Читать книгу Seewölfe Paket 16 - Roy Palmer, Burt Frederick - Страница 29
4.
ОглавлениеEtwas später war es wieder Stenmark, der hilfsreich eingriff – in die Verhandlungen mit dem Hafenmeister von Göteborg, der zu den Seewölfen an Bord enterte und sich nach dem Grund ihres Hierseins erkundigte. Stenmark hatte es ihm sehr schnell auseinandergesetzt, und kurze Zeit darauf wies ihnen der Hafenmeister ohne große Formalitäten einen Liegeplatz an einer Holzpier an.
„Auch den Ruderschaden können Sie selbstverständlich bei uns beheben“, sagte er zu Hasard, und Stenmark übersetzte jedes Wort. „Wenn Sie Hilfe benötigen, brauchen Sie es uns nur zu sagen. Wir haben hier vorzügliche Schiffszimmerleute.“
„Haben Sie auch eine Schiffsschmiede?“ fragte der Seewolf.
„Ja, auch das.“
„Dann suchen wir sie am besten sofort auf“, entschied Hasard. „Stenmark, du begleitest mich als Dolmetscher.“
Auch bei diesem Abstecher zur Schmiede klappte alles ohne großes Hin und Her, Hasard war zufrieden. Die gebrochene Ruderkette würde repariert werden, und der Aufenthalt in Göteborg würde nicht länger als zwei Tage dauern.
„Das ist in Ordnung“, sagte der Seewolf zu dem Besitzer der Schmiede. „Wann können Sie mit der Arbeit beginnen?“
Wieder übertrug Stenmark das Gesagte in seine Muttersprache, und der Schmiedemeister antwortete: „Leider erst morgen früh, weil wir heute noch etwas sehr Dringendes zu erledigen haben. Ab Morgen können wir uns aber ausschließlich um Ihre Kette kümmern.“
„Einverstanden, und vielen Dank“, sagte Hasard, dann verließen sie die Schmiede, verabschiedeten sich auch vom Hafenmeister, der die ganze Zeit über mit freundlichem Lächeln bei ihnen gestanden hatte, und kehrten zur „Isabella“ zurück.
„Mit deinen Landsleuten kommt man gut zurecht, Sten“, sagte Hasard. „Sie scheinen eine unkomplizierte Wesensart zu haben. So wie du, oder?“
Stenmark grinste. „Sagst du das jetzt nur, um mir zu schmeicheln, Sir?“
„Du solltest mich besser kennen.“
„Natürlich, entschuldige“, sagte Stenmark. „Ja, wir Schweden haben eine direkte Art, die Dinge anzugehen. Große Umwege liegen uns nicht, keiner schleicht gern um den heißen Brei herum. Entweder ist man mit einem Fremden von Anfang an gut Freund, oder aber man weist ihn gleich darauf hin, daß er nicht erwünscht ist.“
„Das gefällt mir.“
Stenmark wollte noch etwas sagen, doch sie hatten inzwischen ihre Holzpier erreicht und kehrten an Bord der „Isabella“ zurück. Hier wurden sie Zeugen einer ergötzlichen Szene: Arwenack versuchte, aus der Kombüse zu entwischen, doch die Zwillinge packten ihn an den Beinen, als er gerade aus dem Steuerbordschott schlüpfte. Der Affe kreischte und zeterte, aber es nutzte ihm alles nichts, er konnte nicht mehr entwischen.
Mit sanfter Gewalt zogen sie ihn in die Kombüse zurück, dann verriegelten sie das Schott von außen und traten zu ihrem Vater.
„Arwenack geht es ein bißchen besser, Dad“, erklärte Philip junior. „Der Kutscher hat gesagt, er würde seinen Schnupfen schon auskurieren, ohne Fieber zu kriegen. Nur muß er hübsch brav im Warmen sitzen bleiben, sonst wird er rückfällig.“
„Hat der Kutscher gesagt“, fügte Hasard junior überflüssigerweise hinzu. „Aber Arwenack hat die Geduld verloren, er will sich Göteborg anschauen.“
Stenmark mußte lachen. „Gebt ihm doch eine Muck voll heißem Wasser mit Rum oder Whisky, das hilft gegen die Erkältung und gegen die Langeweile.“
„Das erlaubt der Kutscher nicht“, erwiderte Philip junior. „Und Mac Pellew sagt, es wäre um den guten Schnaps zu schade.“
„Aha“, sagte der Seewolf. „Und wie geht es unserem Sir John?“
„Der ist noch nicht wieder erschienen“, antwortete Hasard junior. „Aber wenn der Profos an uns vorbeigeht, hören wir es so merkwürdig flüstern. Das ist das Zeichen dafür, daß Sir John immer noch unter seinem Hemd sitzt.“
„Das genügt mir als Meldung“, sagte Hasard und verkniff sich sein Lachen nur, weil Carberry gerade hinter dem Großmast hervortrat. „Ihr könnt jetzt wieder abrücken. Sagt dem Kutscher und Mac Pellew, sie sollen eine Extraration Brandy austeilen, die haben sich alle redlich verdient.“
„Aye, Sir!“ rief Mac Pellew, der gerade seinen Kopf aus dem Steuerbordschott des Vordecks hervorschob. „Eine wirklich ausgezeichnete Idee!“
„Der Kerl hat gute Ohren, das muß man ihm lassen“, murmelte Stenmark. „Dabei hatte ich gedacht, die Zeit im Kerker von Plymouth hätte seine Sinne abgestumpft.“
Hasard war wieder erstaunt. So redselig hatte er Stenmark noch nie erlebt. Irgend etwas schien dahinterzustecken. Was? Nun, er hatte nicht die geringste Ahnung, auf was der Schwede hinauswollte, doch es sollte sich bald herausstellen, daß er, Hasard, sich nicht getäuscht hatte.
Stenmark strich in der Tat den ganzen Tag über um Hasard herum. Schließlich rückte er damit heraus, was er auf dem Herzen hatte.
„Sir“, sagte er mit ziemlich verlegener Miene. „Ich weiß, daß es nicht sehr kameradschaftlich von mir ist, aber ich – Hölle, ich muß dich um was bitten.“
„Heraus damit. Du hast mir doch vorhin erst erklärt, daß ihr Schweden nicht gern wie die Katzen um den Brei herumschleicht.“
„Ja. Aber den anderen gegenüber – der Crew gegenüber, meine ich – ist es nicht fair.“
„Willst du mich um Landurlaub bitten?“ fragte Hasard.
„Ja. Teufel auch, woher weißt du das?“
Hasard lächelte. „Es gehört wirklich kein Scharfsinn dazu, Sten. Man kann es deinen Zügen ganz gut ablesen, was in deinem Geist vorgeht.“
„Wirklich?“ Stenmark hustete, die Sache war ihm unangenehm. Konnte der Seewolf tatsächlich all seine Gedanken lesen? Unmöglich. Und wenn es doch so war, dann gab er ihm bestimmt keinen Landurlaub.
„Das ist so“, sagte Stenmark. „Ich bin hier herum zu Hause. Genauer ausgedrückt: oben, am Göta-Elv bei Kungelf, nur ein paar Meilen nördlich von hier. Dort haben die Stenmarks nämlich einen Hof.“
Hasard war schon wieder verblüfft, eine solche Mitteilung hätte er denn doch nicht erwartet.
„Das hast du mir nie erzählt“, sagte er. „Mann, warum machst du denn ein Geheimnis daraus? Leben deine Eltern noch? Hast du Geschwister?“
„Ob meine Eltern noch am Leben sind, weiß ich nicht. Ich will es ja herausfinden. Brüder und Schwestern habe ich nicht. Vielleicht ist der Hof längst verkauft, wer weiß.“ Stenmark trat verlegen von einem Bein auf das andere. „Aber ich dachte, das interessiert keinen von euch.“
„Du bist vielleicht ein Witzbold“, sagte der Seewolf. „Natürlich habe ich für dein Anliegen volles Verständnis. Du weißt doch, daß man mit mir ein offenes Wort reden kann. Na gut, ich sehe ein, daß du die Crew nicht verärgern willst, aber die Männer begreifen bestimmt so gut wie ich, daß ein Besuch an Land für dich von größter Wichtigkeit ist. Nimm dir die zwei Tage Urlaub, mach damit, was du willst, und nimm genug Proviant und Geld mit.“
„Aye, Sir. Ich weiß gar nicht, wie ich dir danken soll, Sir.“
„Unsinn“, sagte der Seewolf. „Soll ich dir jemanden als Begleitung mitgeben?“
„Nein, auf gar keinen Fall. Aber dann hast du hier keinen Dolmetscher.“
„Ich habe doch Nils Larsen, der kann auch Schwedisch.“
„Ja, natürlich, richtig“, sagte Stenmark. Das hatte er glatt vergessen. Überhaupt, er schien ziemlich durcheinander zu sein, wie es Hasard erschien.
Doch der Seewolf hütete sich, noch weitere Fragen an den Schweden zu richten. Stenmark wollte allein sein. Das war zwar ein bißchen merkwürdig, aber nach einigem Überlegen gelangte Hasard doch zu dem Schluß, daß es logische Gründe dafür geben mochte. Vielleicht hatte der gute Sten dort oben bei Kungelf von früher noch eine Geliebte sitzen, die er jetzt besuchen wollte, wer konnte das schon ahnen? Ein Begleiter aus der Crew hätte da nur als überflüssiges Rad am Wagen gewirkt. Eine andere Möglichkeit war, daß Stenmark den Schmerz, den er verspürte, wenn er seine Eltern nicht mehr vorfand, allein bewältigen wollte.
„Übermorgen früh bin ich zurück“, versprach Stenmark, dann ging er von Bord. Hasard blickte ihm nach. Vielleicht erzählte Sten nach seiner Rückkehr in allen Einzelheiten, was ihn bewegte und was er auf seinem Hof vorgefunden hatte.
„Er scheint sich verändert zu haben“, sagte Ben Brighton, der neben seinen Kapitän getreten war. „Seltsam, nicht wahr?“
„Das wird sich aufklären“, entgegnete der Seewolf. „Ich bin davon überzeugt. Vorläufig empfiehlt es sich jedoch, Stenmark in Ruhe zu lassen. Mit seinen Problemen – ganz gleich, welcher Art sie sind – wird er bestimmt allein fertig.“
Stenmark hatte inzwischen das Hafenviertel von Göteborg erreicht und lenkte seine Schritte einem Mietstall entgegen. Hier suchte er sich ein gutes Pferd aus – einen grobknochigen Schimmel, der seine Schätzung und den Angaben des Stallbesitzers zufolge nicht älter als drei Jahre war. Stenmark bezahlte die verlangte Summe, dann ließ er das Tier satteln, saß auf und ritt davon.
Der Besitzer des Stalles drehte und wendete die Münze, die der große blonde Mann ihm ausgehändigt hatte, zwischen seinen Fingern. Eine spanische Münze war es, daran bestand kein Zweifel. Seltsam, dachte der Mann, woher mag er sie wohl haben? Es geschah selten, daß sich Spanier in den Skagerrak und ins Kattegat verirrten.
Stenmark langte sehr schnell am nördlichen Ausgang der Stadt an und hielt auf den Göta-Fluß zu. Er folgte dessen Verlauf und trieb den Schimmel bald zum Galopp an. Der Nachmittag war nur noch höchstens zwei Stunden lang, dann würde es dunkel werden.
Hätte Hasard seinen Stenmark jetzt beobachten können, dann hätte er allen Grund gehabt, sich erneut zu wundern. Stenmark ritt keineswegs schnurstracks zum Hof der Stenmarks. Sein Ziel lag woanders, ebenfalls in der Nähe des Ortes Kungelf, jedoch gut fünf Meilen vom Anwesen der Stenmarks entfernt.
Der Hof der Sundbärgs – Stenmark lenkte sein Pferd genau dorthin. Seine Miene war jetzt verkniffen, er entsann sich der Ereignisse, die ihn seinerzeit zum Verlassen seiner Heimat gezwungen hatten, als hätten sie sich erst gestern zugetragen.
Seine Mutter stammte aus der Sippe der Sundbärgs, sie war die Schwester von Sixten Sundbärg. Lebte Mara, Stenmarks Mutter, noch? Und Sixten, sein Onkel?
Stenmark begann, leise vor sich hin zufluchen. Wie dem auch sein mochte, sein Vetter Olaf weilte bestimmt noch im Diesseits, und auf den kam es ihm an.
Er war erstaunt, als er auf halbem Weg zum Anwesen der Sundbärgs eine kleine Ansammlung von Gebäuden entdeckte, die früher nicht vorhanden gewesen waren. Er vermochte sich nicht vorzustellen, wem der Hof gehörte, er hatte aber auch nicht vor, hier anzuhalten.
Er wollte im Wald an dem Gehöft vorbeireiten, zügelte den Schimmel aber, weil er nicht weit von sich entfernt die Gestalt eines Mädchens erblickt hatte. Sie zog einen Handwagen durch den Schnee, doch als sie den Mann hoch zu Pferd sah, stieß sie einen erstickten Schrei aus, ließ die Deichsel des Wagens los und ergriff die Flucht.
Stenmark war überrascht. Er hatte das Mädchen nie zuvor gesehen, sie aber schien ihn zu kennen, denn es war sein Gesicht gewesen, das die Panik in ihr ausgelöst hatte. Er war dessen ganz sicher, deshalb ritt er ihr nach, überholte sie und glitt aus dem Sattel, ehe sie den Saum des Waldes erreichen konnte, um von dort aus die noch verbleibende Distanz zum Zaun des Gehöftes mit wenigen Schritten zu überbrücken.
Wie gelähmt verharrte sie jetzt. Sie zitterte am ganzen Leib und glich einem in die Enge getriebenen Reh. Sie war schön, das stellte Stenmark auf einen Blick fest.
„Bitte“, sagte er. „Laufen Sie nicht vor mir weg. Ich will Ihnen nichts tun, ganz bestimmt nicht. Warum haben Sie solche Angst?“
„Heute sagst du Sie zu mir, Olaf Sundbärg!“ stieß sie hervor. „Aber gestern hast du mich geduzt – oder hast du das schon vergessen? Ich weiß, du willst mich mißbrauchen und verhöhnen, aber ich werde schreien, und Börje Magnusson stürzt mit seinem Gewehr heraus und tötet dich. Noch habe ich ihm nichts erzählt, denn ich habe mich grenzenlos geschämt, aber jetzt sage ich ihm alles. Alles, hörst du?“
„Ja. Und ich begreife jetzt einiges. Du verwechselst mich mit Olaf Sundbärg. Ich heiße Stenmark und bin sein Vetter, daher die Ähnlichkeit. Sieh mich genau an, dann wirst du einige Unterschiede feststellen. Ich kann es dir auch beweisen, daß ich Stenmark bin. Wir brauchen nur zu den Sundbärgs zu reiten, dann wird es dir sofort bestätigt.“
„Nur das nicht“, sagte sie entsetzt. Sie betrachtete ihn jetzt aber doch genauer und nickte schließlich. „Du hast recht. Du bist nicht Olaf, du hast nicht die Kälte im Blick, die er hat. Und du siehst auch nicht so gemein aus.“
„Ich danke dir für deine Worte. Ist Börje Magnusson der Besitzer des Hofes dort?“
„Ja, und ich bin seine Magd. Ich heiße Aina“, erwiderte sie. „Ich habe ein wenig Brennholz eingesammelt und wollte gerade mit meinem Wagen zum Haus zurückkehren, da tauchtest du auf.“
Stenmarks Züge verhärteten sich wieder. „Was hat Olaf Sundbärg dir angetan?“
„Nichts, denn ich bin ihm entwischt“, antwortete sie und senkte ihren Blick. „Er hat aber versucht, mich – zu nehmen. Gestern abend. Er war gerade von der Jagd aus den Wäldern zurückgekehrt und zeigte mir einen toten Wolf.“ Plötzlich schaute sie wieder zu Stenmark auf. „Aber warum erzähle ich dir das? Du bist ja sein Vetter.“
„Es liegt mir fern, ihn zu verteidigen“, sagte Stenmark grimmig. „Er ist mein Feind, und ich habe eine alte Rechnung mit ihm zu begleichen. Soll ich dir noch mehr verraten?“
„Gewiß“, sagte sie leise. „Warum habe ich dich hier noch nie gesehen, Stenmark? Ich kenne das Gehöft der Stenmarks, aber dort wohnen jetzt andere Leute. Die ursprünglichen Besitzer sind vor fünf Jahren gestorben.“ Jäh preßte sie die Faust gegen den Mund. „Deine Eltern“, stammelte sie. „Hätte ich das nicht sagen dürfen?“
„Doch“, entgegnete er. „Ich hatte damit gerechnet, sie nicht mehr anzutreffen, es ist zuviel Zeit vergangen. Mara und Sven Stenmark, so hießen meine Eltern.“
„Ja. Und du bist viele Jahre fort gewesen, nicht wahr?“
„Es sind mehr als siebzehn Jahre. Als ich das Land verließ, warst du noch ein kleines Kind“, sagte er.
„Ich bin in Kungelf geboren“, erklärte sie. „Und ich erinnere mich jetzt, daß viel über den rätselhaften Tod eines Mädchens getuschelt und geredet wurde, mit dem ein Stenmark zu tun gehabt haben sollte.“
Stenmark sagte: „Sie hieß Kerstin Nilsson, aber ich habe sie nicht umgebracht, das mußt du mir glauben. Olaf Sundbärg ist der wahre Schuldige, und ich werde ihn des Mordes überführen.“
„Ich will dir gerne glauben“, sagte Aina langsam, „denn du scheinst ein ehrlicher Mann zu sein, und eigentlich hättest du ja auch keinen Grund gehabt, mir dies alles zu erzählen. Aber wie soll ich dir helfen?“
„Indem du niemandem auch nur ein Sterbenswörtchen von dem verrätst, was wir zusammen gesprochen haben.“ Er blickte zu dem Gehöft. „Was ist dieser Börje Magnusson für ein Mann? Ein Zugereister? Ich kenne ihn nicht.“
„Er kommt aus Uddevalla und hat diesen Hof vor zehn Jahren errichtet, ganz allein. Man kann sich auf ihn verlassen, er ist ein guter Mensch. Er hat Frau und Kinder, und ich fühle mich wohl bei der Familie, denn ich werde gut behandelt.“
„Aina“, sagte Stenmark eindringlich. „Wir werden uns vielleicht wiedersehen, doch bewahre bis dahin Stillschweigen über das, was ich dir anvertraut habe. Eins versichere ich dir jedoch: Olaf Sundbärg wird auch für das bezahlen, was er dir angetan hat. Ich weiß, daß er dich rücksichtslos mißbraucht hätte, wenn dir die Flucht nicht geglückt wäre. Er kennt keine Skrupel. Er ist wie eine Bestie in Menschengestalt.“
„Ja, das habe ich gemerkt“, sagte sie. „Ich wünsche dir Erfolg bei deinem Vorhaben. Wenn Sundbärg schuldig ist, dann verdient er es, daß man ihn aburteilt. Solltest du jedoch in Schwierigkeiten geraten, dann werde ich versuchen, dich irgendwie zu unterstützen.“
Sie drückten sich stumm die Hände, sahen sich noch einmal an und trennten sich voneinander. Stenmark stieg in den Sattel des Schimmels und ritt davon. Aina zog den mit Holzscheiten und Reisig vollgeladenen Handwagen zum Gehöft, wo niemand ihr Zusammentreffen mit dem rätselhaften Mann verfolgt hatte. Eine der Kühe kalbte gerade, und dies verlangte der Magnusson-Familie ihren vollen Einsatz ab.