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13.

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Jared

Er hatte sich entschieden.

Als er mit Mahina in der Prärie saß, war es ihm so unendlich schwergefallen, – sie, auf seinem Schoß, ihre Hitze viel zu nah an ihm – sie nicht zu küssen. Sie hatte sich an ihn geklammert und es fühlte sich einfach so gut an, wenn sie auf ihm saß, wenn er sie im Arm hielt, wenn er ihr Herz schlagen hörte, wenn er ihren heißen Atem an seiner Haut spürte, wenn er sie roch und wenn er sie schmeckte.

Er war sich zu 100% sicher gewesen, würde er sie küssen und würde sie sich ihm bereitwillig öffnen, hätte er nicht mehr aufhören können. Es wurde immer schwieriger für ihn, sich zusammen zu reißen. Obwohl sein Herz raste und seine Atmung zu schnell war, ihm das Wasser sprichwörtlich im Mund zusammenlief und seine Lippen trocken waren, hielt er sich zurück. Von seinem Speer wollte er lieber gar nicht reden. Aber noch etwas war ihm bewusst geworden.

Er wollte sie.

Jared war über sich selbst mehr als erstaunt. Er stand nicht auf junge Mädchen oder deren Jungfräulichkeit. Er wusste, es gab Männer, die sich nur für solche jungen Frauen interessierten. Aber er, Jared, stand nicht darauf. Er brauchte Frauen und Männer mit Erfahrung, viel Erfahrung am besten und ohne Hemmungen. Es gab eigentlich nichts, das er nicht mochte oder wollte und er war sich sicher, dass er auch schon alles ausprobiert hatte. Na ja, außer vielleicht so ganz schräge Dinger. Aber das lag sicher im Auge des Betrachters.

Aber er wollte Mahina.

Ganz.

Mit Haut und Haaren.

Jeden Zentimeter ihrer Haut.

Er hatte sich entschieden und holte tief Luft.

„Mahina.“, hatte er geflüstert.

„Ja?“, sie weinte nicht mehr, aber ihr Kopf lag immer noch auf seiner Schulter und ihr Mund lag an seinem Hals. Als sie sprach, bewegte sie ihre Lippen über seine Haut und sein Herz setzte fast aus.

„Mahina, ich tu es.“ Er schluckte. „Ich werde Dir alles zeigen und Dir alles beibringen.“, flüsterte er heiser in die Nacht. Jared spürte, wie Mahina in seinen Armen erschauderte und er musste tief einatmen. Seine Hände, die auf ihrem Rücken lagen, verspannten sich.

„Ja!“, ihre Stimme war nicht mehr als ein Hauch.

„Aber jetzt noch nicht! Erst in ein paar Wochen, wenn Du Geburtstag hattest und 17 Menschenjahre bist.“

„Oh - Ok.“, schniefte sie leise.

„Ich verspreche Dir, ich werde sanft und vorsichtig sein und Dir keine Schmerzen bereiten, sondern Dir nur schöne Dinge zeigen. Ich werde Dinge mit Dir anstellen, die Du Dir heute wahrscheinlich noch nicht mal vorstellen kannst. Das Kribbeln und Brennen wird so schlimm werden, dass Du glaubst, Du müsstest sterben – hoffe ich.“ Wieder erschauderte Mahina in seinen Armen. Ihr Herz wurde lauter, ihre Atmung flacher und ihre Hitze . . . Jared stöhnte leise. Er drückte sie fest an sich.

„Ja.“, hauchte sie atemlos.

„Es wird wie Unterricht sein. Viele Dinge wirst Du nicht verstehen, aber Du wirst mir vertrauen müssen. Du wirst tun, was ich sage.“

„Ja, Jared.“, flüsterte sie.

Jetzt erschauderte Jared und eine Gänsehaut zog über seinen Körper. „Gut, und wir fangen heute schon damit an.“

„Jetzt?“ Mahina atmete tief ein.

„Ja, jetzt. Ich möchte, dass Du Dich nicht mehr selber anfasst. Lass das Kribbeln und das Brennen so schlimm werden, dass Du glaubst, es nicht mehr aushalten zu können. Und dann lässt Du es noch schlimmer werden.“

„Ich fasse mich nie an, Jared!“, beteuerte Mahina entsetzt.

„Du fasst Dich nicht selber an? Du machst Dir selber . . . keine schönen . . . Gefühle?“

„Nein.“ Ihre Stimme war nicht mehr als ein Hauch.

„Oh, das ist aber schade.“ Jareds Stimme brach, er räusperte sich.

„Warum?“, fragte sie leise und Jared musste hart schlucken. „Das, Mahina, werde ich Dir später einmal erklären. Aber . . . Du bist rasiert, Mahina. Du musst Dich anfassen.“

„Rasiert?“, wunderte Mahina sich.

Jared holte tief Luft. „Ja. Du weißt nicht, was rasieren ist?“, fragte er ungläubig nach.

„Nein.“, flüsterte sie. „Ist das schlimm?“

Jared lachte leise: „Nein, mein Reh, das ist nicht schlimm. Aber . . . aber . . .“ , Jared suchte nach Worten. Puh, ihr alles beizubringen, könnte sich als echte Herausforderung für ihn erweisen. „Also, zwischen den Beinen . . . an Deiner Venus . . . da wachsen normalerweise Haare. Die letzten Male, wenn ich Dich gesehen habe, waren dort keine. Wie kann das sein, wenn Du Dich nicht selber anfasst?“

Mahina schluckte laut, dann schüttelte sie den Kopf. Ihre Stimme war fast nicht mehr vorhanden: „Du . . . Du meinst . . . zwischen meinen Beinen? Das . . . das mache ich nicht.“

„WAS?“

„Das macht Neyla immer.“

„NEYLA?“

„Ja.“

„Tut sie Dir weh, mein Reh? Fasst sie Dich an?“ Jared war außer sich, dennoch musste er fragen „Macht sie Dir . . . schöne Gefühle?“

„NEIN!“ Mahina schüttelte den Kopf. „Sie macht nur die Haare dort weg. Sie sagt, das wäre nicht . . . gesund.“

Jared konnte die Brocken, die von seinem Herzen fielen, nicht nur spüren, er konnte sie fast hören. Dann hätte er Neyla umgebracht, so viel war klar. Er atmete erleichtert ein und aus und drückte Mahina wieder an sich. Seine Hände begannen, ihren Rücken zu streicheln und Mahina atmete tief ein.

„Gut. Ok.“ Jared räusperte sich. „Also, mit gesund oder nicht hat das nichts zu tun. Sie gehören da hin und sind richtig dort. Ich persönlich finde es aber ganz toll, wenn dort keine Haare sind. Bei mir sind dort auch keine Haare.“ Er schluckte. Dann sagte er leise: „Ab sofort werde ich mich darum kümmern.“

„Ok.“, hatte Mahina gewispert und allein bei dem Gedanken musste Jared schlucken. Nicht nachdenken. Nicht darüber nachdenken!

Eine Zeit hatten sie geschwiegen und sich nur im Arm gehalten. Im Osten wurde es heller.

„Mahina, das, was wir heute Nacht besprochen haben, bleibt unser Geheimnis. Du kannst mit Emily darüber sprechen, wenn Du es möchtest. Aber bitte, erzähle Neyla nichts davon.“

Mahina nickte.

„Gut. Ich bringe Dich gleich nach Hause. Bitte, versuche Dich in der nächsten Zeit, bis zu Deinem Geburtstag, von mir fernzuhalten. Auch ich werde versuchen, mich von Dir fernzuhalten. Ich kann in Deiner Nähe einfach keinen klaren Gedanken fassen. Ich kann mich kaum zurückhalten. Einverstanden?“ Seine Stimme war heiser und zittrig. „Nach Deinem Geburtstag werde ich mich um Dein Kribbeln kümmern. Ausgiebig. Ich verspreche es Dir.“

Mahina

Ihr Herz klopfte schon so laut und schnell. Sie war sich nicht sicher, ob es, wenn Jared sie jetzt losließe, nicht einfach aus ihrer Brust herausfallen würde. Sie wusste nicht, was seine Worte genau bedeuteten, aber ihr Kribbeln wurde immer schlimmer und sie bekam eine Gänsehaut. Sie konnte es jetzt schon kaum aushalten. Und es würde noch schlimmer werden? Ihr Körper spannte sich vor Aufregung.

„Einverstanden.“, wisperte sie.

Vor dem Haus, in dem Neyla wohnte, hatte Jared sie nochmal in den Arm genommen. Er hatte seine Hand an ihren Nacken gelegt und sie hatte ihn erwartungsvoll angesehen. Sein Kopf war immer näher gekommen und sie hoffte, er würde sie noch einmal küssen. Doch kurz vor ihren Lippen war er stehen geblieben. Dann hatte er ihr den Korb mit Emilys Sachen in den Arm gedrückt, sich umgedreht und war zu seinem Haus gegangen. An seiner Türe war Jared noch mal stehen geblieben, hatte sie angesehen. „Geh!“, hatte er leise befohlen. Mahina hatte sich umgedreht und war ins Haus gegangen.

Hätte sie gewusst, dass Neyla ihr die Sachen von Emily entreißen würde . . .

Hätte sie gewusst, dass Neyla mit ihr schimpfen und sie schlagen würde . . .

Hätte sie gewusst, dass Neyla beschließen würde, dass sie jetzt sofort das Dorf verlassen würden . . .

Nie und nimmer wäre sie in das Haus eingetreten.

Dann brach Mahinas Welt zusammen.

*****

Drake

Neyla und Mahina waren fort und Jared war immer noch nicht auffindbar. Was dachte er sich eigentlich dabei, immer wieder abzuhauen? Drake würde mit ihm in seiner Rolle als Alpha sprechen, denn das konnte Drake nicht zulassen.

Fast alle im Dorf rannten herum und suchten Jared.

Nur ein paar wenige kümmerten sich weiter um die Feierlichkeiten.

Dass Jared in seinem Bett liegen und schlafen könnte, daran dachte Drake nicht. Er konnte nicht wissen, dass Jared sich in den frühen Morgenstunden betrunken hatte.

Sonnentanz

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