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1. Vorwort

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Warum sind manche Menschen Helden und warum werden manche zu Verbrechern? Warum werden zwei Menschen, die im selben Haus aufwachsen und dieselben Erfahrungen machen, zu komplett unterschiedlichen Personen? Warum werden manche Menschen psychisch krank und warum sind andere gefühlstaub und halten allem stand? Warum werden manche süchtig? Warum sind einige wenige erfolgreich und so viele andere Menschen nicht? Wer hat Glück? Warum? Haben sich diese das Glück verdient oder ist es ihnen zugefallen? Warum sind viele Menschen im Dauerstress und warum war das früher nicht so?

Welche Faktoren sind für das bewusste und unbewusste Verhalten von Menschen verantwortlich?

Warum sind Menschen zu der Person geworden, die sie heute sind? Warum verhalten sie sich, wie sie sich verhalten? Mein Leben lang bin ich auf der Suche nach Antworten auf diese Fragen.

Die Motivation, Menschen zu verstehen, in Kombination mit meiner Erfahrung als Angst- und Stressbewältigungstrainerin, hat mich dazu bewogen, dieses Buch zu schreiben. Ich habe die Zusammenhänge sowie die Beweggründe für Denkmuster, Verhalten und Ängste zusammengetragen.

Wichtig hierbei ist die Selbsterkenntnis. Menschen, so auch du, sollen sich durch die richtigen Fragen selbst (besser) verstehen lernen. Sie sollen selbst die Muster erkennen, die sie gefangen halten, Glaubenssätze sowie Motivatoren für Handlungen entdecken. Sie sollen sich durch das Verständnis selbst besser steuern können, um das eigene Leben noch glücklicher und zufriedener zu gestalten.

Das eigene Verhalten ist nur ein Symptom. Wenn wir unser Verhalten ändern wollen, müssen wir an der Ursache arbeiten.

Für jedes Tun gibt es einen Grund, ein sogenanntes Motiv. Nur allzu gut kennen wir diesen Begriff aus Krimis. Auch in diesen spannenden Geschichten ist das Morden nur das offensichtliche, an der Oberfläche erkennbare „Symptom“. Das Motiv, welches zu dieser brutalen Handlung verleitet hat, kann vielfältig sein. Ob es eine große Summe Geld ist, eine verletzte Ehre, Rachegelüste oder unzureichende Selbstbeherrschung, die die Wut dermaßen zum Überkochen gebracht und zum Tod einer anderen Person geführt hat.

Meist ist uns der Grund unseres Handelns nicht bewusst, jedoch gibt es für jedes menschliche Verhalten eine Triebkraft, die uns zu einem bestimmten Verhalten anleitet. Welche Kraft steuert dich? Was treibt dich schon dein ganzes Leben lang an? Nur allzu oft sagen mir Menschen, sie wollen sich ändern, können es jedoch nicht. Sie schaffen es nicht. Sie sind wütend auf sich, enttäuscht, frustriert, tieftraurig oder fallen sogar in „Ohnmacht“. Die Enttäuschung über ihre Unfähigkeit, sich und ihr Leben zu ändern, bestätigt Menschen in ihrem Denken, dass sie „gefangen, ausgeliefert und zu schwach“ sind. „Ich kann das nicht. Ich bin so.“ Dies ist dann die gefundene Ausrede, die perfekte, logische Erklärung für das „Nichtschaffen“. Wir geben die Verantwortung für unser Handeln ab und entziehen uns selbst die Macht.

Warum viele von gewünschten Veränderungen sprechen und sie nicht erreichen, ist folgender, einfacher Grund: Das gezeigte Verhalten ist das Ergebnis von vorhergehenden Gedanken und somit nur ein „Symptom“. So vielfältig Symptome sein können, so vielseitig sind auch die möglichen Ursachen. Das Symptom „Kopfschmerzen“ kann auf Stress, zu wenig Flüssigkeitszufuhr, einen Wetterumschwung, eine Stirnhöhleneiterung oder gar auf einen Gehirntumor deuten. Wenn wir nun die Kopfschmerzen beseitigen wollen, reicht es nicht, das Symptom zu bekämpfen. Stattdessen muss das Problem an der Wurzel gepackt werden, an seinem Ursprung. Ob das nun eine Entspannungsübung gegen die stressbedingten Kopfschmerzen ist oder eine Gehirn-OP zur Entfernung eines bösartigen Gehirntumors, wird erst erkennbar, wenn die Ursache, der Auslöser, bekannt ist.

Die Ursache, der auslösende Reiz für das Symptom, wird jedoch selten bekämpft, behandelt oder verändert. Das ist die Erklärung dafür, warum viele Menschen nicht aus ihrem persönlichen Teufelskreis ausbrechen können, von Wünschen sprechen und keine Veränderung einleiten können. Um das Verhalten zu ändern, müssen wir an der Ursache, den Gedanken, arbeiten.

Hier kommen wir auch wieder zur treibenden Kraft, die in uns schlummert: Unsere Grundmotivation für jede Tätigkeit, die wir je ausgeführt haben und noch ausführen werden. Wer diese Gedanken nicht (er-)kennt, die uns zu bestimmten Verhalten verleiten, ist sich selbst schutzlos ausgeliefert und kann nur passiv auf äußere Umstände reagieren, anstatt aktiv zu agieren, zu gestalten und zu verändern.

Ein Mensch, der leidet, bevor es nötig ist zu leiden, leidet mehr. als es nötig gewesen wäre.

Warum verschieben Menschen ihre Ziele, Wünsche, Aufgaben? Was hindert Menschen daran, das Leben zu führen, das sie sich wünschen?

Dies ist leicht erklärt: In dem Moment, in dem es zu handeln gilt, werden mit der Handlung mehr Nachteile verbunden als Vorteile. Dadurch entscheiden wir uns dafür, nicht tätig zu werden. Rückt ein wichtiger Termin immer näher, zum Beispiel eine Prüfung, ein Abgabetermin, die Steuererklärung, ein Besuch der Schwiegereltern …, dann assoziieren wir mit dem Nicht-Handeln mehr Vorteile als Nachteile. Die negativen Konsequenzen treiben uns weiterhin an, Nötiges in die Wege zu leiten. Mehr dazu werden wir im Kapitel „Warum tust du, was du tust“ erläutern. Hier werden wir auch deine Gründe für dein Verhalten herausfinden und du wirst entscheiden, was du für dein zukünftiges Leben mitnehmen möchtest und wovon du dich endgültig verabschieden möchtest.

Davor werden wir im Kapitel „Sinnfindung“, deine Ziele und Wünsche ausarbeiten. Wir werden uns intensiv damit befassen, wie deine Traumvorstellung eines glücklichen Lebens aussieht, damit wir im weiteren Verlauf des Buches den Weg dorthin gestalten können.

Wir werden außerdem deinen Startpunkt der Reise mit diesem Buch festlegen (siehe „Wer bin ich“) und deine Stärken sowie deine Schwächen identifizieren, um zu wissen, was uns dabei helfen wird oder auch dabei behindern könnte. Unter der Titelüberschrift „Rückschläge“ lernen wir den richtigen Umgang mit Fehlern.

Auf deinem Weg wirst du immer wieder mit Ängsten konfrontiert werden. Woher diese Ängste kommen, wie sie entstanden sind, sich in dir ausgebreitet haben und wie du diese ablegst und erfolgreich bekämpfst, zeige ich dir in „Ängste überwinden“.

Geschehnisse in unserer Vergangenheit haben uns zu diesem Menschen gemacht, der wir heute sind. Doch wir entscheiden, ob wir uns von diesen auch heute noch anleiten lassen wollen. Unsere bewussten und unbewussten Verhaltensweisen sind von vielen verschiedenen Faktoren abhängig, die wir mit schmerzvollen oder sehr angenehmen Gefühlen verbinden. War es eine peinliche Situation? Eine sehr negative erste Erfahrung? Vielleicht war der Auslöser eine Bemerkung, die jemand fallen gelassen hat: Vater, Mutter, Geschwister, Lehrer, Fernsehheld, Kindergartenfreund, Nachbar oder Vorbild? Vielleicht war es ein prägendes Ereignis in der Schule, ein peinlicher Moment, ein Moment des Versagens oder der Hilflosigkeit. Die ersten Erfahrungen sind immer die wichtigsten – sie prägen uns ein Leben lang: das erste Mal Ski fahren, der erste Schultag, der erste Kuss, die erste Liebesbeziehung, das erste Kind, die erste Ehe. Dieser erste Eindruck ist bleibend und bildet die Grundlage für unsere automatische Bewertung in späteren Jahren.

Uns fällt es schwer, unsere einmal getroffene Meinung zu ändern, denn die Evolution möchte uns schützen. Sie hat uns deswegen unser Gedächtnis gegeben, um nicht zweimal in eine bedrohliche Situation zu geraten. War der erste Versuch auf Ski ein schreckliches Erlebnis für dich, wirst du dich hüten, es nochmals zu probieren. War deine erste Beziehung für dich mit viel Leid, Tränen, Vertrauensmissbrauch und Lügen verbunden, wird dich das unweigerlich auch bei den nächsten Liebesbemühungen beeinflussen. Alle weiteren Erfahrungen siehst du dann im Vergleich zur ersten: Ergänzen sie dein Bild und bestätigen deine Meinung? Denn meistens täuscht uns unsere Wahrnehmung: Wir versuchen die Welt so zu gestalten, damit unsere Ansichten bestätigt werden und zu unserer festgefahrenen Meinung und Bewertung passen.

Wir werden die Zeitmaschine anwerfen und uns zurückdenken und versuchen zu verstehen, woher deine aktuelle Meinung sowie dein Verhalten kommen. Wo du deine automatisierten Bewertungsprozesse gelernt hast und wie du mit diesen automatisierten, erlernten Denkmustern umgehst, sie frühzeitig erkennst, stoppst und langfristig änderst, erfährst du im Kapitel „Erlernte Denkprogramme verlernen“.

Um nun in die Umsetzung zu kommen brauchst du einen starken Glauben an dich und deine Problembewältigungsfähigkeiten, Zuversicht und Selbstbewusstsein. Wie selbstbestimmt du aktuell dein Leben lebst, wie abhängig du derzeit von äußeren Umständen bist und wie sehr dich deine Vergangenheit beeinflusst, erfährst du bei einem Selbsttest im Kapitel „Selbstbestimmung“.

Weil weltweit jeder Mensch die gleichen Bedürfnisse an den Tag legt, um behaupten zu können: „Ich bin glücklich und zufrieden“, habe ich ein Kapitel zum Thema „Lebensqualität“ angehängt. Hier wirst du die Faktoren für ein glückliches Leben kennenlernen und dich selbst testen.

Der letzte Abschnitt des Buches steht unter dem Motto „Von nichts kommt nichts“. Dieses Sprichwort trifft nicht nur auf Arbeit zu, sondern genauso auf Erholung und Entspannung. Du musst diese aktiv in dein Leben holen, denn wenn du nichts dafür tust, wirst du dies auch nicht fühlen. Im letzten Kapitel finden wir deine Kraftquellen, um Energie zu tanken, sowie deine Methoden zur Entspannung.

Ich wünsche dir viel Freude, zahlreiche, bahnbrechende Erkenntnisse und positive Veränderungen!

Zum Schluss des Vorwortes noch ein Hinweis: Ich benutze wegen der besseren Lesbarkeit in diesem Buch in der Regel nur die weibliche oder männliche Form. Selbstverständlich schließe ich damit aber immer alle Geschlechter ein.

Meine Reise zu mir selbst

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