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1961

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»Es ist großartig, dass du nun wieder bei uns bist. Niemand freut sich mehr darüber als ich! Dennoch denke ich, ein Kind gehört zur Mutter!«, sagte Meinrad und der leise Vorwurf in seiner Stimme klang deutlicher und lauter in Johannas Ohren nach als die eigentlichen Worte des großen Mimen.

Sie nickte nur stumm, aber in ihrem Inneren ballte sich die Wut zu einer Faust, die mit voller Wucht gegen ihren Magen stieß. Vor Übelkeit wurde ich beinahe schwindelig. Erst ihre Mutter, nun auch noch der Meinrad.

»Ich bin doch immer noch für sie da«, stieß sie leise hervor.

»Natürlich bist du das. Aber Johanna, du weißt doch, wie das mit den Proben ist, ganz zu schweigen von den Vorstellungen. Willst du dir und dem Kind das wirklich zumuten? Du bist eine wunderbare Schauspielerin und natürlich verstehe ich deinen Drang, wieder auf der Bühne zu stehen, aber denk doch mal an all das, was geschehen ist und wie viel du durchmachen musstest, bis du endlich dieses kleine Wunder in den Armen halten durftest!«

Das war’s. Meinrad brauchte gar nichts weiter zu sagen, Johanna wusste bereits, dass von seiner Seite nicht mit Unterstützung zu rechnen war und dass er jetzt auf ihre Vergangenheit anspielte, das gab ihr den Rest.

Stumm nickte sie und tat so, als ob sie ihm zustimmen würde, aber in ihrem Inneren bereute sie es schon, sich ihm anvertraut zu haben. Als hätte das alles noch nicht gereicht, fügte der Meinrad hinzu: »Und was sagt dein Mann zu alledem?«

»Ich brauche meinen Mann nicht um Erlaubnis zu fragen, wenn ich auf die Bühne gehe«, presste sie zwischen ihren Zähnen hervor.

Da sagte der Meinrad nichts mehr, aber Johanna konnte sehen, wie unangenehm ihm die ganze Situation war, weil er natürlich auf Georgs Seite stand und sich nicht traute, dies auch laut auszusprechen, nicht weil er sich vor Johannas Reaktion fürchtete, sondern weil es ihm prinzipiell unangenehm war, allzu Intimes mit anderen Menschen zu teilen. Also suchte er sich einen billigen Vorwand und ließ Johanna mit Küsschen rechts, Küsschen links einfach beim Eingang zu den Herrengarderoben stehen und verschwand hinter einer der Türen, während sie ohne Plan und ohne Gesprächspartner auf dem Flur zurückblieb. Es war beinahe so, als hätte sie ihren Einsatz verpasst und müsste nun dabei zusehen, wie das Stück ohne sie weiterlief.

Johanna spielt das Leben

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