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Vorwort

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Liebe Leserinnen und Leser!

Dies ist eine schockierende Einzelgeschichte des Unrechts im Strom des Unrechts, der auch auf allen Etagen im Land wütet. Sie ist eine von vielen in der heutigen Welt, die jeden Tag durch Dinge wie Weltwirtschaftszusammenbruch, Dritter Weltkrieg, Korruption auf allen Ebenen und Völkermord erschüttert wird.

Die Geschichte von Silke Behring ist ein Einzelschicksal und es würde unfair erscheinen, sie nicht zu würdigen, weil ein Einzelschicksal nicht genügend gilt, weil der Einzelne in unserer Welt allgemein nicht mehr viel zählt. Andererseits will nicht nur Silkes Geschichte bekannt werden, sondern durch Aufklärung andere auf diese Ungerechtigkeiten aufmerksam machen, die jeden betreffen könnten. Denn: Es kann auch DICH treffen in diesem Staat.

Was ist der Sinn, etwas aufzuschreiben? Gedanken und Wissen zu bewahren, und manches erscheint später neu für das große Ziel.

Silke Behring führte Tagebuch. Sie war von der Idee überzeugt, dass das Gericht gerecht sein müsste. Unschuld und Reinheit dürfen nicht bestraft werden, dafür wollte sie kämpfen.

Dieses Buch beschäftigt sich mit einem Konflikt, der sich in zwei unterschiedlichen Seiten darstellt. Es ist so, dass man nicht die eine Seite betrachten sollte, ohne die andere ebenfalls wahrzunehmen.

Wenn man Post von der Justiz erhält, steht auf dem Umschlag: Mit Recht in die Zukunft - www.justiz.nrw.de.

Die Realität stellt sich oft anders dar. Dieses Buch will zum Ausdruck bringen, dass die Justiz durch bewusst falsche Beurteilungen und Verurteilungen jeden unbescholtenen Bürger diffamieren kann. Als Betroffener ist man der Justiz in einem solchen Fall dann hilflos ausgeliefert, was das im Slogan hochgepriesene Recht vermissen lässt. Eine Gegenwehr scheitert oftmals am finanziellen Aufwand. Auch vom Bundespräsidenten, der immer wieder zur Zivilcourage aufrief, war keine Hilfe zu erwarten. Man ist und bleibt allein gelassen.

Es gibt Polizeiübergriffe auf unbescholtene Bürger; das ist unzweifelhaft und nicht zu leugnen. Rechtsanwälte, Staatsanwälte und der richterliche Stand, stehen einer solchen Willkür häufig phlegmatisch gegenüber. Lügen werden berücksichtigt und voll anerkannt, dass ein Bundesbürger sehr schnell das Vertrauen in diesen Machtapparat verliert. Unrechtsbewusstsein ist an höchster Stelle in diesem Staat offenbar aus der Mode gekommen. Jeder kann dort scheinbar agieren, wie es ihm beliebt. Das deutsche Recht deckelt auch schon mal, was aus dem Rechtsrahmen fällt.

Gesetzeswidrige Polizeiübergriffe sollten erkannt und verfolgt werden. Damit dies möglich ist, braucht es Zeugen und anzeigende Personen. Hierzu muss ein öffentliches Bewusstsein bestehen, dass unzulässige, willkürliche Gewalt von Polizisten auf Zivilpersonen nicht richtig ist.

Von ebenso hoher Wichtigkeit ist das Bewusstsein darüber, dass Gewalt gegen Polizeibeamte und- beamtinnen in keinster Weise tolerierbar und hinzunehmen ist. Absolut wichtig ist, dass das eine das andere nicht ausschließt. Die eine Gewalt, die man ablehnt, lässt im Gegenzug die andere Gewalt nicht zu. Beide Gewalten sind unangebracht und nicht erlaubt, wenn kein nachvollziehbarer und folgerichtiger Grund, nach den Gesetzen der Menschenrechte vorliegt. Jeder und außerdem welche gegen rechtswidrige Polizeigewalt gegen ihre eigene Person protestieren, dürfen es sich selbst nicht herausnehmen, Gewalt gegen Polizisten anzuwenden. In diesem Buch erfährt man von Möglichkeiten, wie leicht es passieren kann, dass man vom rechtsstaatlichen Gehilfen des Rechtsstaates zum Vorbestraften in demselben durch Staatspersonal denunziert wird.

Im ersten Fall „Wie alles begann“ wird geschildert, wie Silke Behring auf Verlangen der Polizei während des Versuchs, zwei Polizeibeamten bei der Aufklärung eines Einbruchdiebstahls behilflich zu sein, von der Zeugin, die helfen wollte, zum Opfer und später auch noch vom Opfer zur Täterin wurde. In ihrer daraufhin stark bedrängten Situation begann sie, um sich vor falscher Verdächtigung und Verurteilung zu schützen, über ähnliche Fälle zu recherchieren, um Rechtshilfelösungen zu finden und für den Notfall gewappnet zu sein. Während ihrer Recherchen zu diesem Thema, bemerkte sie, dass ihr eigener Fall nur die Spitze eines Eisbergs war.

Silke hatte bisher eine durchweg positive Einstellung zur Polizei. Ein tiefer Einschnitt in ihr Leben wurde ihr ausgerechnet durch einen Polizeibeamten im Dienst bereitet. Das Erlebnis und der Schock traumatisierten sie stark. Ihre Einstellung zur Zivilcourage war seit dem Vorfall belastet. Darüber hinaus katapultierte ein Banküberfall Silke in eine Schlangengrube der Gesetze, die allesamt gegen sie angewandt wurden.

Der Fall Silke Behring basiert auf einer wahren Geschichte. In diesem Band sind weitere Fälle aufgeführt, die vom Schweregrad absolut exorbitant sind. In allen hier aufgeführten Fällen wurde die Menschenwürde verletzt. Die Personennamen sind mit Ausnahme der Hauptbetroffenen frei erfunden.

Diese Lektüre liefert ergänzend Denkanstöße, die bedeutende und weise Menschen, wie unter anderem Sokrates und Gandhi, als Gewaltfreiheit vorlebten und die auch heute noch wichtig, hilfreich und allgemeingültig im Leben sind.

Die Darstellung des Soll-Verhaltens der staatlichen Gewalt gegenüber den Bürgern stützt sich in diesem Buch nicht nur auf geltendes Recht und Gesetzeswerke von Schriftstellern und Vätern des Grundgesetzes, sie findet sich auch in Zitaten alter und neuer Denker wieder.

In auffälliger Weise wurden von der Staatsgewalt in allen geschilderten Fällen massive Fehler begangen. Dies sind bedauerliche Einzelfälle, die in Zukunft vermieden werden müssen.

Sabine Grimm


Es ist leichter,

eine Lüge zu glauben,

die man hundertmal gehört hat,

als eine Wahrheit,

die man noch nie gehört hat.

Robert S. Lynd




GEFANGEN in der Gesetzesmühle

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