Читать книгу Seewölfe Paket 28 - Roy Palmer, Burt Frederick - Страница 27

4.

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Weil das Frischwasser in dieser tropischen Hitze immer schnell verdarb, ließ Hasard öfter Wasser an Land holen, sobald sie ein oasenähnliches Fleckchen entdeckten. Dort war das Wasser von besonderer Qualität und immer kühl und frisch.

Jetzt war das wieder der Fall. An Backbord war ein gewaltiger Hain aus Dattelpalmen zu sehen, der hinter einem hohen Dünenkamm versteckt lag. Es mußte eine große Oase sein.

„Dort holen wir noch einmal Wasser“, sagte Hasard. „Unser Zeug ist ja wieder brühwarm. Außerdem können wir uns mit weiteren Früchten eindecken.“

Der Profos verzog ein bißchen das Gesicht.

„Behagt dir das etwa nicht?“ fragte der Seewolf.

„Das Trinkwasser schon, Sir. Aber Datteln und Feigen kann ich nicht mehr sehen. Die einen schmecken süß und pappig, und die anderen pappig und süß. Warum läßt der Große Kapitän nicht einmal ein paar saftige Steaks an den Palmen wachsen?“

„Gibt’s denn so was überhaupt?“ fragte Paddy Rogers. „Ich habe noch nie solche Palmen gesehen.“

„Natürlich gibt es die nicht“, brummte Carberry. „Das ist nur so eine Wunschvorstellung von mir. Aber dir muß man ja alles immer erst dreimal verklaren, bis du was kapierst. Du merkst auch erst, daß Ebbe ist, wenn’s beim Rudern staubt, was, wie?“

„Bei mir hat es noch nie gestaubt“, versicherte Paddy treuherzig.

„Wir gehen dort vorn vor Anker“, sagte Hasard, ohne auf das Geplänkel zwischen Profos und Paddy zu achten. Letzterer erkundigte sich jetzt ernsthaft, ob es wirklich bei Ebbe stauben könne, aber der Profos winkte nur genervt ab.

Die „Santa Barbara“ nahm Kurs auf die Küste, wo hinter dem Dünenkamm die Wedel der Palmen zu erkennen waren. Sie hatte gerade den Kurs geändert, als aus dem Großmars eine Meldung erfolgte. Oben lehnte an der Segeltuchverkleidung Matt Davies und wies mit seiner blitzenden Hakenprothese nach achtern.

„Kleines Schiff achteraus. Läuft auf Nordkurs.“

„Noch nicht vor Anker gehen“, sagte Hasard. „Wir luven nur an und warten ab, bis das Schiff deutlicher zu erkennen ist.“

Don Juan de Alcazar blickte durch den Kieker.

„Das sieht fast einer Khalissa ähnlich“, sagte der Spanier nachdenklich. „Könnte aber auch eine Sambuke sein. Das läßt sich noch nicht einwandfrei unterscheiden.“

Der Seewolf wurde sofort hellhörig. Nur zu gut war ihm die Begegnung mit dem letzten Piratengesindel noch in Erinnerung. Er hatte „kleine Gefechtsbereitschaft“ angeordnet. Das bedeutete, daß alle Rohre geladen und feuerbereit waren. Bei der ruhigen See waren auch die Stückpforten hochgezogen. Die Stücke brauchten nur noch ausgerannt zu werden. Für die kampferprobten Arwenacks war das das Werk weniger Augenblicke, dann konnte man zur Sache gehen.

„Ein pechschwarzer Kasten“, sagte Dan O’Flynn. „So schwarz wie das Schiff des Wikingers. Sogar die Segel sind pechschwarz.“

„Dann könnten es Piraten sein“, sagte Hasard. „Schwarz ist bei Nacht eine vorzügliche Tarnung, um andere Schiffe zu überfallen. Meist bemerkt man sie zu spät.“

Es war tatsächlich eine Sambuke, wie sich etwas später einwandfrei erkennen ließ. Das Schiff segelte unglaublich schnell und hatte gerade eben fast unmerklich den Kurs geändert. Noch erweckte es den Anschein, als würde es in mehr als einer Meile Entfernung an der „Santa Barbara“ vorbeisegeln.

Hasard kniff die Augen zusammen, um besser sehen zu können. Die Sonne spiegelte sich auf dem Wasser und zauberte Lichtreflexe hervor.

„Ah, ein ganz unauffälliger Bursche“, sagte er leise. „Er will auf uns zuhalten und ändert den Kurs so unmerklich, daß man es anfangs gar nicht mitkriegt. Will sich wohl die vermeintliche Beute ansehen“, setzte er hinzu.

„Ansehen kostet ja nichts“, meinte der Profos. „Anfassen wird schon etwas teurer, und wenn er uns zu lange beschnüffelt, dann gibt’s was auf die Hörner, die orientalischen. Ja, er ändert tatsächlich wieder ganz leicht den Kurs.“

Carberry grinste ein bißchen. Das sah nach Vorfreude aus, aber sein Grinsen hatte auch etwas Boshaftes an sich. Erwartungsfroh sah er der Sambuke entgegen.

„Wird Zeit, daß mal wieder ein paar Affenärsche gebügelt werden“, murmelte er dann.

Die schwarze und düster wirkende Sambuke hielt ihren Kurs so, daß sie in etwa zwei Kabellängen Entfernung die Galeone passieren würde. Die Arwenacks sahen ihr neugierig entgegen.

„Kein einziges Kanönchen“, sagte Hasard, „aber gerade das stimmt mich mißtrauisch. Es sind nämlich überall Halterungen für Drehbassen angebracht. Die Kerle versuchen, einen äußerst harmlosen Eindruck zu erwecken.“

„Die sehen so unverdächtig und harmlos aus wie Sandflöhe in langen Hosen und Halskrausen“, stellte Carberry fest. „Seht euch doch nur diese Visagen an! Ich krieg’ mich nicht mehr ein. Achtet mal auf den Kerl mit dem grünen schmuddeligen Unterrock auf dem Schädel.“

Al Conroy hatte inzwischen auf der von der Sambuke nicht einsehbaren Seite die Rohre ausrennen lassen. Ein halbes Dutzend Arwenacks standen bereit. Die Galeone brauchte nur ein wenig den Kurs ändern.

Der Kerl mit dem schmuddeligen Unterrock auf dem Schädel sah wahrhaftig zum Fürchten aus. Es waren stumpfe Züge in einem total geistlosen Gesicht. Ein Fransenbart wuchs ihm fast waagerecht vom Kinn weg. Als der Kerl jetzt auch noch betont harmlos grinste und das Maul aufriß, schluckte sogar der Profos. Hinter dem Mottenbart erschien ein spärliches Gebiß, das oben nur aus drei und unten aus zwei schwarzen Zahnstummeln bestand.

„Nicht mal ’ne tote Kakerlake würde ich dem anvertrauen“, meinte Carberry schaudernd.

Aber es gab noch mehr derartige Gestalten. Verschlagene, tückische Gesichter, lauernde Augen, gebleckte Zähne, eine Rumpelkammer menschlicher Hinterhältigkeit und Boshaftigkeit tat sich da auf.

Die Schnapphähne hatten die Arme um die Bäuche verschränkt, damit man die Krummdolche nicht sah.

Der mit dem Unterrock hob den einen Arm und winkte. Gleichzeitig näherte sich die Sambuke noch weiter. Drüben erweckten sie den Anschein, als freuten sie sich mächtig, aber die Arwenacks erkannten in den zerbeulten und narbigen Visagen die Wahrheit. Die Kerle konnten ihr Metier nicht verbergen.

Hasard stand abwartend auf dem Achterdeck und musterte jenen Kerl, der offenbar der Anführer der Roßtäuscher und Buschräuber war. Er sah in ein unrasiertes Gesicht mit gemeinen Augen. Und obwohl der Kerl „zuvorkommend“ grinste, war unverkennbar, was er vorhatte. Nämlich sich freundlich anzubiedern, um dann blitzartig einen Überfall zu unternehmen.

Ein paar von ihnen riefen etwas in einer Sprache herüber, die selbst die Zwillinge nicht verstanden. Es konnte „schönes Schiff“ oder etwas Ähnliches heißen.

„Ja ja, schönes Schiffchen!“ rief der Profos den Halunken zu. „Aber jetzt klemmt euch mal euren schwarzen Sarg unter die Achseln und zeigt die Hacken. Könnte sonst passieren, daß ihr heute noch mit dem Scheitan persönlich ein Tänzchen auf die Planken legt.“

Scheitan hatten sie offenbar verstanden. Einigen verging das Grinsen, und sie plierten tückisch herüber. Weitere Blicke wurden mit dem Kerl an der Ruderpinne gewechselt, der drohend herübersah.

„Ruder hart Backbord, Pete“, sagte Hasard.

Pete Ballie legte Ruder. Die „Santa Barbara“ schwang herum.

Drüben starrten Halunken entgeistert in ausgefahrene Culverinen, die genau auf sie gerichtet waren.

Der mit dem Unterrock auf dem Schädel klappte seinen Zahnfriedhof zu und biß sich vor Schreck mit seinen letzten Stummeln auf die Zunge. Dabei verzog er schmerzhaft die Visage.

Bei den Kerlen verlor sich von einem Augenblick zum anderen jegliche vorgetäuschte Freundlichkeit. Sekundenlang standen sie wie Salzsäulen da, dann kapierten sie endlich, daß ihrerseits jegliche Aktion zu spät kam. Sie würden ihre Drehbassen nicht einmal mehr hochwuchten können, ohne in Stücke geblasen zu werden.

Auch Alu Ben Chufru verstand diese Sprache nur allzu gut. Die verdammten Christenhunde hatten sie glatt überrumpelt und waren jetzt eindeutig im Vorteil. Da war es wohl doch angemessen, man begab sich auf den Rückzug.

Er tat so, als interessiere ihn dieses Schiff nicht mehr, obwohl er innerlich vor Wut kochte, überrumpelt worden zu sein.

Gleichgültig drehte er den Kopf weg und rief seiner Bande dabei ein paar gezischte Worte zu.

In die erstarrten Figuren geriet Bewegung. Jeder hatte plötzlich etwas zu tun und verhielt sich so, als gäbe es die Galeone nicht mehr. Die Sambuke segelte weiter. Keiner der Kerle drehte sich auch nur ein einziges Mal noch um. Nach einer Weile verschwand sie hinter einer schmalen Landzunge den Blicken der Arwenacks.

Hasard lächelte, etwas schadenfroh, wie es den Anschein hatte. Die anderen grinsten ebenfalls mehr oder weniger.

„Das war den ehrenwerten Señores aber gar nicht recht, plötzlich in die Mündungen von Kanonen blicken zu müssen“, sagte Don Juan, der ebenfalls am Grinsen über die schnelle Abfuhr war. „Die haben sich die Sache vermutlich anders vorgestellt.“

„Wesentlich anders“, stimmte Hasard zu. Dann rief er nach oben: „Kannst du die Kerle noch sehen, Matt?“

„Die segeln an die Küste!“ rief Matt. „Aber ich sehe nur noch die Mastspitzen.“

„Vermutlich wollen sie uns auflauern“, meinte Ben Brighton. „Aber damit werden sie auch kein Glück; haben. Wir werden aufpassen.“

„Und vor allem aus der Reichweite ihrer Drehbassen bleiben“, sagte Hasard. „Auf größere Distanz können sie gegen unsere Culverinen ohnehin nichts ausrichten.“

Die Sambuke segelte noch ein Stück weiter und rundete dabei eine weitere Landzunge. Dort legten sich die Schnapphähne offenbar auf die Lauer. Jetzt waren von dem Schiff nur noch ganz schwach die Mastspitzen zu erkennen.

„Wollen wir trotzdem noch Wasser holen?“ erkundigte sich Shane. „Wenn wir vor Anker liegen, und den Halunken fällt es ein …“

„Ich weiß, was du meinst“, sagte Hasard. „Wir werden nicht ankern, die Galeone aber so am Wind halten, daß die Kerle uns nicht überraschen können, ohne sich blutige Nasen zu holen. Auf das Wasserholen möchte ich nicht verzichten, weil wir nicht wissen, wann sich wieder eine so günstige Gelegenheit bietet.“

Der Ausguck hatte die schwarze Sambuke zwar nicht im Blickfeld, er wußte aber, wo sie sich aufhielt, und er würde sofort bemerken, wenn sie lossegelte. In dieser Hinsicht bestand also so gut wie keine Gefahr mehr.

Kurz darauf wurde das Beiboot ausgesetzt. Shane, Ferris Tucker, Edwin Carberry und Batuti enterten ab. Sie hatten drei größere Wasserfässer dabei, einschließlich der Tragegestelle. Jeder hatte im Hosenbund eine doppelläufige Pistole stecken.

„Nehmt lieber noch ein paar Musketen mit“, riet Hasard. „Ich traue den Brüdern gerade hier an dieser Küste nicht über den Weg. Mit den Pistolen habt ihr keine große Reichweite, falls etwas passiert.“

Batuti nahm die geladenen Musketen in Empfang, die ihm Al Conroy über die Rüste nach unten reichte. Sie legten ab und pullten zum Land hinüber, zu einer Stelle, wo sie die „Santa Barbara“ nicht mehr im Blickfeld hatten. Auch von ihr waren nur noch die Mastspitzen zu sehen. Die Galeone begann, langsam gegen den warmen Wind zu kreuzen.

Hinter der Ladzunge sahen sie die große Düne vor sich. Von den Dattelpalmen war jetzt ebenfalls nichts mehr zu sehen, so hoch stieg der Dünenkamm an.

Carberry drehte sich beim Pullen um und zeigte mit dem Amboßkinn in die Richtung, wo der Strand ganz flach wurde und sich feinpulveriger Sand befand.

„Da ziehen wir die Jolle hoch“, sagte er. „Dann haben wir es leichter und können schräg über den Dünenkamm laufen.“

Batuti saß an der Ruderpinne und spähte zum Land hin. Der schwarze Riese hatte die Augen zusammengekniffen und musterte die Düne. Er glaubte, dahinter eine flüchtige Bewegung gesehen zu haben, war sich seiner Sache aber nicht ganz sicher. Doch dann riß er mit einem harten Ruck die Ruderpinne herum.

„He, was soll das?“ protestierte Carberry.

„Hört mal auf zu pullen“, sagte Batuti leise. „Mir war so, als hätte sich bei der Düne etwas bewegt.“

Sie hielten die Jolle so, daß sie freies Blickfeld zum nahen Land hatten. Aber dort rührte sich nichts.

„Vielleicht hast du dich getäuscht“, sagte Ferris.

Batuti schüttelte den Kopf und starrte weiterhin aufmerksam zum Land hinüber.

Als sich nach einer Weile immer noch nichts rührte, zog der Profos die Riemen wieder durchs Wasser.

„Wahrscheinlich war es das Sonnenlicht, das dich geblendet hat“, meinte er. „Das passiert öfter mal.“

Sie waren noch keine zehn Yards weitergepullt, als Batuti ruckhaft zusammenfuhr.

„Zwei Kerle“, sagte er und deutete zum Land.

Links hinter der Düne tauchten zwei Kamelreiter auf. In einer Sandwolke rückten sie rasch näher.

Die Arwenacks erkannten weit hinter ihren Köpfen jetzt deutlich die Türme einer Moschee, die im Sonnenlicht glänzten.

Sie stellten das Pullen ein und tasteten nach der Muskete.

Inzwischen hatten sich die Kamelreiter weiter genähert. Sie trugen schmuddelige Kaftans und hatten turbanähnliche Tücher um die Köpfe geschlungen. In den Händen hielten sie Musketen, die sie jetzt hochrissen. Carberry glaubte in dem einen Kerl einen der Galgenstricke von der Sambuke wiederzuerkennen.

Noch im Reiten feuerten sie ihre Musketen ab. Zwei kleine Flammenzungen erschienen vor den Läufen. Der Knall hörte sich wie Peitschenschläge an.

Gedankenschnell hatten die Arwenacks ihre Waffen in den Händen.

Big Old Shane duckte sich instinktiv, als etwas mit zirpenden Geräuschen an seinem Kopf vorbeiflog. Die Kugel versengte ihm fast das rechte Ohr.

Die zweite Kugel schlug in die Ducht ein und blieb stecken. Im Holz entstand ein Loch, in das bequem ein Daumen hineinpaßte.

Die beiden Kerle warfen die leergeschossenen Musketen achtlos in den Sand und griffen nach ihren Pistolen. Immer noch stürmten sie wild auf den Kamelen voran.

Big Old Shane feuerte. Er schoß nicht überhastet und ließ sich ein paar Augenblicke Zeit, um das auf und ab schwankende Ziel besser erfassen zu können.

Zur selben Zeit feuerten auch Ferris und der Profos. Der eine Reiter wurde im Sattel schlaff und sank in sich zusammen. Dabei fiel ihm die Pistole aus der Hand. Einen Augenblick später flog er in hohen Bogen aus dem Sattel. Er überschlug sich ein paarmal und blieb mit ausgebreiteten Armen auf dem Rücken liegen.

Der andere fiel ebenfalls aus dem Sattel und verlor seine Waffe. Er blieb jedoch mit seinem Kaftan hängen und wurde ein Stück von dem Kamel mitgeschleift. Dann landete auch er leblos im Sand. Die beiden Kamele trabten in die Richtung zurück, aus der sie gekommen waren. Hinter der Düne war nur noch eine Staubwolke zu sehen, dann war der ganze Spuk auch schon vorbei.

„Das waren doch diese dreckigen Pilger von der Sambuke“, fluchte Carberry. „Die eine Visage habe ich wiedererkannt. Aber was sollte dieser Angriff auf uns bezwecken?“

„Ein Racheakt“, sagte Ferris lakonisch. „Sie haben vorhin nichts erreicht und wollen sich dafür rächen. Offenbar sind das recht nachtragende Halunken.“

„Und wo haben sie die Kamele her?“

„Vermutlich in der Oase geklaut. Sie haben uns von irgendeinem Punkt aus belauert oder bemerkt, daß wir die Jolle aussetzten. Dann haben sie einen Bogen um die Düne geschlagen, sich die Kamele besorgt und wollten uns in Empfang nehmen.“

„Schon möglich“, sagte Carberry. Sie sahen zu den beiden reglosen Gestalten im Sand. Anscheinend waren alle beide tot.

„Die anderen werden die Schüsse gehört haben“, sagte Batuti. „Was tun wir jetzt – an Land pullen, oder kehren wir zurück an Bord? Es kann sein, daß dahinten noch mehr Kerle auf uns lauern.“

Die Entscheidung wurde ihnen abgenommen. Hinter der Landzunge schob sich die „Santa Barbara“ hervor.

„Zurück an Bord“, sagte Carberry. „Hasard winkt uns zu.“

Sie kehrten um, legten an der Rüste an und erzählten, was vorgefallen war.

Hasard blickte durch das Spektiv zu den stummen Gestalten im Sand.

„Das kann sich alles so abgespielt haben, wie du sagst, Ed. Die Rabauken wollten euch überraschen, und fast wäre ihnen das auch gelungen. Wir segeln noch ein Stück näher heran, bis wir einen besseren Überblick haben. Dann können wir immer noch die Fässer füllen.“

„Weiter im Landesinnern ist eine Moschee mit Türmen zu sehen“, berichtete Batuti. „Man sieht aber nur die Spitzen.“

„Haben wir schon bemerkt. Es ist nur eine winzige Ortschaft. Ein paar der Bewohner flüchten weiter ins Landesinnere. Ich glaube nicht, daß wir noch etwas zu befürchten haben.“

„Dann sollten wir uns doch mal etwas näher mit den Schnapphähnen befassen“, schlug der Profos vor. „Wenn wir die Sambuke überraschen, brummen wir ihr ordentlich eins auf.“

Bevor Hasard antworten konnte, meldete sich wieder der Ausguck.

„Die Sambuke segelt weiter. Sie hält sich ziemlich dicht unter Land.“

„Na also“, sagte Hasard, „damit ist das Problem von allein gelöst. Es hat keinen Zweck, ihr zu folgen. Sie ist schneller als wir.“

Nachdem noch einmal alles genau abgesucht worden war, stand fest, daß sich keine weiteren Kerle in der Nähe aufhielten. Die Piratensambuke hatte ihre beiden Schnapphähne einfach im Stich gelassen und war weitergesegelt, ohne sich um sie zu kümmern. Die Piraten konnten nicht einmal über den Ausgang ihres Überfalles Bescheid wissen.

Seewölfe Paket 28

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