Читать книгу Seewölfe Paket 4 - Roy Palmer - Страница 14

10.

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Einen verdammt langen Atem hatte das Mädchen, das mußte ihr der Neid lassen, dachte Hasard.

Er ärgerte sich über diese Herausforderung, und er nahm sich vor, alle Kräfte zu mobilisieren, die in seinem Körper steckten.

Er erreichte die Stelle, an der sie getaucht war, und sah sich suchend um. War sie unter Wasser weitergeschwommen? Um ihn zu ärgern? Um ihm zu beweisen, wie gut sie war?

Verdammt, sie war gut, er gab das zu, aber er sah sie nirgends.

Dann sah er wieder den Schatten, tief unter sich – und ein eisiger Schreck durchfuhr ihn.

Er sah in dem Wasser fast bis auf den Grund und erkannte deutlich die wirbelnden Saugarme eines monströsen Tintenfisches, der die Korsarin gepackt hatte und sie jetzt in die Höhle auf dem Felsenvorsprung zog.

Kalmare! Eins dieser Biester hatte die vorwitzige Korsarin jetzt im tödlichen Griff. Hasard wußte nicht, ob er noch helfen konnte, er hatte kein Messer und mit bloßen Händen gegen einen Kalmar kämpfen? Das war von vornherein aussichtslos.

Er handelte rein instinktiv. Er holte tief Luft, pumpte seine Lungen voll und schoß dann senkrecht in die Tiefe.

Vor seinen Augen spielte sich ein Drama ab, das ihn erschreckte. Sein Herz pochte dumpf in der Brust, er fühlte sich hilflos und ohnmächtig. Was konnte er unternehmen, wie sollte er helfen?

Das Biest hatte Siri-Tong halb in die Höhle gezogen. Die Korsarin wehrte sich nur noch schwach, sie war am Ende.

Hasard schwamm auf den Kalmar zu, der die Nähe eines Feindes spürte, der ihm die Beute wieder abjagen wollte.

Sofort tastete ein großer starker Arm nach ihm und wedelte vor seinem Gesicht herum. Tellergroße Saugnäpfe tasteten nach seinem Oberkörper. Hasard tauchte schnell weg, aber da war schon der zweite Arm, der blitzschnell vorschoß und zupackte. Ein paar der starken Saugnäpfe klebten an seinem Körper. Vergeblich versuchte er sie abzustreifen, es wurden immer mehr, die ihn erfaßten.

Im tödlichen Klammergriff des Kalmars wurde er herangezogen. Er sah Siri-Tongs entsetzt aufgerissene Augen, er sah den gewaltigen Hornschnabel des Kalmars, der sich gierig öffnete und schloß und seine Beute mühelos zermalmen konnte.

Ein riesiges ausdrucksloses Auge schob sich auf ihn zu und sah ihn gleichgültig an. Es war kalt und unheimlich, tödlich und drohend, ein Feind aus einer anderen Welt, stärker und größer als der Seewolf.

Hasards Lungen brannten, es stach schmerzhaft in seiner Seite. Der linke Arm wurde hart an seinen Körper gepreßt, er konnte ihn nicht mehr bewegen, den rechten hatte er noch frei.

Sein Finger schoß vor und stieß in das Riesenauge hinein. Der Leib des Kraken zuckte, das Auge schloß sich schnell, und gleichzeitig verstärkte sich der Druck der unheimlichen Saugarme.

Er wollte brüllen, schreien, vielleicht ließ das Monstrum dann von seiner Beute ab. Er öffnete den Mund und schrie.

Da zuckte der Papageienschnabel gierig vor. Hasard legte den Kopf zur Seite. Er glaubte ein entsetzliches Mahlen und Krachen zu hören, zumindest bildete er es sich ein.

Aus, dachte er, jetzt ist alles aus. Die Korsarin war schon bewußtlos, er selbst konnte sich auch nicht mehr lange halten.

Er sah, wie sie schlaff wurde und kraftlos in den langen Armen zusammensank.

In Hasards Schädel dröhnten Glockenschläge. Anfangs zart und leise, dann wurden sie immer machtvoller und dröhnender. Sein Schädel schien von dem höllischen Lärm zu bersten. Das war der Anfang der beginnenden Bewußtlosigkeit, dachte er.

Ein letztes Mal mobilisierte er alle seine Kräfte, um wenigstens einen der gräßlichen Arme abzustreifen. Es gelang ihm, zwei der höllisch brennenden Saugnäpfe aufzubrechen, doch kaum hatte er sie gelöst, griffen sie schon wieder zu.

Ganz plötzlich sah Hasard ein völlig klares Bild vor Augen.

Jean Ribault, der Franzose, der ausgefuchste Karibik-Pirat, hatte ihm einmal von diesen Kalmaren erzählt. Hasard hatte der Geschichte wenig Glauben beigemessen und sie für übertrieben gehalten, wie so vieles, was die Seeleute gesponnen hatten. Doch nun glaubte er fast deutlich Ribaults Worte zu hören.

„... kannte ich einen Kerl, der ließ sich von dem Kalmar einfangen. Es gehörte verdammt viel Mut dazu, aber der Bursche hatte den Mut. Als der Hornschnabel sich öffnete und zubeißen wollte, kam der Kerl dem Kraken blitzschnell zuvor. Er biß ihn zwischen beide Augen, und mit diesem Biß durchtrennte er den Lebensnerv des Kalmars schlagartig. Das Biest war auf der Stelle tot.“

Vor Hasards Augen verschwamm wieder alles. Das Dröhnen der Glokken wurde leiser, vor seinen Augen stand ein feiner Nebel, der rötliche Farbe annahm.

Was hatte Ribault damals gesagt?

Verdammt, er konnt sich nicht mehr konzentrieren. Sein Bewußtsein war wie ausgelöscht, Schleier tauchten auf, wirbelten bunt durcheinander. Ertrinken ist gar nicht so schlimm, dachte er übergangslos. Schmerzlos, man erstickt, es ist am Anfang nur die Angst ...

Ein großes weißes Auge tauchte in sein Blickfeld. Es rückte immer näher, oder er geriet diesem großen Auge immer näher. Jetzt waren es zwei ausdruckslose Augen, die ihn anglotzten.

Ein Schlund öffnete sich, ein riesengroßer Schnabel klaffte auseinander und schnappte dann dicht vor seinem Gesicht zu.

Hasard fühlte den Tod immer näher kommen. Er nahm überdimensionale Formen an, ein Tod mit einem gräßlichen Schnabel, riesigen Augen und wirbelnden Armen, die noch eine andere Beute gepackt hielten, die der Tod gar nicht mehr beachtete, weil er zuerst ihn haben wollte. Es kostete ihn eine ungeheure Überwindung, zwischen diese beiden Augen vorzudringen, um den tödlichen Biß anzubringen.

War Siri-Tong schon ertrunken? Was hatte Ribault gesagt? Es gehört verdammt viel Mut dazu.

Hasard hatte diesen Mut, obwohl er nicht mehr klar denken konnte. Bund wirbelten Gedanken in seinem Gehirn durcheinander. Völlig nebensächliche Angelegenheiten fielen ihm ein.

Seine scharfen Zähne bissen zu. Er glaubte zu träumen, niemals konnte er selbst es sein, der dem Kraken den Lebensnerv durchbiß.

Es knirschte, als hätte er in Sand gebissen. Nein, das war ein anderer, dachte er benommen, er selbst war schon lange tot.

Hasard war nicht erstaunt, als das schwammige Ungeheuer plötzlich schlaff in sich zusammensackte. Ein Zucken durchlief den massigen Körper, die gewaltigen Arme lösten sich und pendelten haltlos und schlaff im Wasser.

Um den Seewolf herum wurde es finster, als wäre übergangslos die Nacht hereingebrochen. Eine schwarze, tintige Wolke trieb an ihm vorbei, und er glaubte zu erkennen, wie sich die Korsarin langsam im Wasser um ihre eigene Achse drehte.

Der Kalmar rutschte von dem Felsenvorsprung seiner Höhle und sank leblos auf den Grund zurück.

Als Hasard nach oben kam, war er total ausgepumpt. Gierig saugte er frische Luft in seine Lungen. In seinem rechten Arm hing schlaff und leblos die Rote Korsarin.

Er hörte nicht das wilde Brüllen der Meute, er spürte kaum noch, wie ihn kräftige Hände in ein Boot zerrten, wie sie ihm leicht ins Gesicht schlugen, ihn auf den Bauch drehten, damit das Wasser aus seinen Lungen lief, das er geschluckt und eingeatmet hatte.

Benommen schaute er sich um.

Von überall tönte ihm Geschrei entgegen. Tucker, Carberry, Dan, sie alle beglückwünschten ihn, und auch die wilden Piraten der Roten Korsarin ließen ihn hochleben.

„Das war verdammt knapp“, sagte Ben Brighton. „Wir haben es von Bord aus ziemlich genau verfolgen können. Wir sind sofort losgerudert, um euch zu holen. Mann, wie hast du das nur geschafft, Hasard?“

Der Seewolf stand auf. Er befand sich auf seinem Schiff, und er mußte eine ganze Weile überlegen, bis die Erinnerung wieder einsetzte.

„Was ist mit ihr?“ fragte er, auf die Rote Korsarin deutend, die auf der Persenning des Laderaumes lag. „Lebt sie noch?“

Statt einer Antwort schlug die Rote Korsarin die Augen auf. Auch ihr fiel es schwer, sich sofort zurechtzufinden.

„Sie haben mich gerettet“, sagte sie keuchend. „Ohne Sie würde ich jetzt nicht mehr leben!“

„Holt eine Flasche Rum, ihr Rübenschweine!“ rief der Profos. „Seht ihr denn nicht, daß sie ihn nötig haben?“

Hasard wandte den Blick. Aller Stolz war aus ihrem Gesicht wie fortgewischt. Mit zerknautschter Bluse, aufgelöstem Haar und naß wie eine Katze hockte sie da.

Stenmark setzte ihnen die Rumflasche an die Lippen. Alle beide tranken einen tiefen Zug. Es brannte höllisch, aber es brachte auch sogleich die Lebensgeister wieder zurück.

„Wie hast du das geschafft, Hasard?“ fragte Ben zum zweiten Mal. „Einem so großen Kraken kann man nicht entkommen.“

„Ich glaube, ich habe ihm den Lebensnerv durchgebissen“, sagte der Seewolf.

„Durchgebissen?“ fragte Ben entsetzt. „Einfach so?“

„Einfach so. Ribault hat mir davon einmal erzählt. Genau zwischen den Augen verläuft der Lebensnerv bei einem Kraken. Und wenn man ihn durchbeißt, stirbt er sofort und löst seine Arme.“

Die Männer sahen sich entgeistert an. Aber sie hatten den wahnwitzigen Kampf zum größten Teil gesehen, der sich unter Wasser abgespielt hatte. Nur, daß man einem Kraken den Lebensnerv durchbiß, davon wußten sie nichts.

Hasard schüttelte sich, dann sah er an seinem Körper hinunter.

Auf der Haut hatten sich handtellergroße Flecken gebildet, die jetzt blau und rot anliefen. Siri-Tong sah genauso aus. Selbst im Gesicht brannten diese höllischen Male, eine Erinnerung an den Kraken, die nicht so schnell verblassen würde.

Sie erholte sich erstaunlich schnell. Und immer wieder blickte sie ihn dankbar an, bis es Hasard peinlich wurde.

„Wieder in Ordnung, Madame?“ fragte er spöttisch.

„Danke, ich fühle mich einigermaßen wohl.“

Der Seewolf grinste, daß man seine schneeweißen Zähne sah.

„Der Profos gibt das Zeichen“, sagte er.

„Welches Zeichen?“ fragte sie verständnislos zurück.

„Das Zeichen zum Sprung. Ziel ist jener Felsen dort im Wasser. Wer zuerst an Bord ist ...“

„Sie – Sie wollen noch einmal schwimmen“? fragte sie entsetzt.

„Sie etwa nicht? Wir hatten ja erst die halbe Strecke zurückgelegt, als der kleine Zwischenfall passierte.“

„Mich kriegen Sie nie wieder in das Wasser der Bucht“, versicherte sie ängstlich.

„Und was wird jetzt aus der Galeone?“ erkundigte sich Hasard hinterhältig grinsend.

„Ich will Ihre Galeone nicht“, wehrte sie hastig ab. „Ich habe den Kampf verloren.“

„Wirklich schade“, bedauerte der Seewolf. „Wir hatten uns schon so auf den zerschossenen Zweimaster gefreut, nicht wahr?“

„Ho, und wie“, strahlte Tucker. „Aber nun wird uns nichts anderes übrigbleiben, als auf unserer alten Tante weiterzusegeln!“

Er sah in die Gesichter der Piraten und musterte sie. In manchen las er Erschrecken, in anderen Gleichgültigkeit und in einigen Gier. Einige verschlagene Visagen waren darunter. Aber auf die Galeone verzichteten sie alle, wie sie einstimmig versicherten. Gegen die Seewölfe kamen sie einfach nicht an.

Noch am Vormittag hatte der Kutscher die Wunden versorgt, die die beiden davongetragen hatten. Viel ließ sich nicht versorgen, es waren Blutergüsse und Hautabschürfungen, die von selbst heilten.

Siri-Tong war mit ihrer Piratenmeute zurückgerudert. Nach dem Mittagessen kam sie wieder, allein diesmal.

„Ich möchte mich bedanken“, sagte sie einfach, als sie an Deck stand. „Ich weiß, was Sie für mich getan haben, Hasard!“

Der Seewolf räusperte sich.

Dan O’Flynn schob sich vor und musterte die Korsarin.

„Was heißt hier Hasard!“ schnauzte er, aber der Seewolf schob ihn beiseite.

„Schon gut, Dan, laß sie.“

Er kannte die Gedanken, die Dan bewegten. Der Kerl hatte Angst, daß sich hier etwas anbahnte, und so wachte er eifersüchtig darüber, daß die Atmosphäre nicht zu vertraulich wurde, denn immerhin gab es ja noch Gwen, die Frau des Seewolfs, Dans Schwester. Und daß sie ertrunken war, wußte noch niemand an Bord der „Isabella“.

„Ich wollte Ihnen nur sagen, wie Sie wieder aus der Bucht herauskommen, sozusagen als Gegenleistung für Ihre Rettung.“

Hasard wurde sofort hellhörig.

„Und wie kommen wir heraus?“

„Das Wasser steigt in vier Tagen stark an, es überflutet dann einen Teil des Strandes. Ich kenne den genauen Rhythmus, aber ich kann ihn nicht erklären. Die Tiefe an der Schwelle beträgt dann mehr als drei Faden, aber die Strömung ist ziemlich schnell, und Sie müssen innerhalb ganz kurzer Zeit hinaussegeln.“

„Umwerfend“, sagte Hasard nur. Er war wirklich verblüfft. Das hier war wirklich ein ideales Versteck. Demnach vollzog sich der Rhythmus alle fünf bis sechs Tage.

„Mensch!“ brüllte Ferris begeistert. „Dann können wir ja bald wieder segeln.“

Die anderen stimmten in den Chor ein. Diese Insel war zwar sehr schön, aber als Gefangene hier ewig leben, war auch nicht die wahre Freude. Jetzt kannten sie das Geheimnis.

„Sie können die Bucht jederzeit als Versteck benutzen“, sagte die Rote Korsarin. „Ich wünsche Ihnen eine gute Fahrt, Seewolf!“

Sie drehte sich um. Klein und zierlich wandte sie Hasard den Rücken zu, dann wollte sie von Bord gehen.

„Einen Augenblick noch“, hielt sie Hasards Stimme zurück. Er wechselte einen schnellen Blick mit Ferris Tucker.

„Ja?“ Fragend sahen ihre schwarzen Augen ihn an.

„Was passiert mit Ihrem Schiff, Madame?“

Sie hob die Schultern. Sie wirkte hilflos und verloren. Ihr Hochmut war wie weggeblasen.

„Wir werden versuchen, es zu reparieren, aber ich weiß nicht, ob es uns gelingen wird.“

„Ihr habt keinen Zimmermann an Bord, nicht wahr?“ fragte Tucker.

„Nein, ich habe keinen“, gab sie zu.

Wieder wechselte Hasard mit Tukker einen Blick. Der Schiffszimmermann nickte.

„Ich schlage vor, wir helfen ihr, den Kahn zu reparieren, Natürlich müssen die verdammten Kerle mit anfassen.“

„Wirklich? Das wollen Sie tun?“

Hasard dachte daran, wie schnell er sein eigenes Schiff losgeworden wäre, wenn der Krake nicht dazwischen gekommen wäre. Noch jetzt lief ihm ein kalter Schauer über den Rücken. Er gestand sich vorbehaltlos ein, daß dieser Kampf für ihn verloren war, sie war im Schwimmen besser, es ließ sich nicht leugnen.

„Wir sehen uns nachher die Schäden an“, sagte er.

Die Seewölfe hielten ihr Versprechen. Schon am Nachmittag wurde der Zweimaster mit den roten Segeln verholt und ging neben der „Isabella“ längsseits. So ließ sich die Reparatur leichter ausführen.

Tucker sah sich das Schiff fachmännisch an.

„Ein feiner, schneller Segler“, sagte er zu Hasard. „Und mit dem Tiefgang, den er hat, schafft er es bei fast jedem Wasser, über die Barriere zu schwimmen.“

„Wie lange werden wir zur Reparatur benötigen?“

„Wenn alle kräftig mit anpacken, dürfte es in zwei bis drei Tagen erledigt sein.“

„Wir haben ohnehin genügend Zeit“, sagte Hasard. „Ein paar Leute können Wasser mannen, Lebensmittel holen und die übrige Arbeit verrichten. Wer will, kann bei der Reparatur mithelfen. Die Crew der Korsarin hilft geschlossen mit, ganz besonders dieser Schlächter.“

„Dem werde ich die Arbeit schon beibiegen“, versicherte Ferris. „Der wird sich wundern, was man mit der Axt noch alles anfangen kann, außer Männern die Köpfe einzuschlagen.“

Am späten Nachmittag waren bereits die ersten Planken herausgenommen. Die Arbeit ging zügig voran, und wo sich einer von Siri-Tongs Leuten drückte, da war der Profos zur Stelle und stauchte ihn gehörig zusammen.

Dennoch sahen die Seewölfe sich, vor. Sie trauten der bunt zusammengewürfelten Bande nicht so recht. Sie waren Piraten, aber die meisten von ihnen kochten ihr eigenes Süppchen und nahmen es mit der Ehrlichkeit nicht so genau.

Am dritten Tag waren die Arbeiten an dem Zweimaster so gut wie abgeschlossen. Tucker zeigte wieder einmal, was in ihm steckte, und Old Shane stand ihm in keiner Beziehung nach.

Der vierte Tag brachte die Überraschung, die Siri-Tong versprochen hatte. Unmerklich stieg das Wasser, stetig, aber unaufhaltsam. Der umgekehrte Vorgang lief ab, das Wasser schoß in breitem Schwall aus der Bucht heraus, die Schiffe zerrten ungeduldig an ihren Ankertrossen.

Tucker packte sein Werkzeug zusammen. Ein paar kleine Schönheitsreparaturen waren alles, was noch zu erledigen war, aber die waren unwesentlich.

Die Segel wurden gesetzt. Siri-Tongs Zweimaster segelte auf die Passage zu, tanzte in dem Mahlstrom und verschwand mit geblähten Segeln ins Meer hinaus.

Auf der „Isabella“ stand Hasard selbst am Ruder. Es war wie beim ersten Mal, genauso schwierig, nur kannte er diesmal die ganz besonders gefährlichen Stellen.

Ungehindert gelangte die „Isabella“ durch die schmale Passage. Rechts und links glitten die schroffen Felsen, zum Greifen nahe, vorbei, und wieder hatte jeder das Gefühl, als würde das Schiff aufgeschlitzt werden.

Dann war auch die Galeone draußen. Wie ein stolzer Schwan rauschte sie aufs Meer hinaus, wild und verwegen. Und an Deck standen die Seewölfe und schnupperten frische Seeluft.

Der Kurs führte sie nach Tortuga. Dort wollten sie gemeinsam mit Siri-Tong dem Piraten Caligu die Hölle anheizen.

Seewölfe Paket 4

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