick. „Wie wär’s, wenn ich auch mitgehe? Und mein Kumpel hier würde auch ganz gern erfahren, was man auf diesem Scheißkahn noch alles anstellen kann. Wir scheinen ja bislang ganz schön blöd gewesen zu sein.“

„Das wollte ich euch gerade erklären“, sagte sie. „Also los, meinetwegen, ich bin bereit, euch alle drei zu bedienen.“

Der Seemann trat zwischen sie und die Kerle.

„Seid ihr wahnsinnig?“ stieß er hervor. „Dafür läßt der Kapitän euch auspeitschen!“

„Und ihr habt kein Schamgefühl“, sagte Ramón, der Marcela in diesem Moment erreicht hatte. „Ihr seid wie die Tiere. Es sind Frauen und Kinder an Bord. Vor allem die Kinder solltet ihr achten. Was seid ihr bloß für ein erbärmliches Pack.“

„Halt du dich raus“, sagte Marcela. „Du hast hier gar nichts zu melden.“

Trotzdem packte Ramón sie an der Schulter und zog sie zu sich zurück.

„Jetzt ist Schluß“, sagte er. „Was du hier treibst, ist eine Schande.“

„Laß sie los!“ fuhr der Kerl an der Pumpe ihn an.

„Du tust mir weh!“ schrie Marcela.

„Aufhören!“ rief der Seemann und griff zur Pistole.

In diesem Moment ertönten die Schuß- und Kampfgeräusche von Bord der „San Sebastian“. Alle horchten auf, die Köpfe ruckten herum, einige stürzten zu den Luken, um ins Freie zu blicken. Auch auf dem Oberdeck der „Almeria“ wurde es lebendig. Schritte trappelten auf und ab, Befehle und fragende Rufe erklangen.

„Hört ihr das?“ schrie Marcela. „Die da drüben sind nicht so dumm wie wir! Die haben bereits angefangen!“

„Mit was?“ stieß einer der Siedler entsetzt hervor.

„Mit der Meuterei!“ schrie der Kerl an der Pumpe und streckte den Seemann mit einem einzigen Hieb nieder.

Er entriß ihm die Miqueletschloß-Pistole, spannte den Hahn und zielte auf Ramón, der in einem jähen Wutausbruch Marcela eine schallende Ohrfeige verpaßte. Marcela kreischte und stürzte. Der Kerl mit der Pistole feuerte über sie hinweg, donnernd hallte das Schußecho von den Schiffswänden wider.

Siedendheiß bohrte sich die rotgelbe Stichflamme in Ramóns Brust. Er wurde zurückgeworfen, stolperte über eine Kiste und fiel auf die Planken. Die Frauen und Kinder schrien vor Angst und Panik. Auch Sabina und Pablito fuhren von ihrem Lager hoch, sahen ihren blutenden Vater und stießen schrille, entsetzte Schreie aus.

Der Kerl ließ die schmauchende Pistole fallen, half Marcela auf die Beine und rief: „Los, nichts wie weg hier!“

„Ja!“ brüllte einer seiner Kumpane. „Zeigen wir es dieser aufgeblasenen Achterdecksbande! Auf zum Kampf!“

Sie stürmten quer durch den Laderaum zum Schott, rissen es auf und hasteten durch den im Halbdunkel liegenden Schiffsgang zum nächsten Niedergang. Ihre Schritte polterten auf den Stufen, durch Rufe verständigten sie sich mit anderen Passagieren, die sich ihnen spontan anschlossen.

Sabina wankte mit kreideweißem Gesicht zu ihrem Vater und ließ sich neben ihm auf die Knie sinken.

„Santa Maria“, stammelte sie fassungslos.

Juan Alentejo, der Kapitän, stand zu diesem Zeitpunkt längst auf dem Achterdeck der „Almeria“ und verfolgte durch sein Spektiv, was an Bord der „San Sebastian“ vor sich ging. Als in den unteren Räumen seines Schiffes der Tumult begann und der Pistolenschuß krachte, wußte er, daß sich auch hier die offene Auseinandersetzung nicht mehr vermeiden ließ.

„Aufpassen!“ rief er seinen Leuten zu. „Das ist eine Meuterei! Haltet die Waffen bereit!“

Fast schien es, als hätten sich die Galgenvögel von der „San Sebastian“ durch eine geheime Absprache mit den Meuterern der „Almeria“ verständigt. Das Backbordschott des Vorkastells flog auf und knallte gegen die Querwand. Die Meute, von Marcela Buarcos geführt, stürmte auf die Kuhl. Zwei, drei Seeleute, die verdutzt zu ihnen herumfuhren, wurden durch Hiebe gefällt. Marcela und ihre Spießgesellen entrissen ihnen die, Waffen. Dann begann der Sturm auf das Achterdeck.

Fierro war nach wie vor darauf aus, Kapitän Gomez Rascón zu erreichen. Wild schlug er mit seiner Zimmermannsaxt nach allen Seiten um sich und hatte schon drei Männer schwer verletzt. Aber die Zahl der Gegner war groß, und je mehr Blut floß, desto erbitterter wurde ihr Widerstand. Da erfolgte die Verstärkung – Vitaliano, Rosaria und die anderen Glücksritter aus dem Laderaum – wie gerufen.

Schüsse krachten, Männer stürzten, Schreie und Flüche tönten über das Hauptdeck der „San Sebastian“. Vitaliano und sein kleiner Trupp drangen bis zu Fierros Meute vor, und es bildete sich eine geballte, wehrhafte Einheit.

Aber Rascón hatte unterdessen Musketen und Tromblons verteilen lassen. Er selbst kniete vor der Querwand des Achterkastells und legte mit einer Muskete auf die Meuterer an.

„Zurück!“ brüllte er noch einmal. „Ihr habt keine Chance! Ergebt euch!“

„Aufs Achterdeck!“ schrie Fierro und versuchte, einen Keil in die Masse der Leiber zu treiben, die ihm immer noch den Weg versperrte. Doch jetzt drückte der Kapitän auf ihn ab. Laut knallte der Musketenschuß, und noch einmal hatte Fierro es seiner Geistesgegenwart und Schnelligkeit zu verdanken, daß er nicht mitten in die Brust getroffen wurde. Er warf sich zur Seite. Neben ihm brach einer seiner Kerle getroffen zusammen.

Jetzt krachten auch die anderen Musketen und die Blunderbüchsen. Solares, Elcevira und die anderen Verteidiger des Achterdecks feuerten, was das Zeug hielt, wobei sie aber darauf achtgeben mußten, die eigenen Getreuen nicht zu gefährden.

Es gab Tote und Verletzte auf beiden Seiten, aber dank ihres massiven Widerstandes konnten Rascón und seine Männer ihre Position halten. Sie verhinderten, daß Fierro und die Horde in einem neuen Anlauf das Achterdeck stürmte. Wieder landeten zwei Meuterer getroffen auf den Planken.

Fierro begriff, daß das Unternehmen zum Scheitern verurteilt war. Er beschloß zu retten, was noch zu retten war.

„Rückzug!“ schrie er. „Zur Back!“

Rascón verfolgte, wie die Front der Angreifer endlich zurückbrandete. Er hatte eine frisch geladene Muskete an sich gerissen, legte noch einmal auf Fierro an und feuerte, verfehlte ihn jedoch. Es war wie verhext – Fierro schien mit dem Teufel im Bunde zu stehen. Er war nicht zu treffen. Nach wie vor war er unverletzt und schwang mit wüsten Flüchen und Drohungen seine Beuteaxt.

Die Bande wich zurück und verschanzte sich im Vordeck. In den unteren Schiffsräumen war unterdessen das Trappeln von Schritten zu vernehmen, das Rufen von Männern und Frauen und das Weinen und Klagen von Kindern.

„Achtung“, sagte Solares. „Sie kommen nach achtern und wollen uns in den Rücken fallen.“

„Das glaube ich nicht“, sagte Gomez Rascón. Dann betrat er als erster das Achterkastell und eilte zum Niedergang. Mit vorgehaltener Muskete sprang er nach unten, in den Gang, der nach achtern führte.

Eine Frau taumelte ihm entgegen, sie hielt ein kleines Kind in den Armen.

„Señor!“ stieß sie mit flehender Stimme aus. „Bitte schießen Sie nicht! Bitte!“

„Ich bin der Kapitän“, sagte er. „Suchen Sie Schutz?“

„Ja. Wir wollen mit diesen Teufeln nichts zu tun haben.“

„Kommen Sie, Señora“, sagte Rascón. Er ließ die Waffe sinken und streckte die Hand aus. Die Frau ergriff sie, und er dirigierte sie an sich vorbei. Dann eilte er weiter nach achtern und stieß in dem kleineren achterlichen Stauraum, der hinter dem eigentlichen Laderaum lag, auf die Passagiere. Ängstlich waren sie zusammengerückt und wichen vor ihm in die Ecke zurück.

„Die Männer helfen mir“, sagte er. „Wir müssen die Schotten verriegeln, damit wir vor den Meuterern geschützt sind. Wer ist noch vorn?“

„Nur diese Galgenstricke“, erwiderte einer der Männer, ein stämmig gebauter Schmied. „Wir sind vor ihnen ausgerückt, weil wir ihre Handlungsweise ablehnen. Das sind Verbrecher. Deshalb fürchten wir um unser Leben.“

„Sie sind imstande und bringen jeden um, der ihnen im Weg ist“, sagte ein anderer Mann.

„Bestimmt“, sagte Rascón grimmig.

Er hastete zu den Schotten, die Männer folgten ihm. Er zeigte ihnen, was zu tun war. Inzwischen waren auch Solares und ein paar Männer der Besatzung eingetroffen. Mit vereinten Kräften wurden die Schotten verriegelt und abgesichert, die von den Laderäumen zu den Räumen unter dem Achterdeck führten.

„Das wäre geschafft“, sagte der Kapitän aufatmend. „Auf diesem Weg dringen sie jedenfalls nicht mehr zum Achterdeck vor.“

„Ein Glück, das wir schnell genüg gewesen sind“, sagte Solares. „Wir dürfen auch nicht vergessen, daß sich achtern die kleine Waffenkammer befindet.“

„Wenn die Kerle das Schott aufzubrechen versuchen, wird durch das Holz geschossen“, ordnete Rascón an. „Wir halten die Stellung und versuchen, sie zu überrumpeln, sobald sich eine Gelegenheit dazu bietet.“

„Haben die denn überhaupt noch eine Chance, Señor Capitán?“ fragte der Schmied.

„Ja.“ Rascón kehrte zu den Passagieren zurück. „Ich will offen zu Ihnen allen sprechen. Sie müssen darüber informiert sein, in welcher Situation wir uns befinden. Das Vordeck mit der Back und der Kombüse sowie den darunter liegenden Räumen – Kabelgatt, Vorpiek, Proviantraum mit Trinkwasser und so weiter – ist in der Hand der Meuterer. Die Kuhl ist sozusagen Niemandsland. Das Achterdeck mit allen darunterliegenden Räumen bleibt im Besitz unserer Partei.“

„Der Kapitänspartei“, erklärte der Schmied. „Señor, wir halten voll zu Ihnen. Sagen Sie uns, was wir tun sollen, um mit diesem Gesindel aufzuräumen. Wir haben doch genug Waffen, nicht wahr?“

„Ja.“

„Das Achterdeck beherbergt jetzt mehr Menschen als das Vordeck“, sagte Solares. „Hier befinden sich die anständigen Leute – dort die Huren und Verbrecher. Die Spreu ist vom Weizen getrennt. So mußte es ja kommen. Warum begreift die Casa nicht, daß man solches Gesindel nicht an Bord von Segelschiffen lassen kann?“

„Es hat keinen Sinn, das jetzt zu erörtern“, sagte Kapitän Rascón. „Legen wir uns lieber einen Plan zurecht.“

„Zahlenmäßig sind wir den Kerlen jetzt, da auch die Passagiere auf unserer Seite sind, weit überlegen“, sagte Elcevira. „Es wäre doch gelacht, wenn wir nicht mit ihnen fertig werden würden.“

„Ganz so einfach sehe ich das nicht“, sagte Rascón. „Ja, es ist richtig: Die Meuterer sind eindeutig in der Minderheit. Aber sie sind ausnahmslos skrupellose, rohe und verbrecherische Elemente, deren Reaktionen kaum berechenbar sind – es sei denn ihr Wille, zu zerstören und zu vernichten. Wir müssen uns also genau überlegen, wie wir gegen sie vorgehen. Es darf keine weiteren Opfer geben, jedenfalls nicht auf unserer Seite.“

„Die Toten und Verletzten haben wir vom Hauptdeck abgeborgen, Señor Capitán“, meldete der Schiffszimmermann. „Die Verletzten werden soeben vom Feldscher versorgt. Was soll mit den Toten geschehen? Wann sollen wir sie beisetzen?“

„Sobald sich eine Gelegenheit dazu ergibt“, erwiderte der Kapitän. „Wir müßten ja in jedem Fall auf die Kuhl, um die Toten der See zu übergeben. Dort sind wir zwar keine direkte Zielscheibe für die Hunde, sie haben nur ein paar Pistolen. Aber sie könnten einen Ausfall wagen und versuchen, einige von uns als Geiseln zu nehmen. Wenn ihnen das gelingt, haben wir verspielt, Señores.“

„Wir warten also erst einmal die weitere Entwicklung der Dinge ab?“ fragte Solares.

„Ja“, entgegnete Rascón. „Es scheint mir in unserer Lage das Richtige zu sein.“

Fierro brauchte das Vordeck nicht zu inspizieren, um sich ein Bild darüber zu verschaffen, was er gewonnen hatte. Er kannte sich überall an Bord der „San Sebastian“ aus, auch im Achterdeck, das er schon mehrfach heimlich untersucht hatte.

Das Logis ernannte er zu seinem „Kommandostand“. Hier ließ er sich mit Vitaliano und den drei anderen Abenteurern, mit Rosaria und zwei anderen Huren nieder und hieb Vitaliano kräftig auf die Schulter.

„Danke, Kamerad“, sagte er laut, „daß ihr uns geholfen habt. Wir haben zwar das verfluchte Achterdeck nicht erobert, aber sie haben uns auch nicht besiegt, die elenden Hurensöhne.“

Vitaliano grinste. „Aber achtern sind sie im Besitz der Waffen und der Munition, wenn mich nicht alles täuscht.“

„Richtig“, sagte Fierro. Er wurde ernst und schien angestrengt zu überlegen. Aber dann lachte er wieder und zog eine der Huren zu sich heran. „Wir haben dafür aber den Proviant und das Trinkwasser. Und noch mehr: Auch Wein und Schnaps gehören zum Proviant.“

„Großartig!“ rief Rosaria. „Muß das nicht gefeiert werden?“

„Ja.“ Fierro schlug mit der Faust auf den Tisch des Logis’. „Her mit dem Wein, jetzt wird erst mal kräftig gesoffen. Wir wollen auf unsere Freiheit anstoßen.“

„Glaubst du, daß wir das Vordeck halten können?“ fragte Vitaliano.

„Wir halten es! Hier kriegt uns keiner mehr raus!“ rief Fierro. Er gab den anderen Männern einen Wink. „Los, holt was zu trinken! Ihr wißt ja, wo die Vorratskammern sind! Beeilt euch! Ich sterbe vor Durst!“

Wenig später wurde mit Wein und Rum gezecht. Fierro hatte die Hure auf seinen Schoß gezogen, und auch die anderen Kerle hielten sich nicht zurück. Rosaria und ihre „Kolleginnen“ wurden reihum gereicht und befingert, es wurde gelacht, gegrölt und gekreischt. Der Lärm war bis nach achtern zu hören, doch dort gab man sich keinen Illusionen hin: Der Alkohol würde die Meuterer keineswegs einschläfern. Sie waren an tüchtige Saufgelage gewöhnt, und wahrscheinlich würden der Wein und der Rum ihre Aggressivität nur noch steigern.

Fierro hatte sich zum Rädelsführer aufgeschwungen, er war der starke Mann. Keiner zweifelte an seinen Entscheidungen, keiner versuchte, seinen neuen Rang in Frage zu stellen – auch der gerissene Vitaliano nicht, der von Fierros Führerrolle ebenfalls überzeugt war.

Immerhin hatte es Fierro inzwischen geschafft, Posten an den Schotten zur Kuhl und in Deckung des Geländers der achteren Back aufzustellen. Sie waren mit Äxten, Belegnägeln, Spillspaken, Bootshaken und Enterbeilen bewaffnet. Vitaliano und drei seiner Glücksritter-Kumpane verfügten überdies über Pistolen, zu denen ihnen die Munition vorläufig nicht mangelte. So gesehen, schien das Vordeck der „San Sebastian“ wahrhaftig uneinnehmbar zu sein.

Daß inzwischen auch an Bord der „Almeria“ eine erbitterte Auseinandersetzung stattfand, nahmen die Meuterer mit Erstaunen und Verwunderung zur Kenntnis. Sie verfolgten das Geschehen, sahen aber keine Möglichkeit, die drüben gegen das Achterdeck kämpfenden Aufrührer auf irgendeine Weise zu unterstützen. Noch hatte Fierros Bande selbst genug damit zu tun, die mühsam eroberte Stellung zu halten.

Seewölfe Paket 20

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