Читать книгу Konsequenzen der Ethik - Stefan Kröpels - Страница 24
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Mahatma Gandhi lässt bereits im Titel seiner Autobiographie andeuten, dass es sich in seinem Lebensbeschreibungen um „Experimente“ mit der Wahrheit handelt. Dieses Experimentieren wäre theoretisch jedem möglich.
In den gesellschaftlichen Idealvorstellungen des kapitalistischen Westens gibt es zum Beispiel Angstbegriffe, mit welchen man um keinen Preis etwas zu tun haben möchte. Die bloße Erwähnung solcher Wörter löst Entsetzen, Verstörung und manchmal sogar regelrechte Aggressionen aus, und nach diesem Kriterium der abschreckenden Wirkung soll hier nun eine Art Hitparade aufgestellt werden:
Platz 1: Sexualverzicht
Platz 2: bewusstes Fasten
Platz 3: Freiwillige Besitzlosigkeit
Platz 4: Vegetarische Ernährung
Platz 5: Moralischer Lebenswandel
Die Umsetzungen genau dieser Begriffe verstand Mahatma Gandhi jedoch als Voraussetzungen zu einem erfüllten Leben. Auf sie beziehen sich - neben dem gesellschaftlich etwas tolerierteren Begriff der Gewaltlosigkeit - hauptsächlich seine „Experimente mit der Wahrheit“. Als er nach seiner Meinung zum zivilisierten Westen gefragt wurde, antwortete er wohl auch aus diesem Grund:
„Ich denke, das wäre eine gute Idee.“