Читать книгу Freiheit der Schmetterlinge - Susan Mennings - Страница 10
Kapitel 7: Albtraum
ОглавлениеAls die Frau den Fahrstuhl betrat, der sie aus dem luxuriösen Penthouse hinab auf die Straße bringen sollte, war sie verstört. Vor wenigen Stunden hatte sie voller Vorfreude das Haus betreten und fühlte sich wie in einem Traum. So etwas war ihr bisher noch nie passiert. Obwohl sie nicht sicher war, ob es eine gute Idee sein würde, einen fremden Mann in seine Wohnung zu begleiten. Auf der anderen Seite schien er charmant und geradezu liebevoll zu sein, sodass sie keinen Zweifel an ihm hatte und davon überzeugt war, dass ihr nichts Schlimmes passieren würde.
Unerwartet hatte er sie im Supermarkt angesprochen und ihr mitgeteilt, dass er sich unsterblich in sie verliebt hätte. So etwas sei ihm noch nie passiert, aber er müsse es ihr sagen und er würde es verstehen, wenn sie ihm nicht nur eine Ohrfeige gäbe, sondern zudem den Sicherheitsdienst rufen würde. Hätten normalerweise alle Alarmglocken in ihrem Inneren laut aufgeschrien, so betrachtete sie den Fremden mit Sorglosigkeit und lächelte ihn sogar an.
Von so einem Satz träumte doch schließlich jede Frau und ganz sicher würden ihre Freundinnen kein einziges Wort glauben. Hätte der Fremde nicht so wahnsinnig gut ausgesehen, sie hätte sich ganz sicher nicht mit ihm eingelassen. Seine weiße Haut war ebenmäßig, als sei er aus Porzellan, seine grünen Augen funkelten wie kleine Kristalle, sein Anzug wirkte äußerst elegant und sein Träger war ganz sicher in der Lage, sich das teure Kleidungsstück in mehrfacher Ausführung zu leisten.
„Komm mit mir und du wirst die Nacht deiner Träume erleben“, sagte er und seine Stimme verzauberte sie, anstatt sie schreiend davon laufen zu lassen.
Für einen kurzen Moment zögerte sie, es war doch zu absurd, sich darauf einzulassen. Dann aber streckte er eine Hand nach ihr aus und berührte leicht ihren Unterarm.
Wie Blitze schossen Erinnerungen in ihr Gedächtnis, aber keine davon konnte sie halten. Gefühle wallten durch ihr Inneres und ließen einen Schauer über ihren Rücken laufen. Die kleinen Härchen an ihren Armen stellten sich auf und sie zuckte leicht zusammen, als würde sie kurz davor sein, einem Orgasmus zu erliegen. Sie schloss für einen Moment die Augen, um dieses Gefühl zu genießen, als er sie unvermittelt losließ und sie nichts weiter tat, als in einem Supermarkt an der Kühltruhe zu stehen, aus der sie sich gerade eine Pizza für den Abend nehmen wollte.
„Nimm mich mit“, hauchte sie ihn an und konnte es nicht erwarten, von ihm geliebt zu werden.
„Du bist genau das, was ich gesucht habe“, sagte er und sie verstand nicht, was er damit meinen könnte, was ihr allerdings auch komplett gleichgültig war.
Eine innere Unruhe packte sie, dass sie es kaum mehr aushalten konnte und hätte er Anstalten gemacht, sie hier im Supermarkt zu verführen, sie hätte nichts dagegen gehabt. Sie wollte mit dem gut aussehenden Fremden Dinge tun, die sie ausschließlich ihrem zukünftigen Ehemann vorbehalten hatte, den sie aber bisher noch nicht hatte finden können.
Vielleicht meinte das Schicksal es gut mit ihr und sie stand gerade hier an der Tiefkühltruhe vor ihm.
„Komm“, sagte er und führte sie hinaus auf die Straße, wo bereits eine schwarze Limousine auf sie wartete.
Ein kleiner, etwas rundlicher Mann, der beinah grau wirkte, hätte er nicht einen schillernden Anzug getragen, öffnete ihnen die Wagentür.
„Bitte sehr, die Herrschaften“, sagte er und half ihr ins Wageninnere.
Nancy war überwältigt von dem offensichtlichen Reichtum. Sie hatte den Jackpot gezogen. Nach so viel Pech in ihrem Leben zahlte es sich nun doch aus, auf den Richtigen gewartet zu haben. Ihre Mutter hatte also doch immer recht mit dem, was sie ihr ganzes Leben gepredigt hatte. Nicht eine Sekunde dachte Nancy darüber nach, aus welchem Grund ausgerechnet ein vermögender Mann in dieser recht ärmlichen Gegend in einem Supermarkt einkaufte. Es war ihr nicht einmal aufgefallen, dass er keinen Einkaufswagen vor sich hergeschoben hatte.
Unruhig rutsche Nancy auf der Rückbank hin und her. Würde er sie nun endlich küssen? Ganz sicher schmeckte süß. Aber anstatt, dass er sich daran machte, sich ihr zu nähern, öffnete er eine Flasche Champagner und reichte ihr kurz darauf ein Glas mit der herrlich perlenden Flüssigkeit.
Das konnte nur ein Traum sein. Unmöglich passierte das alles wirklich, dachte Nancy. Als sie die Flasche Champagner geleert hatten und Nancy den Alkohol bereits spürte, hielt die Limousine vor einem Haus in der 5th Avenue. Eine Straße, die Nancy immer mit viel Andacht durchschritt, sich vorstellte, wie die andere Seite der Gesellschaft lebte, wissend, dass sie niemals dazu gehören würde. Wahrscheinlich würde sie gleich auf seidenen Laken liegen, von ihm Liebesschwüre hören und sich von ihm verführen lassen. Ganz sicher würde sie ohne Kondom mit ihm schlafen, denn damit könnte sich der Traum nach einem Mann und einer Familie endlich erfüllen. Er würde bestimmt für immer bei ihr bleiben, denn er hatte sich schließlich in sie verliebt.
Ausgerechnet so ein Mann suchte sich eine kleine Angestellte aus, deren Höhepunkt des Tages in einer Tiefkühlpizza aus dem Supermarkt bestand und deren einziger Luxus in ihrem Leben die Lieferung eines kleinen Chinesischen Restaurants am Wochenende war, womit sie sich schon privilegiert fühlte.
Als sie das riesige Penthouse betrat – der Fahrstuhl hatte sie in das Zentrum der Wohnung geführt – und den Ausblick über das nächtliche Manhattan sah, blieb ihr die Luft weg. Für einen kurzen Moment flammte ihr Verstand auf und riet ihr, sofort zu verschwinden. Hier konnte eindeutig etwas nicht stimmen. Vor allem, weil der komische Kerl, der sie gefahren hatte, immer „Meister“ zu dem Fremden sagte, der ihr bisher noch nicht seinen Namen genannt hatte.
Aber Nancy war derart überwältigt von der Größe der Wohnung, dass ihr keine Zeit mehr blieb, darüber nachzudenken, ob es eine gute Idee gewesen war, ihm hierher zu folgen. Selbstverständlich, beschloss sie, war das die beste Idee ihres Lebens. Wie wahrscheinlich war es, dass ihr so etwas passierte? Vom Reichtum geblendet, versuchte sie trotzdem, sich Einzelheiten einzuprägen, was sie vollkommen überforderte und sie beschloss sich später damit zu befassen, bald würde sie genügend Zeit dafür haben.
Dann führte ihr zukünftiger Ehemann sie in sein Schlafzimmer und sie wusste, dass alles gut war und sie nichts zu befürchten hatte. Er sagte zwar nichts zu ihr, aber sie fühlte sich wohl in seiner Gegenwart. Am liebsten hätte sie sich an ihn geschmiegt. Er aber entfernte sich von ihr, sodass sie etwas verloren in der Mitte des riesigen Raums stand, der so viel größer war als ihre gesamte Wohnung. Mitten im Zimmer stand ein Bett, dass diese Bezeichnung nicht verdiente. Es war eher eine Spielwiese, denn ein Ort, um sich schlafen zu legen. Keine Bettwäsche lag darauf, lediglich eine Tagesdecke, die bis zum Boden reichte.
An der Decke hing ein überdimensionierter Spiegel und sie dachte, dass seine sexuellen Vorlieben sicher dem seines Reichtums angemessen waren. Es machte sie weniger ängstlich als neugierig.
Zum Glück konnte sie mit einiger Erfahrung aufwarten, denn sie hatte sich mit vielen Männern eingelassen. Einzig allerdings aus dem Grund, weil sie bei jedem hoffte, er sei ihr zukünftiger Ehemann und mit dem konnte man auch Dinge tun, die nur einem Angetrauten zustanden.
„Willst du mir nicht deinen Namen sagen?“, fragte Nancy.
„Du darfst Enzo zu mir sagen.“
„Italienischer Abstammung?“
„Sozusagen. Aber das spielt keine weitere Rolle. Ich bin gespannt, was du mir alles beibringen wirst.“
„Ich soll dir etwas beibringen? Ich glaube, das wird nicht nötig sein“, sagte Nancy und wurde tatsächlich etwas verlegen.
„Zieh dich aus und leg dich aufs Bett.“
Ohne sich weitere Gedanken zu machen, tat sie, was er mehr befohlen denn erbeten hatte. Er würde ganz sicher keine Widerrede zulassen. Dennoch schämte sie sich ein wenig, da ihr Körper alles andere als die Qualitäten eines Supermodels aufwies. Sie war schon immer eher unsportlich und die abendlichen Pizzen hatten ihre Spuren hinterlassen, sodass sie inzwischen vollkommen aus der Form geraten war. Seit Montan nahm sich Nancy vor, endlich abzunehmen.
Nun aber würde sie das nicht mehr nötig haben, denn dieser wahnsinnig gut aussehende Mann hatte sich trotzdem in sie verliebt. Als sie nun nackt auf der Tagesdecke lag, die sich erstaunlich weich anfühlte, meinte sie, am Ziel ihrer Träume angekommen zu sein. Trotzdem war sie etwas befangen, denn er hatte gesagt, sie solle ihm etwas beibringen. Was hatte er damit nur gemeint?
„Schließe die Augen und entspanne dich“, sagte er und sie erlag dem Klang seiner Stimme.
Das alles erregte sie, obwohl er noch nichts mit ihr gemacht hatte. Aber ihre Fantasie reichte aus, um daran zu glauben, dass er der perfekte Liebhaber sein würde.
Sie spürte, wie er sich dem Bett näherte und sich dann aber auf den Rand setze. Dabei hatte sie erwartet, ihn jeden Moment auf sich zu fühlen. Wollte er sie nun doch nicht lieben? War sie doch zu dick für ihn? Oder konnte er eine Frau gar nicht glücklich machen? Wollte er nur zusehen? Was erwartete er von ihr? Nancy fing an zu schwitzen, was nicht an der Erregung lag. Ihr Herz schlug deutlich schneller. Eine Ewigkeit lag sie einfach nur mit geschlossenen Augen auf dem Bett und hörte auf seinem Atem, um herauszubekommen, was er als nächstes tun würde.
Unerwartet spürte sie seine Hand auf ihrem Unterarm und zuckte zusammen. Vor Schreck wollte sie sich losreißen, aber augenblicklich schossen die wundervollsten Gefühle durch ihren Kopf und sie entspannte. Eine wohlige Wärme durchfloss ihren Körper, als ob jemand einen Heizstrahler direkt über ihr angeschaltet hätte. Ihre Haut fing an zu brennen, was ihr jedoch nicht unangenehm war. Sie fühlte sich wie in einer Sauna, denn auch der Schweiß war ihr ausgebrochen, nun aber tatsächlich, weil es sie erregte. Sie wusste nur nicht, was genau es war, denn Enzo saß still neben ihr und bewegte sich nicht. Dennoch hatte sie den Eindruck, als würden Hände über ihre Haut streichen.
Sie wollte nachsehen, wer außerdem mit ihr im Bett lag, da sie es mit der Angst zu tun bekam, aber das schien ihr nicht möglich zu sein. Eine unsichtbare Macht befahl ihr, die Augen geschlossen zu halten und den Augenblick zu genießen. Obwohl das Gefühl von Fingern auf ihrem Körper immer intensiver wurde, spürte sie, dass etwas nicht stimmte.
Ihr Herz schlug immer schneller und ihr Atem wurde schwer, bis daraus ein Stöhnen wurde. Langsam fing ihr Körper an zu zittern und geriet in Ekstase, wobei sie sich nicht erklären konnte, wodurch diese hervorgerufen wurde, denn ihr war bewusst, dass Enzo lediglich seine Hand auf ihren Arm gelegt hatte.
Sie wollte sich diesem wundervollen Gefühl hingeben, was sie andererseits furchtbar ängstigte. Ihr Verstand hatte gegenüber ihrem Körper jedoch keine Chance. In ihrem Inneren zerrte etwas an ihr und das Zittern ihres Körpers wurde so heftig, dass sie endlich nachgab. Mit einem Aufschrei entließ sie den Höhepunkt und war erleichtert, dass es vorbei war.
Sie schämte sich, sich auf diese Weise vor Enzo gehenzulassen. So etwas hatte sie noch nie getan. Aber bevor ihr Verstand ihr weiterhin das Gefühl von Scham vermitteln konnte, spürte sie, wie eine erneute Woge der Lust ihren Körper in Besitz nahm.
Nun hatte sie den Eindruck, als würde sie in der Tat geliebt werden. Sie spürte etwas zwischen ihren Beinen, die sie bereitwillig gespreizt hatte, als würde sie einen Mann empfangen wollen.
Enzo aber saß noch immer beinahe starr neben ihr, hatte noch immer seine Hand auf ihren Arm und beobachtete, wie sich ihr Körper den Wonnen der Lust hingab. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Er schien zufrieden, ließ aber nicht von ihr ab, als der nächste Orgasmus sich von ihr löste, der noch einmal stärker gewesen sein musste, denn ihr Aufschrei war wesentlich lauter als zuvor.
Ihr Körper zitterte nun nicht mehr, er zappelte geradezu und wirbelte herum, dass er den Griff auf ihrem Arm verstärken musste, um sie nicht zu verlieren.
Ihr wäre es recht gewesen, denn sie war erschöpft. Ihr Herz schlug so schnell, dass sie davon ausging, dem nicht länger standhalten zu können und sicher bald einem Herzinfarkt erliegen musste. Aber es hörte nicht auf. Kaum entlud sich ein Orgasmus, baute sich ein neuer auf, der stärker war, als der zuvor.
Langsam fing es an, ihr Schmerzen zu verursachen und sie wollte, dass es endlich aufhörte. Aber immer wieder schienen sich Männer mit ihr zu vergnügen, die in der Realität gar nicht existierten. Wild wirbelte sie mit dem freien Arm, als ob sie die Männer damit verscheuchen könnte, die immer weiter an ihr arbeiteten und kein Erbarmen mit ihr hatten.
Langsam fing sie an zu weinen, hoffte, Enzo würde Mitleid mit ihr bekommen. Aber sein Griff wurde noch fester und der nächste Höhepunkt bahnte sich seinen Weg.
Obwohl sie nichts lieber wollte, als dass Enzo endlich aufhörte, konnte sie den Gedanken nicht ertragen, dass er es tatsächlich tun würde. Getrieben von Schmerz und Lust wusste sie, dass sie süchtig nach diesen Gefühlen war.
Wie lange sie letztendlich auf dem Bett lag, wusste sie nicht. Sie hatte nicht bemerkt, dass Enzo schon längst seine Hand von ihr genommen hatte, denn ihr Körper zitterte noch lange danach und das Gefühl der Lust wurde nur mäßig schwächer.
Erschöpft öffnete sie wieder ihre Augen, war froh, dass sie diese Strapaze überlebt hatte und doch wollte sie, dass er ihr augenblicklich wieder seine Hand auf den Arm legte. Ein normales Leben, das wusste sie, würde sie nun nicht mehr führen können. Innere Unruhe packte sie, getrieben von den hervorgerufenen Gefühlen. Sie wollte mehr und verabscheute im selben Moment den Wunsch danach.
„Du wirst jetzt gehen“, sagte Enzo und war vom Bett aufgestanden, „mir reicht’s. Du warst gut und hast mir alles gezeigt, was ich wissen wollte. Jetzt wirst du mir langweilig. Es gibt nichts, was mich noch an dir reizen könnte.“
Ungläubig sah sie ihn an. Das konnte unmöglich sein Ernst sein?
Dann betrat plötzlich dieser komische Mann das Schlafzimmer und zog sie unsanft vom Bett.
„Los, mach dass du abhaust“, schrie er sie an und warf ihr die Kleidung entgegen.
Zitternd stand sie mitten im Raum und fing an zu weinen. Ihre Lust war nicht mehr auszuhalten. Wie sollte sie nun mit diesem Druck weiterleben, wie ihre Arbeit erledigen?
„Muss ich es noch mal sagen, oder willst du Schläge?“ sagte der Mann, vor dem sich Nancy richtig ekelte.
Enzo hatte schon längst das Schlafzimmer verlassen. Umständlich griff sie nach ihrer Kleidung, das Zittern ihrer Hände verhinderte jedoch, dass sie sich zügig anziehen konnte.
„Kann Enzo nicht noch einmal zurückkommen?“, fragte sie und nicht nur ihr Körper zitterte dabei.
„Sag mal, hörst du schlecht?“
Klatschend war eine Hand in ihrem Gesicht gelandet, sodass sie das Gleichgewicht verlor und nach hinten fiel. Aber statt dass es ihr Schmerzen bereitete, war es tatsächlich wie ein Ventil und ihre Lust konnte über diesen Weg ihren Körper verlassen.
Verschmitzt sah sie ihn an.
„Bitte, schlag noch etwas fester zu.“
„Wie du willst.“
An einer Hand zog er sie zu sich, um sie im nächsten Moment mit voller Wucht und einem Fausthieb mitten ins Gesicht zurück auf den Boden zu bringen.
Eine halbe Stunde später stand sie vollkommen verstört im Fahrstuhl, der sie hinunter zur Straße bringen sollte. Ihr ganzer Körper schmerzte und ihr Gesicht glich dem eines Profi-Boxers nach einem Zwölf-Runden-Kampf. Sie war verzweifelt und wusste nicht, was sie nun tun sollte. Ihre Beine fingen an zu zittern, nicht, weil sie zu schwach war, sondern, weil die Erregung erneut von ihr Besitz nahm.
Im Spiegel des Fahrstuhls sah sie sich an und verabscheute, was sie sah. Ihre Haare waren zerzaust, das Makeup verlaufen, die Augen geschwollen und Blut lief über ihre geschwollenen Lippen.
Nein, dachte sie, so geht das nicht weiter. Das ist kein Leben.
Beherzt verließ sie den Fahrstuhl und trat auf die viel befahrene Straße. Es dauerte nicht lange und ein Auto erfasste sie in voller Fahrt. Sie hörte das Hupen, als ihr Körper im hohen Bogen über die Fahrbahn geschleudert wurde.
In den letzten Sekunden ihres Lebens, dachte sie an den Traum, der ihr Leben hätte sein sollen, sah sich mit einem Mann in einem schönen Haus in der Vorstadt, mit einigen Kindern um sich herum. Dann aber dachte sie an Enzo und bedauerte, dass sie ihm begegnet war. Als sie die Augen schloss, war sie froh, dass es nun vorbei war.