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5.

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Jared

Neyla und Mahina waren nun gut vier Wochen im Dorf. Während Neyla versuchte, alle männlichen Wölfe zu umgarnen und sich auch mit vielen ungebundenen ins Gebüsch verzog, saß Mahina fast immer allein irgendwo.

Heute Abend würde es ein großes Fest geben, denn Tristan und Niki kamen aus Deutschland zurück.

Mahina war unglaublich scheu. Sobald jemand sie ansprach, wurde sie rot. Wo, um Himmels Willen, war sie nur die letzten Jahre gewesen? War sie in irgendeiner Höhle groß geworden?

Oft saß Jared weit entfernt von ihr und beobachtete sie. Immer, wenn er dies tat, schlug sein Herz einen Takt schneller. Meistens wurde auch seine Atmung unruhig und manchmal begann sein Speer sich zu regen. Und wenn sich ihre Blicke doch trafen, starrten ihre Augen sich an. Was war denn nur los mit ihm?

An diesem Nachmittag setzte sich Jared zu ihr.

„Hey.“, sagte er leise.

„Hey.“, kam es noch leiser zurück. Mahina blickte auf den Boden.

„Wie geht es Dir hier?“, fragte Jared.

„Gut. Danke.“

Höflich war sie ja, stellte er wieder einmal fest. „Fehlt Dir irgendwas? Brauchst Du etwas?“

„Nein.“, Mahina schüttelte den Kopf, „nein, danke.“

„Mahina, erzähl doch mal was von Dir.“, bat er liebevoll.

Sie schluckte, das konnte Jared hören. „Was . . .“, Mahina räusperte sich, “was soll ich denn erzählen?”.

„Hm.“ machte Jared. „Fällt es Dir leichter, wenn ich Dich frage und Du nur antworten musst?“

Mahina nickte und Jared lachte leise.

„Okay.“ Er überlegte. „Dein Name, Mahina, bedeutet er etwas?“

Mahina hob den Kopf und sah ihn mit großen Augen an. „Ja! Neyla sagt, er ist hawaiianisch und es bedeutet ‚Mondgöttin‘. Ist das nicht toll? Neyla bedeutet ‚Mädchen aus dem Paradies‘.“

„Mondgöttin. Hm. Wie passend. - Neyla. Ist sie Deine Mutter?“

„Nein. Sie ist nicht meine Mutter. Sie sagt, dass sie mich gefunden hat und mich aufgenommen und großgezogen hat und ich ihr deshalb zu Dank verpflichtet bin.“

„Aha. Okay. Ich habe gehofft, dass sie nicht Deine leibliche Mutter ist.“, sagte Jared gerade, als Mahina nachfragte: „Warum?“

Jared legte seine Hand auf ihre, doch Mahina zuckte zusammen und zog die Hand sofort vom Tisch. „Stell ich hier nicht die Fragen?“, sagte er leise.

Wieder ging ihr Blick auf den Boden: „Entschuldigung.“ Ihre Stimme war nicht mehr als ein Hauch.

Jared schüttelte den Kopf. „Dafür musst Du Dich nicht entschuldigen, Mahina. Okay. Und wo genau kommt ihr her? Hawaii?“

In ihrer Stimme schwang Freude mit und Jared lächelte. „Wir leben auf einer Inselgruppe im Indischen Ozean.“

„Indischer Ozean? Erzähl mir mehr.“, bat Jared sie.

„Meine Insel ist wunderschön. Sie ist so fünfhundert mal fünfhundert Meter groß und toll. In der Mitte stehen viele Palmen. Der Strand ist weich und fast weiß. Das Meer ist türkisblau.“ Mahina hatte den Kopf gehoben und sah Jared an. Ihre Augen leuchteten.

„Weiter.“ sagte er leise. Sie war wie ein scheues Reh. Würde er zu laut sprechen, würde er sie sicherlich verscheuchen.

„Auf meiner Insel bin nur ich. Ich allein. Ich laufe fast den ganzen Tag als Wolf umher beziehungsweise schlafe ich dann meistens, denn es ist immer sehr heiß. Nachts gehe ich dann im Meer baden und schaue den Fischen zu.“ Sie überlegte. „Neyla wohnt auf einer anderen Insel. Wenn ich frisches Wasser brauche, kommt sie mich besuchen. Ich glaub, ich war noch nie bei ihr, auf ihrer Insel.“, überlegte Mahina. „Sie kommt immer mit einem kleinen Boot.

Manchmal nimmt sie mich auch mit auf die GROSSE Insel, wenn es Feiern gibt. Dorthin, wo unser Rudel lebt. Aber das ist selten. Das ist immer sehr aufregend für mich, weil ich dann auch mal etwas anderes zu essen bekomme, als immer den Fisch, den ich mir fangen muss, oder die Früchte von den Bäumen. Es gibt viele nette Leute dort, glaube ich. Aber ich darf mit keinem sprechen. Neyla hat mir erklärt, dass ich anders bin als sie und deshalb mögen sie mich nicht. Wenn ich spreche, dann würden sie mich verjagen. Und ich darf mich dann auch nicht wandeln. Deshalb bleibe ich immer auf meiner Insel.“ Mahina nickte zustimmend.

Jared holte tief Luft. „Welche Inselgruppe? Malediven? Lebt Dein Rudel auf den Malediven?“ Jared schüttelte den Kopf. Konnte das sein? Gut, es gab sicherlich auch größere Inseln dort, aber man konnte dort doch gar nicht richtig rennen und laufen. Er zuckte die Schultern. Wenn man es nicht anders kannte, war es wahrscheinlich nicht wild. Okay, das würde er Neyla noch fragen.

„Du bist dort allein?“ Jared war fassungslos. „Was heißt ‚allein‘, Mahina?“, fragte er leise.

„Nun, allein eben. Nur ich. Die Insel gehört mir ganz allein!“

Hörte er da Stolz in ihrer Stimme? „Warum bist Du anders, Mahina?“, hakte Jared liebevoll nach.

Mahina zuckte die Schultern, dann schüttelte sie den Kopf. „Weil ich anders aussehe. Mein Fell ist einfarbig und nicht gestromt, wie das der anderen. Ich glaube, das ist der Grund.“

Jared schüttelte den Kopf. Er selber war auch nur einfarbig. Aber deshalb wurde hier keiner ausgestoßen. Er zuckte die Schultern. Andere Länder, andere Sitten? Wenn er genau darüber nachdachte, hatte er noch nie Mahinas Wolfsgestalt gesehen.

„Wandelst Du Dich nicht?“

„Oh doch! Auf meiner Insel lebe ich fast ausschließlich als Wolf. Neyla will es so. Aber hier will Neyla es nicht. Nur nachts schlafe ich meistens als Wolf unter der Veranda unter einer Decke.“

„Seid ihr schon lange unterwegs? Wo seid ihr denn schon gewesen?“, fragte Jared nach.

Mahina stöhnte auf: „Puh – oh ja!“ Sofort machte sich Jareds Speer bemerkbar. Was sollte das? Er rutschte auf der Bank herum. „Oh, ja, sehr lange! Wir sind von der Insel erst in so ein fliegendes Ding eingestiegen. Es war schrecklich laut und ich hatte große Angst. Manchmal sehe ich diese großen Vögel über meine Insel fliegen. Aber nun ging der Bauch auf und ich musste da rein.“ Mahina schüttelte sich. „Dann waren wir an einem Platz mit schrecklich vielen Menschen. So viele zusammen hatte ich NOCH NIE gesehen. Es war ganz schön aufregend.“ Ihre Stimme zitterte immer noch ein wenig. „Dann sind wir in einen RIESIGEN Vogel gestiegen. Flugzeug hat Neyla es, glaub ich, genannt. Damit waren wir lange unterwegs und ich musste die ganze Zeit stillsitzen, konnte mich nicht wandeln. Das war nicht schön.“ Mahina schüttelte den Kopf. „Wir sind vielleicht drei oder vier Mal in so ein großes Flugzeug gestiegen.“

„Drei oder vier Mal?“

Wieder stöhnte Mahina und seufzte laut. „Ja! Schrecklich oder? Immer, wenn wir ‚Landung‘ hatten, blieben Neyla und ich einige Nächte in einem Zimmer. Dann ging es weiter. Aber ich war immer in dem Zimmer. Es gab so viel zu sehen, dass mir davon schwindelig wurde.“

„Warum seid ihr unterwegs?“, fragte Jared leise nach.

„Hm.“ Mahina überlegte. „Das weiß ich nicht genau. Also, Neyla hat gesagt, ich bin jetzt schon fast erwachsen und sie muss den Richtigen finden. Ich weiß aber nicht, wer der Richtige ist.“ Mahina wurde rot und begann zu stottern. „Anfangs dachte ich, dass sie jemanden für sich finden will.“ Sie schluckte, sah wieder auf den Boden. „Aber dann dachte ich, dass sie jemanden für mich finden will.“ Sie holte tief Luft, ihre Stimme wurde noch leiser. „Dich.“ Ihr kleines Herz pochte laut in ihrer Brust. Jared sah, dass sie ihre Hände fest zusammen presste. Vorsichtig nahm er eine ihrer Hände in seine und hielt sie fest. Diesmal entzog sie ihm nicht die Hand.

„Mahina.“ Seine Stimme war nicht mehr als ein Hauch. „Ist das schon öfter passiert? Hat Dir jemand wehgetan?“ Jared hielt die Luft an. Auch sein Herz schlug schneller. Ihre Hände hatten sich miteinander verschränkt und sie drückte fest zu. Er legte die andere Hand noch zusätzlich auf ihre. Unbewusst begann er, ihren Handrücken zu streicheln. Wenn dem Kind jemand etwas angetan hatte . . .

Sie wurde dunkelrot. „Du . . . Du meinst . . . wie in dem Zimmer . . . mit Dir?“

„Ja.“

Mahina stieß die Luft aus. „Nein! Nein, das war das erste Mal. Bis jetzt musste ich immer nur zusehen und zuhören“. Sie schluchzte und Tränen liefen über ihre Wangen.

Jared hatte die Luft angehalten, die er nun leise ausstieß. Er fragte: „Warum weinst Du jetzt?“

„Was passiert, wenn sie jemand anderen findet? Jemand, der nicht so ist wie Du. Du wolltest mich auch nicht. Keiner mag mich.“

Jared starrte in die Luft. In Gedanken sah er sich mit ihr im Hotel: wie er ihr die langen Haare zur Seite gestrichen hatte und seine Fingerspitzen über ihren Rücken strichen. Er sah ihre Brüste und ihre Brustwarzen und erinnerte sich, wie er einmal kurz mit der Zunge darüber geleckt hatte. Ihr Mund, ihr Atem, ganz nah an . . . an ihm. Sein Speer begann sich zu regen. Seine Atmung beschleunigte sich. Jared atmete tief ein und aus.

„Mahina. Sieh mich an.“, verlangte er leise und sanft. Schüchtern sah sie ihn mit großen Augen an. Er hob die freie Hand und strich ihr zart über das Gesicht. „Du bist wunderschön.“ Seine Hand drückte ihre. „Aber Du bist noch zu jung für . . . das. Du solltest noch mindestens zwei Jahre warten, bis Du achtzehn bist. Ich werde das mit Neyla besprechen.“ Jared sah auf ihre Lippen, die sich leicht geöffnet hatten. „Mahina“, flüsterte er, „falls es Dich beruhigt. Ich wollte Dich.“ Er atmete tief ein. „Aber Dich allein.“

Jared schluckte. Ihre Zunge war kurz über ihre Oberlippe gefahren. Tat sie das absichtlich? Nein, innerlich schüttelte er den Kopf, nein, sicher tat sie das nicht absichtlich.

„Ich würde Dich gerne küssen.“, murmelte er. Sein Kopf kam langsam näher. Doch kurz bevor sich ihre Lippen berührten, sprang sie auf und rannte davon.

Jared blieb schweratmend und kopfschüttelnd sitzen. Er wollte sie küssen? Was war denn bloß in ihn gefahren?

Helle Sonne

Sie stand mit Drake und Emily auf der anderen Seite des Zeltes.

„Ich hatte Recht.“, sagte sie. „Seine Suche ist vorbei. Er weiß es noch nicht und es wird ihm schwerfallen, es anzunehmen. Bis er es annehmen wird, werden Jahreszeiten gewechselt haben und noch oft wird die Sonne am Himmel stehen. Er wird sich mit Händen und Füßen dagegen wehren und es nicht verstehen, nicht annehmen wollen.“ Helle Sonne holte tief Luft: „Es werden schwierige Zeiten auf ihn zukommen.“

Sie sah Drake und Emily eindringlich an. „Aber Drake, es droht Gefahr. Sie beginnt heute, sobald das Fest starten wird. Meine Geister sind besorgt. Sie können mir noch nichts sagen, es ist alles schemenhaft. Aber Du musst die Dunkelheit, die sich im Dorf festsetzt, loswerden. SCHNELL!“

Mahina

Sie rannte, als würde ihr Leben davon abhängen, tief in den Wald hinein. Ihr Herz raste, sie konnte kaum atmen und sie zitterte.

„Ich würde Dich gerne küssen.“, hatte er geflüstert und sein Kopf war immer näher gekommen. Doch dann hatte sie die Panik erfasst und kurz, bevor sich ihre Lippen berührten, war sie aufgesprungen und davon gerannt.

Irgendwann blieb sie schweratmend und mit zitternden Knien stehen.

Was war das nur? Sie würde mit Neyla sprechen müssen, bestimmt wurde sie krank. Ihr war warm, fast heiß und ihr ganzer Körper kribbelte.

Mahina erinnerte sich daran, wie sie mit Neyla auf ihrer kleinen Insel sprach. Ihr Körper veränderte sich und Neyla hatte gemeint, das wäre gut. Es war das erste Mal, dass Neyla wollte, dass sie als Mensch blieb und sich nicht als Wolf wandelte. Neyla hatte vor ihr gestanden und sie begutachtet, sie angefasst und gesagt „Das hier sind Brüste. Und je größer sie werden desto besser ist es.“ Und der Teil ihres Körpers war ganz schön gewachsen. Neyla freute es.

Auch begann sie zu bluten. ‚Läufigkeit‘ nannte Neyla es. Als es das erste Mal passiert war, war sie ganz allein auf ihrer Insel gewesen. Und ein Mensch. Ihr Körper hatte Krämpfe, alles tat weh und dann lief Blut aus ihr heraus und an ihren Beinen entlang. Sie hatte geschrien, geweint. ‚Ich sterbe!‘ hatte sie tagelang nur gedacht und sich gekrümmt unter ihre Lieblingspalme gelegt. Sie hatte nicht essen, nicht trinken können. Sie hatte über das Wasser gerufen, nach Neyla, nach irgendwem, der ihr half.

Aber es war keiner gekommen.

Und Mahina war nicht gestorben.

Ein paar Tage zuvor hatte sie sich selber angefasst. Als Mensch. Ihre Brüste hatten weggetan und zwischen ihren Beinen war ein komisches Gefühl gewesen. Zu Anfang hatte sie gedacht, dass es deshalb passiert wäre und sie hatte sich seitdem nie wieder angefasst, außer um sich zu waschen.

Irgendwann hatte es genauso plötzlich wieder aufgehört zu bluten. Ein paar Tage später war Neyla gekommen und Mahina hatte sich laut schluchzend in ihre Arme geworfen. Dann hatte Neyla ihr alles über die Läufigkeit erzählt und dass sie das jetzt öfter erleben würde. Blieb sie Wolf, würde es wahrscheinlich nur ein oder zweimal im Jahr passieren, aber als Mensch alle vier bis sechs Wochen. Entsetzt hatte Mahina den Kopf geschüttelt. Sie wollte kein Mensch sein, so blieb sie Wolf.

Doch jetzt war Mahina schon recht lange ein Mensch. Neyla wollte es so. Sie durfte sich – wenn überhaupt – nur nachts zum Schlafen wandeln. Neyla hatte ihr erklärt, dass die anderen ihre Wolfsseite nicht sehen durften, weil sie anders war. Sonst würde man sie sofort verjagen.

Vielleicht kribbelte ihr Körper deshalb so. Vielleicht taten ihr deshalb die Brüste weh und waren ihre Brustwarzen groß. Vielleicht hatte sie deshalb dieses komische Gefühl zwischen den Beinen.

Sicherlich würde sie bald läufig werden.

Entsetzt riss Mahina die Augen auf. Musste sie es diesmal als Mensch ertragen?

Sie stand auf und rannte zurück. Sie musste mit Neyla über ihre Erkrankung sprechen. Sie würde sich den ganzen Tag im Haus verstecken, sollte sie läufig werden, aber sie konnte das nicht als Mensch ertragen!

Mahina lief über die große Straße.

Dort stand Jared.

Sofort beschleunigte sich ihr Puls. Mahina wurde langsamer, sie rannte nicht mehr.

Jared stand mit einem Mann und einer Frau zusammen und umarmte diese gerade. Es fühlte sich an, als würde ihr jemand einen spitzen Gegenstand ins Herz stoßen. Was war denn das jetzt wieder? Tränen stiegen in ihre Augen.

Während Jared die Frau fest im Arm hielt, sah er Mahina an, sah ihr in die Augen.

Mahina schluckte. Ihr Körper begann schon wieder zu . . . kribbeln, zu zittern. Ihre Brüste taten weh und zwischen ihren Beinen . . . was war das nur?

Auf dem Weg zu dem Haus, in dem Neyla wohnte, hatte sie beschlossen, nicht mit Neyla über ihre Erkrankung zu sprechen. Warum auch immer Mahina entschieden hatte, mit Jared zu sprechen, sie würde es heute Abend tun. Er war schließlich daran schuld, dass sie sich so komisch fühlte. Vielleicht war Jared auch krank und hatte sie angesteckt. Mahina wollte nicht, dass das ganze Dorf davon erfuhr. Sicherlich wäre Jared das unangenehm.

Jared

Tristan und Niki waren gerade angekommen. Er hatte erst seinen Bruder, dann Niki in den Arm genommen, als Mahina die Straße entlang gelaufen kam.

Sein scheues Reh.

Langsam ging sie an ihnen vorbei. Auch wenn Mahina immer wieder den Blick zu Boden senkte, sah sie ihn an.

Jared schloss die Augen und atmete tief ein. Da . . . da war . . . Jared schluckte. Da war noch ein anderer Geruch. Neben der Unsicherheit, neben der Angst.

Erregung?

Mit den Worten „Wir sehen uns dann nachher.“ ließ er Tristan und Niki stehen und ging langsam hinter Mahina her.

*****

Mahina

Sie durfte nicht allein ins Haus und Neyla war nicht da. Mahina setzte sich hinters Haus auf die Wiesen, umschlang ihre Beine mit ihren Armen und legte ihren Kopf darauf, schloss die Augen.

Fast immer, wenn sie die Augen schloss, sah sie ihn. Jared.

Sie atmete tief ein. Fast meinte sie, ihn zu riechen. Seinen intensiven Geruch. Mahina wusste nicht, wonach er roch – sie kannte ja nichts. Aber er roch gut. Männlich. Wo kam denn dieser Gedanke her?

Oft dachte sie an ihre erste Begegnung in dem Zimmer: wie sie das erste Mal in seine Augen geschaut hatte, sie waren braungrün gewesen, wie sanft seine Finger ihr die Augenbinde abgenommen hatte, wie zart er mit ihr gesprochen hatte. Sie erschauderte. Auch das war neu für sie. Eine Gänsehaut zog über ihren Körper. Es war, als würde sie seine Finger immer noch spüren. Seine Hände, die sanft über ihren Rücken gestrichen waren. Ihr Körper spannte sich an. Was war das gewesen, was er mit ihrer Brust gemacht hatte? Sie erschauderte erneut. Sie konnte seinen Blick nicht vergessen. Er hatte sich ihr eingebrannt - damals, als sie unter der Decke lag und er in ihre Augen sah. Jared hatte sie angesehen. Sie, Mahina, nicht Neyla.

Er wollte sie küssen.

Küssen. Was war das?

Das Kribbeln wurde immer schlimmer

Jared

Er war ihr zum Gästehaus gefolgt. Sie saß im Garten. Der Duft war unverkennbar.

DAS war Erregung.

Jared stöhnte leise, dann drehte er sich um und ging.

Sonnentanz

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