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3.

Aus all dem wäre nun zu folgern, dass eine Regierungsform, die ein langfristiges Überleben dieses Planeten noch glaubhafter gewährleisten wollte, öfters auch gegen den Willen der Bevölkerung agieren müsste. Und die Konsequenzen hieraus wiederum würden eine moralisch konsequente Diktatur bedeuten. Es stellt sich dabei die Frage, woran eine zu verantwortende Diktatur denn ihr Verhalten orientieren sollte, um nicht das geschehen zu lassen, was bei bisherigen Versuchen dieser Art immer herausgekommen ist, nämlich der Gefahr des Machtmissbrauches zu erliegen?

So käme man bald auf den Kategorischen Imperativ.

Zur Erklärung sei hier angefügt, dass der Kategorische Imperativ eine Richtlinie zum idealen Handeln des Menschen darstellt und von dem großen Aufklärungsphilosophen Immanuel Kant ersonnen wurde. Er lautet wörtlich:

„Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne.“

Anders ausgedrückt ist eine ausgeführte Handlung also nur dann empfehlenswert, wenn sie von jedem unternommen keine gegenseitigen Behinderungen nach sich ziehen würde. Diese Umschreibung ist natürlich ziemlich frei interpretiert, aber es bestehen gravierendste Gründe den originalen Wortlaut dieser These nicht streng wissenschaftlich zu verstehen, denn einige Handlungen sollten sich eigentlich auch individuell nach diesem Grundsatz formen lassen, woraufhin die Maxime des Handelns nicht mehr jederzeit zu gelten bräuchte.

Einfacher ausgedrückt sollte sich der Kategorische Imperativ also nicht nur auf die Handlung selbst beschränken, sondern vor allen Dingen auch auf das Unterlassen derselben, womit zum Beispiel die Thesen Mahatma Gandhis mit den Idealen des Kategorischen Imperativs vollkommen identisch wären. Wenn der Mahatma seine gewaltlosen Kämpfe unterlassen hätte, hätten sich auch diskriminierende Gesetzgebungen ungehindert umsetzen lassen und das hätte eben zu gegenseitigen Behinderungen geführt.

Außerdem ging Immanuel Kant davon aus, dass sich das menschliche Verhalten nach seinem Kategorischen Imperativ an der Vernunft orientieren sollte, aber das geht eigentlich nicht weit genug. Der gewaltfreie Widerstand wäre in unserem Beispiel in den seltensten Fällen vernünftig. Nichts desto trotz wäre er nach dieser Theorie aber zwingend notwendig.

Nach der hiesigen Interpretation wird der Kategorische Imperativ also flexibel. Nach ihr wären zum Beispiel jegliche Gewaltanwendungen zu vermeiden, da sie immer nur gegenseitige Behinderungen darstellen. Im Falle eines Adolf Hitler zum Beispiel war die Gewaltanwendung zu seiner Bekämpfung jedoch erforderlich. Wenn sich jeder dogmatisch auf die kategorisch imperativen Grundsätze berufen hätte, dass man einem anders denkenden Erdenbürger keine Gewalt antun dürfe, hätte Hitler widerstandslos die Welt erobern können. Jede andere Richtlinie als die Gegengewalt hätte also kontraproduktiv gewirkt und damit war in diesem Fall sogar der Krieg kategorisch imperative Pflicht.

So ließe sich der Kategorische Imperativ also auf das empfehlenswerte Verhalten in jeder Situation anwenden und man dürfte daraus vielleicht durchaus folgern, dass auf der Theorie des Kategorischen Imperativs die gesamten Ableitungen der Moralphilosophie beruhen. Mit ihr führen die Wege aus dem Labyrinth, welches das gesellschaftliche Leben stellt. Die Thesen sind dabei nicht kompliziert und für jedes Kleinkind nachvollziehbar. Nur die Umsetzungen, das also, worauf es im Wesentlichen anzukommen hätte, müssten dabei auf diverse Widerstände stoßen. In den nächsten Kapiteln werden wir mehr davon erfahren:

Konsequenzen der Ethik

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