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Ascot verschlimmert die Verwirrung

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Trotz der Siege der Regulierungsgegner im Jahr 1977 blieben die Beschränkungen für manche Formen der rDNA-Forschung bestehen, und viele Virologen waren unzufrieden damit, dass die NIH-Richtlinien das Klonen von Tiervirus-DNA in E. coli als „hohes Risiko“ einstuften. (91) Dadurch ermutigt, wie die Falmouth-Konferenz die Wahrnehmung änderte, hofften sie, eine ähnliche Konferenz mit dem Schwerpunkt ihres Forschungsgebietes könnte zu ähnlichen Ergebnissen führen. Deshalb wurde im Januar 1978 die Ascot-Tagung abgehalten. Wie auch in Falmouth war die Diskussion auf Szenarios mit E.coli K-12 beschränkt; und ebenso gab es nur eine bescheidene Zahl von Hinweisen, aus denen sich eindeutige Schlussfolgerungen ziehen ließen. Auf der Grundlage ihrer Durchsicht der Protokolle stellt Wright fest: „Der Tenor dieser Diskussionen … zeigt, dass die Vorhersagen an vielen Stellen spekulativ waren. Zu wenig war über die Mechanismen und die Transformation viraler Infektionen bekannt, als dass man die Auswirkungen eines Klonens dieser Gene hätte vorhersagen können.“ (92) Ein Teilnehmer merkte an: „Wissen Sie, bei dieser ganzen Diskussion [fühlt man sich] gleichsam an eine aristotelische Akademie erinnert, weil wir in Wirklichkeit nur ganz theoretische Punkte besprechen und Modelle ableiten, die auf keinerlei Experimenten basieren, … darum reden wir so viel.“ (93) Dennoch heißt es in der „übereinstimmenden“ Schlusserklärung zuversichtlich, die Risiken für die Öffentlichkeit durch das Klonen viraler DNA seien „so gering, dass sie keine praktischen Folgen haben“. (94)

Wright stellt fest: „Der überwältigende Gesamteindruck, den der Bericht hervorruft, war ein beruhigender. Fast alle Gefahrenszenarien wurden als ‚gering‘, ‚höchst unwahrscheinlich‘ oder ‚unmöglich‘ erachtet.“ (95) Sie merkt außerdem an, dass solche Schlussfolgerungen „überraschend nachdrücklich waren“ weil das einzige Experiment zur Risikoeinschätzung für das Klonen viraler DNA erst ein Jahr später Ergebnisse liefern sollte. (96)

Außerdem ist offensichtlich, dass der Konsens nicht so breit war, wie das Dokument andeutete, und dass die Bedenken etlicher Teilnehmer niemals hinlänglich thematisiert wurden. Wann immer solche Befürchtungen zum einen oder anderen wahrgenommenen Risiko geäußert wurden, wurden sie stattdessen mit Beteuerungen zurückgewiesen, die Falmouth-Konferenz habe entschieden, ein solches Problem könne nicht auftreten. In den Worten eines Teilnehmers: „Das Problem bei der Ascot-Tagung war: In dem Moment, in dem man ein Szenario ansprach, wurde man von denen niedergebrüllt, die anführten, die Falmouth-Konferenz habe gesagt, die Klone seien nicht mobilisierbar, sie würden niemals aus E. coli K-12 hinausgelangen … und könnten kein epidemischer Stamm werden.“ (97)

Hätte der konkrete Tagungsbericht von Falmouth zur Verfügung gestanden, so wäre klar gewesen, dass die Teilnehmer zu keinem solchen Schluss gekommen waren und dass die Möglichkeit einer Übertragung fremder DNA von K-12 auf robuste Organismen nicht ausgeschlossen worden war – und dass viele dies lebhaft befürchteten. Doch dieser Bericht blieb weitere fünf Monate unveröffentlicht, und die einzige scheinbar offizielle verfügbare Begründung war der übermäßig beruhigende (und in mancher Hinsicht irreführende) Gorbach-Brief. Somit haben die Gegner eines vorsichtigen Herangehens an die Gentechnologie die Kollegen überstimmt, die berechtigte Sicherheitsbedenken erhoben; dazu beriefen sie sich auf einen illusionären wissenschaftlichen Konsens, um zu behaupten, diese Fragen seien endgültig gelöst. Dieses Vorgehen sollte in den folgenden Jahren zur Routine werden.

Alles in allem hätten sich alle Ascot-Teilnehmer zu Recht manipuliert fühlen können, und bei manchen war das auch der Fall. Einer von ihnen merkte an: „Das war ganz offensichtlich eine politische Veranstaltung … Wir wurden benutzt im Namen einer neutralen Gruppe von Virologen, doch am Ende der Tagung war recht klar, dass [die Organisatoren] mit einem Ergebnis herausgehen wollten, aus dem sich für die Deregulierung Kapital schlagen ließ.“ (98)

Manipulierte Gene – Verdrehte Wahrheit

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