Читать книгу Seewölfe Paket 9 - Roy Palmer, Burt Frederick - Страница 29
5.
ОглавлениеHasard hatte Gefechtsbereitschaft angeordnet, aber sie erübrigte sich. Am Nachmittag dieses Tages verließ die „Revenge“ das Dock und ging außerhalb der Mill Bay vor der St.-Nicholas-Insel vor Anker.
Eine unmittelbare Gefahr seitens des Flaggschiffes bestand jetzt nicht mehr – zumindest was Schüsse aus dem Hinterhalt betraf. Dennoch traute Hasard dem Frieden nicht.
Mit Big Old Shane, Ben Brighton, Ferris Tucker, den beiden O’Flynns und Ed Carberry stand er auf dem Achterdeck der „Isabella“, nachdem die „Revenge“ vor Anker gegangen war.
„Was haltet ihr davon?“ fragte er. „Einerseits ecken wir jetzt nicht mehr mit den ‚Revenge‘-Leuten an, andererseits liegen sie dort auf der Lauer wie der Kater vorm Mauseloch.“
„Letzteres dürfte zutreffen“, sagte Dan O’Flynn. „Die Maus sind wir. Er wartet auf unser Auslaufen, um es uns dann voll zu geben.“
„Hm“, sagte Hasard, „könnte sein.“
„Der Schuß aus dem Hinterhalt gestern ergibt damit auch einen Sinn“, fuhr Dan O’Flynn fort. „Als Drake witterte, wir könnten auslaufen – und das war ja offensichtlich wegen der gestrigen Proviant- und Stückgüterübernahme –, mußte er das zu verhindern versuchen, wenn er noch seine Rache haben wollte. Der Schuß in den Taljenblock hatte den gewünschten Erfolg. Es kann natürlich sein, daß sich der Schütze von dem Schuß noch mehr versprochen hat. Raffiniert war das schon. Ein Faß, das durch eine Ladeluke saust und auf die Laderaumplanken kracht, kann ganz schön Unheil anrichten. Da stellt sich immer die Frage, wie schnell können die Männer, die unten im Laderaum arbeiten, ausweichen. Und haben sie überhaupt noch den Platz, um auszuweichen? Dieses verdammte Faß hätte glattweg Blakky, Matt oder Luke erschlagen können. Vielleicht hatte sich das der Schütze gewünscht. Jedenfalls stellt sich die Situation jetzt so dar, daß wir warten müssen, bis Doc Freemont für Blakky keine Gefahr mehr sieht. Und wenn wir dann Plymouth verlassen, laufen wir vor die Rohre der ‚Revenge‘.“
„So etwa sehe ich es auch“, sagte Hasard nachdenklich. „So absurd das Ganze ist, der Mann will seine Rache haben. Ein englischer Admiral geht seiner persönlichen Rache wegen auf ein anderes englisches Schiff los, und es schert ihn einen Dreck, daß dieses Schiff mit seiner Besatzung unter dem Schutz des Souveräns steht.“ Sein Gesicht verhärtete sich. „Ich nehme den Kampf an. Oder seid ihr anderer Ansicht?“
Die Männer schüttelten die Köpfe.
Nur Ben Brighton, der stets ruhige und besonnene erste Offizier der „Isabella“, sagte: „Wir müssen nicht – ohne mir Feigheit vorwerfen zu lassen. Wir könnten eine mondlose Nacht abwarten, unsere bessere Wendigkeit und Schnelligkeit ausspielen und heimlich verschwinden.“
„Mist“, sagte Edwin Carberry empört. „Wir schleichen uns nicht wie Diebe in der Nacht davon, nicht vor diesen Affenärschen! Wer sind wir denn?“
„Wir schießen auf Engländer, Ed“, erwiderte Ben Brighton ruhig.
„Engländer? Das sind doch keine Engländer!“ knurrte der Profos. „Das sind Galgenvögel, Hundesöhne, Bastarde, Schnapphähne, aber keine Engländer.“
„Alles richtig“, sagte Ben Brighton weiterhin ruhig. „Und wegen dieses Lumpenpacks sollen vielleicht ehrliche, anständige Männer verletzt, zum Krüppel geschossen oder gar getötet werden? Für was eigentlich, Ed? Ist das sinnvoll?“
Edwin Carberry starrte Ben Brighton betroffen an. Von dieser Seite hatte er die Sache noch nicht bedacht.
„Mann, Mann“, murmelte er.
„Ben hat recht“, sagte Hasard. „Wir werden sehen, wie sich alles entwikkelt. Ich revidiere das, was ich vorhin erklärt habe. Wir nehmen den Kampf nur an, wenn es unumgänglich ist, aber dann schlagen wir ihn mit aller Härte durch. Besser allerdings scheint mir, wenn wir diesem rachsüchtigen Admiral gewissermaßen vor der Nase davonsegeln.“ Er lächelte. „Vielleicht springt er dann vor Wut außenbords.“
„Und ersäuft“, vollendete Old O’Flynn grimmig.
Es kam alles anders.
Hasard hatte für einen Teil der Crew den Landgang freigegeben. Warum sollte er auch nicht? Die Männer würden wieder Monate unterwegs und auf See sein, bis ein neuer Landfall in England anstand. Sie hatten ein Anrecht darauf, zu leben. Sie hatten gekämpft, und sie würden wieder kämpfen müssen. Die kurze Spanne dazwischen gehörte ihnen selbst. Niemand durfte sie ihnen verweigern.
Oft, in all den Jahren, hatte sich Hasard gefragt, wer wohl von seinen Männern als erster nicht mehr an Bord zurückkehren würde, weil er an Land bleiben wollte, um eine Familie zu gründen, weil er das wilde Leben bis zur Neige ausgekostet und erkannt hatte, daß es so nicht bis in die Ewigkeit gehen konnte.
Der alte Will Thorne, der Segelmacher der „Isabella“, und Old O’Flynn sowie Big Old Shane waren die Ausnahme. Sie würden niemals die „Isabella“ verlassen. Dieses Schiff war ihre Heimat geworden.
Aber die anderen Männer, die alle in der Blüte ihrer Jahre standen, was war mit ihnen? Hatten sie überhaupt die Neigung, ein bürgerliches Leben zu führen? Oder war es ihnen verschlossen? Smoky, Blacky und Bob Grey waren als Kinder Vollwaisen gewesen und hatten nie ein Elternhaus kennengelernt. Frühzeitig waren sie zur See gefahren. Auch sie hatten ihre Heimat jetzt auf der „Isabella“. Batuti, der Herkules aus Gambia, ebenfalls. Er würde wohl nie mehr in den schwarzen Erdteil zurückkehren.
Einmal, es war gar nicht so lange her, hatte Ben Brighton gesagt: „Diese verdammte See verändert uns, wir passen nicht mehr an Land, wir sind im eigenen Land Fremde geworden.“
Vielleicht verbarg sich in diesen drei knappen Sätzen die Antwort auf die Frage, warum noch keiner „abgemustert“ hatte und an Land geblieben war.
Demgegenüber stand die schrankenlose Freiheit, die ihnen die See gab. Demgegenüber waren sie alle dem Fernweh verfallen, dem Drang, neue Welten zu suchen, noch Fremdes kennenzulernen, Abenteuer zu erleben, Geheimnisse der Erde zu erforschen.
Und immer war ihr Landfall – wie jetzt in Plymouth – ein flüchtiger Augenblick gewesen, gemessen an der endlosen Zeit auf See.
Wohin steuerten Seewölfe, wenn sie in Plymouth ein bißchen toben wollten‘
Zu Nathaniel Plymsons „Bloody Mary“ an der Ecke Millbay Road – St. Mary Street. Das war Tradition, denn hier hatte alles seinen Anfang genommen – zumindest für Philip Hasard Killigrew, Dan O’Flynn, Blacky und den Kutscher. Dem feisten Schlitzohr Plymson hatten sie es zu verdanken, daß sie auf Drakes „Marygold“ gelandet waren.
Alles wäre anders gelaufen, wenn sich die Preßgang Kapitän Drakes x-beliebige andere Männer geschnappt hätte – und keinen Philip Hasard Killigrew, dessen Kampf gegen die Preßgang bereits damals zur Legende geworden war.
Vielleicht wären Francis Drake und Philip Hasard Killigrew dann niemals zu Feinden geworden.
In der „Bloody Mary“ hatten sich Schicksale entschieden. Das war alles schon recht merkwürdig, eben wie das Leben so spielt. Nathaniel Plymsons Kneipe war Angelpunkt, Drehbühne, Plattform, Basis für das Schicksal Hasards und damit seiner Seewölfe.
Die „Bloody Mary“ war zu ihrer Ansteuerungstonne geworden, wenn sie Plymouth anliefen. Und mit liebevoller Sorgfalt pflegten sie dann regelmäßig Plymsons Kneipe auseinanderzunehmen. Sie übten gewissermaßen Rache auf Zeit. Denn nichts ging ihnen mehr gegen den Strich als dieser Mensch Plymson, der es gewagt hatte, mittels Schlaftrunk und anderer rüder Methoden harmlose Trinker an Bord irgendwelcher Schiffe zu verschachern.
Der dicke Plymson hatte längst bereut, damals den jungen Philip Hasard Killigrew an die Preßgang Drakes verhökert zu haben. Er war mit dem Menschenhandel seitdem auch vorsichtiger geworden. Ganz aufgegeben hatte er dieses einträgliche Geschäft allerdings nicht. An den Seewölfen würde er sich nicht mehr vergreifen, an keinem, nie mehr!
Das waren nicht nur Seewölfe, das waren Teufel – allen voran dieser wüste, zernarbte Profos Edwin Carberry, mit dem regelmäßig jede Kneipenschlacht begann. Nicht daß Carberry anfing – o nein. Aber der hatte so eine Art, den Krawall herbeizuzaubern. Irgendeiner fiel immer auf den Profos herein, ließ sich von ihm reizen, schlug zu – und gab damit dem ungeschlachten Rauhbein Anlaß, seinerseits zuzulangen.
Und dann wackelte die „Bloody Mary“ in ihren Grundmauern.
Nathaniel Plymson atmete direkt auf, als an diesem Abend kein Carberry in der „Bloody Mary“ auf sondern „nur“ einige der Seewölfe. Zwar war Smoky, der Decksälteste, unter ihnen, der ebenfalls keinem Streit aus dem Wege ging, ihn aber auch nicht direkt suchte. Gut Kirschen essen war mit dem allerdings auch nicht.
„Gentlemen“, sagte der dicke Plymson und verneigte sich hinter dem Schanktisch, über dem ein mumifizierter Stör mit aufgerissenem Maul baumelte. Dieses tote Vieh hatte schon so manchen Sturm erlebt. „Es ist mir eine Ehre, Englands Seehelden begrüßen zu dürfen.“
Smoky lehnte sich an den Schanktisch und musterte den Dicken aus schmalen Augen.
„Nathaniel Plymson“, sagte er drohend, „du lügst schon wieder.“
„Einen Whisky?“ sagte Nathaniel Plymson hastig. „Auf meine Kosten natürlich, Mister Smoky.“
„Einen?“ knurrte Smoky. „Oder hab ich mich verhört?“
„Zwei – für alle Seewölfe, zwei doppelte selbstverständlich.“ Ein bißchen begann Nathaniel Plymson zu zittern. Hörte das denn nie auf mit diesen Kerlen?
„Klingt schon besser“, sagte Smoky mit seiner tiefen Stimme.
Der Dicke zauberte eine Flasche auf die Schanktischplatte, zählte die Seewölfe – es waren sieben –, langte sieben Gläser aus dem Regal hinter sich und schenkte ein.
Smoky drehte sich um und warf einen Blick durch die Kellergewölbe.
Über die Schulter sagte er: „Keine Kerle von der ‚Revenge‘ hier, Plymmy?“
„Nein, Mister Smoky, Sir. Die ist doch ausgelaufen, oder?“
„Scheint so.“ Smoky wandte sich wieder um und verteilte die Gläser, die bereits voll waren, an die Männer.
Bei ihm waren Gary Andrews, Stenmark, Matt Davies, Luke Morgan, Sam Roscill und Pete Ballie. Sie standen aufgereiht am Schanktisch wie Musketiere, Stenmark am rechten Flügel, weil er ein Riese war und sonst den Stör vor der Nase gehabt hätte.
„Auf was trinken wir, Leute?“ fragte Smoky und hob sein Glas.
„Auf Blackys Fuß“, erklärte Pete Ballie.
„Auf Blackys Fuß“, bestätigte Smoky, „möge er gedeihen, heilen und unserem Blacky weiterhin eine gute Stütze sein.“
Sie gurgelten den Whisky herunter.
Nathaniel Plymson schaute etwas wirr. Jetzt tranken diese Kerle schon auf einen gottverdammten Fuß, daß der eine gute Stütze sein möge. Da sollte einer draus schlau werden.
„Nachschenken, Plymmy“, befahl Smoky und wischte sich über die Lippen.
„Jawohl, Mister Smoky, Sir.“ Der Dicke schenkte nach, aber keinen Doppelten.
„Plymmy“, mahnte Smoky, „du wolltest zwei Doppelte ausgeben, bis jetzt sind’s erst zwei Anderthalbe.“
„Verzeihung“, murmelte Nathaniel Plymson.
„Oder wolltest du uns löffeln, Plymmy?“ fragte Smoky bedächtig.
„Aber nein, Mister Smoky.“ Hastig schenkte der Dicke nach. Waren die Kerle doch auf Krawall aus?
„Auf was trinken wir jetzt?“ fragte Smoky.
„Auf daß Blackys Fuß splitterfrei sei“, sagte Gary Andrews.
„Auf daß Blackys Fuß splitterfrei sei“, bestätigte Smoky. „Möge der Doc einen jeglichen Splitter gefunden haben.“
Der Inhalt der sieben Gläser verschwand in sieben Männerkehlen.
„Nachschenken, Plymmy“, befahl Smoky, „du mußt noch einen ausgeben, einen Doppelten natürlich.“
Nathaniel Plymson verschob seine Perücke – eine schwarze mit kleinen Löckchen. Da hatte wohl ein Pudelfell Pate gestanden.
„Aber ich wollte nur zwei Doppelte ausgeben“, maulte er.
„Nathaniel Plymson“, sagte Smoky drohend, „du stehst vor Englands Seehelden, deren Kapitän von Ihrer Majestät der Königin angesichts des Towers auf den Planken der ‚Isabella‘ zum Ritter geschlagen wurde. Seehelden haben ein Anrecht auf vier Doppelte. Ist das klar?“
„Jawohl, Mister Smoky, Sir.“ Nathaniel Plymson mußte eine zweite Whiskyflasche köpfen – besser das als eine erneute Schlacht in der „Bloody Mary“. Man mußte mit diesen Kerlen wie mit rohen Eiern umgehen, da half alles nichts. Na, da würde er eben bei den anderen Zechern ein bißchen panschen.
Sieben Doppelte wurden eingeschenkt.
„Auf was trinken wir, Männer?“ fragte Smoky.
„Auf unsere Lissy“, sagte Luke Morgan, „die unseren guten alten Carberry küssen wollte.“
Nathaniel Plymson riß die Augen auf.
„Auf unsere Lissy“, bestätigte Smoky, „die das alte Rübenschwein küssen wollte. Möge sie England erhalten und uns Seewölfen bis ans Ende unserer Tage wohlgesonnen bleiben.“ Er reckte das Glas. „Drei Hurras für Ihre Majestät die Königin – Hurra!“
„Hurra!“ brüllten die sieben Seewölfe.
„Hurra!“ donnerte Smoky – und das Echo folgte.
Und noch einmal fegte das „Hurra“ durch die „Bloody Mary“. Der mumifizierte Stör schwang sanft hin und her.
„Nathaniel Plymson“, grollte Smoky, „die vier Doppelten werden auf sechs Doppelte erhöht, weil du es versäumt hast, unsere Königin mit hochleben zu lassen. Wir Seehelden Englands müssen das als eine Beleidigung Ihrer Majestät auffassen, deren Ehre wir uns geschworen haben bis zum letzten Blutstropfen zu verteidigen.“
„Jawohl!“ schrie Matt Davies und hämmerte seine Hakenprothese auf die Schanktischplatte, daß die Gläser tanzten. „Bis zum letzten Blutstropfen! Ein Hundsfott, wer unsere Königin beleidigt!“
Nathaniel Plymson gehorchte und hatte weiche Knie. Der Pudel auf seiner Glatze badete in Schweiß. Es blieb nicht bei den sechs Doppelten. Sie vermehrten sich in geradezu unheimlicher Weise. Eine leere Flasche reihte sich an die andere.
Sie tranken auf den Schimpansen Arwenack, sie tranken auf den Papagei Sir John. Sie tranken auf ihren Kapitän und auf seinen ersten Offizier, auf die „Rübenschweinchen“ Hasard junior und Philip junior. Sie tranken auf jeden der Crew und auf sich selbst. Sie ließen Doc Freemont hochleben und dreimal dazwischen Ihre Majestät die Königin. Da brüllte Nathaniel Plymson kräftig mit, aber sie fanden immer neue Gründe, um ihm weitere Whiskyflaschen abzuluchsen. Vor Verzweiflung ergab sich auch Nathaniel Plymson dem Suff, denn alles gönnte er den Kerlen weiß Gott nicht.
Daß er den trunkfesten Kerlen der „Isabella“ – was die Quantität betraf – keineswegs gewachsen war, ging ihm dabei nicht auf. Aber darauf hatten die es ja angelegt. Und als Nathaniel Plymson nach zwei Stunden mit stieren Augen umkippte, räumten sie ihn beiseite, und Smoky übernahm den Ausschank.
Er hatte „Plymmys“ Perücke aufgesetzt und hielt die gesamten Zecher in der „Bloody Mary“ frei.
Nach Mitternacht schlingerten er, Gary Andrews, Pete Ballie und Luke Morgan zurück zur „Isabella“ – voll bis zur Ladeluke.
Matt Davies, Stenmark und Sam Roscill hingegen lenzten weiter, kippten auch dem Stör ein paar Humpen Wein zwischen die Kiemen, der dem wieder aus dem Bauch herauslief, schäkerten mit „Plymmys“ Ladys, die der Dicke ja zur Kurzweil seiner männlichen Gäste angeheuert hatte, und zogen ihrerseits wiederum erst zwei Stunden nach Mitternacht ab.
Immerhin waren sie noch auf den Beinen. In der „Bloody Mary“ lagen Männlein und Weiblein flach, schnarchend und voll des freigenossenen Alkohols. Ein Minus hinterließ das Zechgelage natürlich in des dikken Plymsons Kasse. Aber Smoky hatte gemeint, es sei „Plymmys“ vaterländische Pflicht gewesen, den Seehelden Englands Whisky zu kredenzen – und eine Ehre obendrein.
„Wir sind die Letzten, die am Feind geblieben!“ sang Matt Davies, als sie eingehakt Richtung der „Isabella“ schaukelten.
Gegen die zwölf Männer, die wie aus dem Boden gewachsen um sie herum auftauchten, hatten sie keineswegs böse Absichten. Aber die Kerle waren mit Schlagstöcken und Belegnägeln bewaffnet, schauten grimmig drein und bildeten einen festen Ring um die drei Seewölfe.
„Die woll’n was von uns“, sagte Matt Davies mit schwerer Zunge.
„Seid ihr von der ‚Isabella‘?“ fragte ein vierschrötiger Kerl grinsend.
„Wir sind die Letzten, die am Feind geblieben“, lallte Matt Davies. „Und wer seid ihr?“
„Wir sind von der ‚Revenge‘, du vollgesoffener Blödmann“, sagte der Vierschrötige. „Los, gebt’s ihnen, Leute! Die sind viel zu besoffen, um sich noch wehren zu können.“
Sie wehrten sich doch, und drei der „Revenge“-Männer suchten die Katzenköpfe der Millbay Road auf. Erst dann fiel der Vorhang für Matt Davies, Stenmark und Sam Roscill.
Abseits der Pieranlagen an der Mill Bay, und zwar am Strand der Firestone Bay, wurden sie in ein Beiboot gemannt und zur „Revenge“ draußen bei der St.-Nicholas-Insel gepullt.