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6.

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Jared

Auf dem Festplatz war ein riesiges Feuer entzündet worden und heute gab es wieder ein Barbecue. Auch im großen Zelt wurde heute gefeiert. Die Musik lief schon. Es dämmerte bereits. Die Kinder und Welpen liefen lachend um das Feuer herum.

Jared stand mit seinen Freunden und deren Gefährtinnen zusammen. Tristan und Niki erzählten gerade von ihrem Besuch in Deutschland. Niki war zum zweiten Mal schwanger und bis sie das nächste Mal nach Deutschland reisen konnten, würde sicher viel Zeit vergehen. Niki hatte zwar keine Familie in Deutschland, aber manchmal einfach Heimweh. Und so hatten sie es sich angewöhnt, einmal im Jahr für einige Wochen nach Deutschland zu fliegen.

Neyla saß auf einem der Baumstämme am Rand des Platzes und schaute zu ihnen herüber. Jared hatte kaum ein Wort mit Neyla gesprochen, seitdem sie hier waren. Einmal hatte sie versucht, ihn anzumachen, aber er hatte Neyla sofort abgewimmelt. Er wollte nichts mehr mit ihr zu tun haben. Auch keinen Sex. Jared wollte mit Drake sprechen. Er sollte Neyla ausladen. Aber dann würde sie Mahina mitnehmen. Jared schluckte.

Jared spürte ein Kribbeln im Nacken und sein Herz schlug einen Takt schneller. Langsam drehte er sich um.

Dort hinten kam Mahina.

Sie hatte schon wieder dieses weiße Kleid an. Hatte sie eigentlich nichts anderes zum Anziehen? Er würde mal mit Emily sprechen.

Ohne ein Wort zu sagen, verließ er seine Freunde und ging Mahina entgegen.

Jared sah nicht die erstaunten und belustigten Blicke. Weder die von seinen Freunden, noch den von Neyla. Jared bekam auch das Lachen seiner Freunde nicht mit oder dass sie sich auf die Schulter klopften. Er hörte nicht, dass Drake laut lachte und sagte: „Da wird ein Wolf gerade in die Schlinge gezogen.“

„Wird Zeit, dass dieser einsame Wolf sesshaft wird“, antwortete Tristan.

Mahina

Sie sah Jared schon von Weitem. Er stand bei seinen Freunden und sie lachten gerade über etwas. Mahina sah nur auf seinen Rücken. Ob seine Arme sie halten könnten? Mahina schüttelte irritiert den Kopf.

Sie sah, dass Jared sich umdrehte. Dann hielt sein Blick sie gefangen. Langsam kam er auf sie zu.

Mahina war stehen geblieben und ihre Hände kneteten nervös ihr Kleid. Sie musste mit ihm über ihre Erkrankung reden. Wenn sie das ganze Dorf anstecken würde, würde Neyla sie bestimmt bestrafen. Mahina blickte zu Boden.

„Mahina.“, murmelte er leise ihren Namen.

Sie schluckte. Ihr Herz begann schon wieder schneller zu schlagen und sie zitterte. Ihre Hände kneteten immer schneller, immer fester ihr Kleid.

„Jared.“, auch ihre Stimme zitterte. Mahina holte tief Luft. „Ich . . . Wir . . . Ich muss . . .“ Sie brach ab.

„Ja?“, Jareds Stimme war sanft. Er war vor ihr stehen geblieben, sie konnte seine Füße sehen. „Sieh mich an, Mahina.“, sagte er leise.

Mahina schloss die Augen, die ersten Tränen liefen über ihre Wangen. Ihr Herz raste, sie atmete viel zu schnell. Sie bekam keine Luft und sie zitterte.

„Was müssen wir?“, wollte Jared leise wissen.

Mahina sah ihn an.

„Ich bin krank!“, brach es aus ihr heraus und dann weinte sie. „Ich bin krank. Du hast mich krank gemacht.“

Auch sein Herz klopfte schneller, das konnte sie hören. „Krank?“, fragte er gerade nach.

„Ja! Wenn Neyla das erfährt, wird sie mich sicherlich bestrafen.“, weinte sie.

Jared sah sie mit großen Augen an. Er streckte ihr eine Hand entgegen und sagte: „Komm.“

Mahina sah von seiner Hand in seine Augen. Sie holte noch mal tief Luft. Dann gab sie ihm ihre Hand und ihre Finger verschränkten sich.

Jared ging mir ihr zwischen den Häusern hindurch in die Prärie.

Neyla

Neyla saß auf einem der Baumstämme am Festplatz. Das Rudel hier war toll. Gerne würde sie dazu gehören. Aber der Richtige war immer noch nicht dabei gewesen. Wie konnte das sein?

Sie sah zu der Gruppe, die gerade laut lachte. Dort standen Jared, der Alpha und sein Weibchen und noch einige mehr. Auch die beiden, die heute angekommen waren. Nein, sie waren nicht angekommen, sondern nach Hause gekommen. Neyla wusste schon, dass Tristan Jareds Bruder war, auch wenn sich die beiden überhaupt nicht ähnlich sahen. Trotzdem. Sie waren beide auf ihre Art attraktiv. Und auch sein Bruder war mit einer Menschenfrau verbunden. Sie schüttelte den Kopf. Wie konnte das sein? Wie konnte es sein, dass sich hier die Wölfe auf Menschen prägten und sie war immer noch allein? Irgendwas lief hier gewaltig falsch. Und Wölfe und Menschen? Das passte einfach nicht. Auch dieses Weibchen war trächtig. Sie hatte schon einen dicken Bauch. Die Zwillinge gehörten zu den beiden. Obwohl sie nicht Eineiig sein konnten, war es sehr verwirrend, dass sich die beiden so ähnlich sahen. Keiner hier im Dorf wusste, ob sie sich wandeln könnten, aber es schien auch keinen wirklich zu interessieren. Einige der Weibchen waren trächtig. Auch die Wölfin mit den schwarzen, schulterlangen Haaren und den dunkelbraunen Augen . . . Kaleiope war ihr Name und es wurde ihr vierter Wurf. Wie sie als Wölfin aussah, wusste Neyla nicht, aber sicherlich schwarzbraun gestromt. Sie war mit Sam verbunden. Dieser hatte braune Augen und dunkelbraune Haare wie feuchte Erde. Auch seine Fellfarbe sah aus wie feuchte Erde. Wenn Neyla die anderen drei Kinder von ihnen betrachtete, würde sicherlich auch das Vierte sehr hübsch.

Eine Idee durchzog ihre Gedanken, die fast genauso schnell verschwunden war, wie sie gekommen war.

Dann sah Neyla, wie Jared seine Freunde verließ und wegging. Neylas Blick folgte ihm und sie sah Mahina auf der Straße stehenbleiben. Jared blieb vor ihr stehen und dann sprachen die beiden miteinander. Jared streckte Mahina die Hand hin und das ungezogene Kind ergriff sie und Mahina ging mit ihm fort. Würde es klappen? Würde es funktionieren?

Neyla sprang auf und wollte hinter her, doch der Alpha trat ihr in den Weg.

„Neyla.“, sprach er sie an.

„Ja, Alpha.“ Neyla blickte zu Boden.

„Hast Du gefunden, wonach Du suchst?“, fragte er sie.

„Noch nicht, Alpha.“ Sie hob den Kopf. „Warum?“

„Ich glaube, es wird Zeit für Dich, weiterzuziehen.“

„Was? Warum?“, sie war erstaunt.

„Du bringst zu viel Unruhe in mein Rudel, Neyla. Und Du strapazierst unsere Gastfreundschaft sehr. Es wird Zeit für Dich zu gehen.“

„Zwei Wochen noch, Alpha, bitte.“

Drake sah sie lange an, dann nickte er. „Zwei Wochen, ab heute.“

Neyla wandte sich ab, setzte sich wieder. Sie war noch nie gebeten worden zu gehen. Zwei Wochen.

Ob die Zeit reichen würde? Mahina sollte bald läufig werden. Neyla hatte mit Jared die richtige Wahl getroffen, da war sie sich wirklich sicher. Wenn er Mahina verführen würde . . .

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