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3.2.2 Die Prophetenworte gegen die Königshäuser des Nordreichs

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Die Prophetenworte von Natan in 2 Samuel 7 sowie von Ahija in 1 Könige 11 zeigen, wie sich DtrH der Verheißungen und Erfüllungen bedient, um die Motive der Sünde Jerobeams und der Davidsverheißung zu transportieren. Eine weitere Reihe von Prophetenworten gegen die Herrscherhäuser Israels (1 Kön 14,7–11; 16,1–4; 21,20–24) dient als strukturelles Mittel zur Herausstellung der Sünde Jerobeams.45 Die Prophetenworte sind eher an das Oberhaupt des jeweiligen Herrscherhauses als an das der Dynastie gerichtet; so ergeht beispielsweise eines an Ahab (nicht aber an Omri). Die Prophetenworte sind insofern anti-dynastisch, als sie die Vernichtung aller männlichen Verwandten und Anhänger des Herrscherhauses ankündigen. Allen drei Prophetenworten entsprechen Erfüllungsnotizen (1 Kön 15,27–30; 16,11–13; 2 Kön 10,10.17), die in Verbindung mit Berichten über Staatsstreiche stehen. Diese Paarungen von Verheißung und Erfüllung fungieren nicht nur als Ätiologie für den letztendlichen Untergang Israels, sondern auch für die Tatsache, dass Israel – im Gegensatz zu nur einer Dynastie in Juda, nämlich der Davids – eine Reihe von Königshäusern hatte. Ätiologisch Diese ätiologische Funktion liegt in 2 Kön 10,30.31b auf der Hand, wo erklärt wird, dass das Haus Jehus über fünf Könige in vier Generationen Bestand hatte. Das Motiv der Sünde Jerobeams setzt sich in 2 Könige 17 fort, wo es seinen Höhepunkt erreicht und als Hauptgrund für den Untergang Israels (Vv. 21–23) dient. Es gibt noch ein weiteres Königshaus, das aus Vater und Sohn besteht: Menahem stürzt Schallum nur einen Monat, nachdem Schallum Secharja gestürzt hat, den letzten König aus dem Haus Jehus; und auf Menahem folgt sein Sohn Pekach. Es bestand dabei keine Notwendigkeit, das anti-dynastische Prophetenwort bei Menahem zu wiederholen, weil das Thema bereits deutlich gemacht worden war und der Gegensatz zu Juda klar war. Das Haus Jehus war das Königshaus Israels, das am längsten Bestand hatte; das kann als besondere Belohnung dafür gedeutet werden, dass Jehu das Haus Omris bzw. Ahabs ausgelöscht hatte.

Die drei Prophetenworte haben die Form von Gerichtsworten. Alle drei beginnen mit einer Anklage, die durch יען (14,7aβ; 16,2) oder יען אשר (21,20bβ) eingeleitet wird. Es folgt eine Urteilsverkündung, die durch הנני (16,3; 21,21) oder לכן הנני (14,10) eingeführt wird. Diese Beobachtung ist wichtig, denn es gibt ein viertes Prophetenwort (2 Kön 9,6b–10a), das sich von den dreien unterscheidet. Ihm fehlt sowohl die Anklage als auch das Urteil, und es handelt sich nicht um ein Gerichtswort. Die Gattung zeichnet sich durch die Anweisung aus, das Haus Ahabs zu Fall zu bringen (9,7a), und lässt sich wohl am besten als Auftrag bezeichnen. Der formgeschichtliche Unterschied ist einer von mehreren Gründen, dieses Prophetenwort als Nachahmung anzusehen; das wird im Kommentar erläutert

1 Kön 14,7aγ–11a 1 Kön 16,2–4 1 Kön 21,20bβ–22.24
יַעַן אֲשֶׁ֥ר הֲרִימֹתִ֖יךָ מִתּ֣וֹךְ הָעָ֑ם וָאֶתֶּנְךָ֣ :נָגִ֔יד עַ֖ל עַמִּ֥י יִשְׂרָאֵֽלוָאֶקְרַ֤ע אֶת־הַמַּמְלָכָה֙ מִבֵּ֣ית דָּוִ֔ד 8 וָאֶתְּנֶ֖הָ לָ֑ךְ וְלֹֽא־הָיִ֜יתָ כְּעַבְדִּ֣י דָוִ֗ד אֲשֶׁר֩ שָׁמַ֙ר מִצְוֹתַ֜י וַאֲשֶׁר־הָלַ֤ךְ אַחֲרַי֙ :בְּכָל־לְבָב֔וֹ לַעֲשׂ֕וֹת רַ֖ק הַיָּשָׁ֥ר בְּעֵינָֽי וַתָּ֣רַע לַעֲשׂ֔וֹת מִכֹּ֖ל אֲשֶׁר־הָי֣וּ לְפָנֶ֑יךָ 9 וַתֵּ֡לֶךְ וַתַּעֲשֶׂה־לְּךָ֩ אֱלֹהִ֙ים אֲחֵרִ֤ים וּמַסֵּכוֹת֙ לְהַכְעִיסֵ֔נִי וְאֹתִ֥י הִשְׁלַ֖כְתָּ :ס אַחֲרֵ֥י גַוֶּֽךָ לָכֵ֗ן הִנְנִ֙י מֵבִ֤יא רָעָה֙ אֶל־בֵּ֣ית 10 יָרָבְעָ֔ם וְהִכְרַתִּ֤י לְיָֽרָבְעָם֙ מַשְׁתִּ֣ין בְּקִ֔יר עָצ֥וּר וְעָז֖וּב בְּיִשְׂרָאֵ֑ל וּבִֽעַרְתִּי֙ אַחֲרֵ֣י בֵית־יָרָבְעָ֔ם כַּאֲשֶׁ֛ר יְבַעֵ֥ר הַגָּלָ֖ל :עַד־תֻּמּֽוֹ הַמֵּ֙ת לְיָֽרָבְעָ֤ם בָּעִיר֙ יֹאכְל֣וּ 11 הַכְּלָבִ֔ים וְהַמֵּת֙ בַּשָּׂדֶ֔ה יֹאכְל֖וּ ע֣וֹף הַשָּׁמָ֑יִם יַ֗עַן אֲשֶׁ֤ר הֲרִימֹתִ֙יךָ֙ מִן־הֶ֣עָפָ֔ר 2 וָאֶתֶּנְךָ֣ נָגִ֔יד עַ֖ל עַמִּ֣י יִשְׂרָאֵ֑ל וַתֵּ֣לֶךְ׀ בְּדֶ֣רֶךְ יָרָבְעָ֗ם וַֽתַּחֲטִא֙ אֶת־עַמִּ֣י :יִשְׂרָאֵ֔ל לְהַכְעִיסֵ֖נִי בְּחַטֹּאתָֽם הִנְנִ֥י מַבְעִ֛יר אַחֲרֵ֥י בַעְשָׁ֖א וְאַחֲרֵ֣י 3 בֵית֑וֹ וְנָֽתַתִּי֙ אֶת־בֵּ֣יתְךָ֔ כְּבֵ֖ית יָרָבְעָ֥ם :בֶּן־נְבָֽט הַמֵּ֤ת לְבַעְשָׁא֙ בָּעִ֔יר יֹֽאכְל֖וּ 4 הַכְּלָבִ֑ים וְהַמֵּ֥ת לוֹ֙ בַּשָּׂדֶ֔ה יֹאכְל֖וּ ע֥וֹף :הַשָּׁמָֽיִם יַ֚עַן הִתְמַכֶּרְךָ֔ לַעֲשׂ֥וֹת הָרַ֖ע בְּעֵינֵ֥י :יְהוָֽהרָעָ֔ה אֵלֶ֙יךָ֙ [מֵבִ֤יא] (מֵבִי) הִנְנִ֙י 21 וּבִעַרְתִּ֖י אַחֲרֶ֑יךָ וְהִכְרַתִּ֤י לְאַחְאָב֙ :מַשְׁתִּ֣ין בְּקִ֔יר וְעָצ֥וּר וְעָז֖וּב בְּיִשְׂרָאֵֽל וְנָתַתִּ֣י אֶת־בֵּיתְךָ֗ כְּבֵית֙ יָרָבְעָ֣ם 22 בֶּן־נְבָ֔ט וּכְבֵ֖ית בַּעְשָׁ֣א בֶן־אֲחִיָּ֑ה אֶל־הַכַּ֙עַס֙ אֲשֶׁ֣ר הִכְעַ֔סְתָּ וַֽתַּחֲטִ֖א :אֶת־יִשְׂרָאֵֽל הַמֵּ֤ת לְאַחְאָב֙ בָּעִ֔יר יֹאכְל֖וּ 24 הַכְּלָבִ֑ים וְהַמֵּת֙ בַּשָּׂדֶ֔ה יֹאכְל֖וּ ע֥וֹף :הַשָּׁמָֽיִם

Neben den bereits genannten Begriffen und Ausdrücken, durch die sich diese Prophetenworte auszeichnen, finden sich noch weitere. Der einzige Begriff, der in allen dreien vorkommt, ist כעס (Hifil) „erzürnen“ (14,9; 16,2; 21,22). Während die Prophetenworte einander offenkundig ähneln und miteinander verknüpft sind, besteht auch eine gewisse Flexibilität bei der Einpassung in verschiedene Kontexte. כעס wird auch in den Erfüllungsnotizen in 15,30 und 16,13 gewählt, wie auch dabei, dass „Israel zum Sündigen verleitet wird“ (16,3; 21,22). Letzteres ist zusammen mit dem Ausdruck „wie mit dem Haus Jerobeams verfahren“ mit dem DtrH-Motiv der Sünde Jerobeams verbunden. כעס findet sich häufig bei DtrH. Gleiches gilt für נגיד in der Wendung „ich habe dich erhoben und zum Herrscher über mein Volk Israel gemacht“ (14,7; 16,2). „Böses tun“ (in den Augen Jhwhs) (14,9; 21,20bβ) erinnert an die DtrH-Beurteilungen im Rahmenformular. Diese Begriffe und Wendungen zeigen, dass die Prophetenworte gegen die Herrscherhäuser des Nordreichs von DtrH geschaffen oder angepasst wurden. Andere Ausdrücke, die sich in mehreren Prophetenworten finden, aber nicht so häufig DtrH zugeschrieben werden, sind „Böses bringen (בוא Hifil) über“ (14,10; 21,21) sowie „aufzehren, vernichten“ בער אחר (16,3; 21,21). Trotz dieser diversen DtrH-Begriffe sind die Prophetenworte faktisch nur um drei Begriffe herum konstruiert, die eine weitere Untersuchung lohnen. Dies sind: משתין בקיר, meist übersetzt mit „der gegen eine/die Wand uriniert“ und sich in allen Prophetenworten außer dem gegen das Haus Baschas findet (16,2–4), wobei es auch in der Erfüllungsnotiz für dieses Haus in 16,11 steht; die dazugehörige Wendung עזוב [ו] עצור, die häufig mit „gebunden oder frei“ übersetzt wird und auch in allen Prophetenworten außer dem gegen Bascha erwähnt wird und in der dortigen Erfüllungsnotiz durch וגאליו ורעהו ersetzt wird; sowie der Satz „wer zu X gehört und in der Stadt stirbt, den werden die Hunde fressen, und wer [von X ] auf freiem Feld stirbt, den werden die Vögel des Himmels fressen“ (14,11; 16,4; 21,24).

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