Читать книгу Konsequenzen der Ethik - Stefan Kröpels - Страница 12
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Unsere heutige Politik ist, von Korruption einmal abgesehen, gleich doppelt eingeschränkt. Und zwar von Ländergrenzen sowie von lediglich parteiinternen Bezugnahmen. So behindert sie das freie Denken. Sie tut das in der Diktatur und sie macht das auch in jeder Demokratie.
Über die bisherigen Diktaturen braucht man im Grunde genommen kein weiteres Wort zu verlieren, denn sie endeten allesamt in Tyrannei und Massenmord. Das hatte darin seine Ursache, dass die betreffenden Regierungen ihre Autorität nur mit Hilfe von schwersten Menschenrechtsverletzungen aufrechterhalten konnten, womit sich die diktatorischen Systeme bis heute jeglicher Entwicklungsfähigkeit berauben.
Interessanter wird es bei den Demokratien. Von der ursprünglichen Absicht her ist die Demokratie sicherlich der denkbar ehrlichste Versuch, das gesellschaftliche Gemeinwesen aufrichtig und wertvoll zu gestalten. Man muss sich mittlerweile jedoch leider eingestehen, dass sie bei allen lobenswerten Entwicklungen der Neuzeit langfristig nicht funktioniert. Die Demokratie endet im Kapitalismus, der Kapitalismus endet in der Industrie und diese endet wiederum in Staatsverschuldung, Ausbeutung sowie Umweltschäden, die so gravierend sind, dass man bereits von apokalyptischen Zuständen philosophieren kann.
Die Folgen dessen sind bekannt: Treibhauseffekt, Ozonloch, Rodungen nicht nachpflanzbarer Wälder, Verseuchung der Nahrung, der Gewässer und der Luft, Haus gemachte Naturkatastrophen, Atomkraftwerke, biologische und nukleare Waffenarsenale sowie soziale Ungerechtigkeit und Armut anderer Staaten, in welchen wiederum trotz Aids, Hunger und mangelnder Medikamente ein Übervölkerungsproblem entsteht. Verzichten wir auf weitere Details. In nur wenigen Jahrhunderten wird sich der Mensch wahrscheinlich komplett seiner eigenen Lebensgrundlagen beraubt haben. Ein kollektiver Suizid.
Die Regierungen in Demokratien wollen gewählt werden und geben deshalb vor jeder Wahl diverse Versprechungen der Abhilfe ab, denen selbstredend schon längst nicht mehr getraut werden darf. Wahrscheinlich sind die Politiker sogar selber davon überzeugt, dass sie in Ausübung ihres gewählten Amtes die Dinge in einem Sinn verändern könnten, wie die Wählenden es ja auch nur allzu gerne hören möchten. Die Bürger wollen jedoch alles:
Sie wollen Auto fahren und in einer intakten Umwelt leben. Sie wollen unendliches Wirtschaftswachstum, das ohne Automatisierungen nicht mehr gesteigert werden kann, und Arbeitsplätze. Sie wollen soziale Leistungen, die auf Grund der wachstumsbedingten Massenentlassungen nicht mehr bezahlbar bleiben, und keine Steuererhöhungen. Sie wollen alle Vorteile, ohne dabei die Nachteile zu berücksichtigen, die diese nach sich ziehen. Daran wird die Demokratie zerbrechen. Die Gesellschaft ist nicht reif für ein dermaßen fortschrittliches Staatssystem.