Читать книгу Teufelsmord - Ein Fall für Julia Wagner: Band 1 - Tanja Noy - Страница 18

13. KAPITEL

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Liebe

Ihr Versteck war eine Holzhütte im Wald. Sie bot Schutz vor dem Regen, und die Wahrscheinlichkeit, dass sie hier jemand überraschte, war ausgesprochen gering. Vermutlich wusste außer ihnen kaum jemand, dass es diese Hütte überhaupt gab.

Und sowieso waren die berauschenden Gefühle an diesem Abend viel zu überwältigend, um sich von unwahrscheinlichen Risiken und falschen Ängsten beeinflussen zu lassen.

Sie lagen nah beieinander und sahen sich an. Fritz Holz hatte die immer noch offene Hose hochgezogen, Dina Winters Rock war hochgeschoben bis zu den Oberschenkeln. Ein leiser, glücklicher Seufzer entfuhr ihr. Ihr Gesicht schien viel glatter und jünger. Als wären für einen kurzen Moment aller Stress und aller Ärger wie weggezaubert.

Bis Dina sich Fritz das erste Mal hingegeben hatte, hatte es lange gedauert, aber dann hatte ihr verzweifelter Liebesakt nichts Zögerliches oder Passives mehr.

Jetzt, während er neben ihr lag, erinnerte er sich daran, wie ihre Beziehung vor acht Monaten begonnen hatte.

Auf dem Schützenfest. Eddie war mal wieder betrunken gewesen, hatte mit seinen Freunden gelacht und einen heftigen Streit mit Dina angezettelt. Dann hatte er es mit irgendeiner Frau hinter einer der Buden getrieben, wobei er von Dina erwischt worden war. Sie hatte nichts gesagt, hatte sich einfach nur umgedreht und war gegangen. Fritz hatte es beobachtet und war ihr aus einem Gefühl heraus gefolgt. Vor ihrem Haus angekommen, hatte er gesehen, wie sie mit hängenden Schultern halb gegen die Tür lehnte. Sie schien nicht mehr in der Lage, den Schlüssel ins Schloss zu stecken, deshalb war er spontan auf sie zugegangen, hatte ihn ihr aus der Hand genommen und die Tür geöffnet. Dina hatte die Erschöpfung im Gesicht gestanden und sie war den Tränen nahe. Ohne zu zögern, hatte er ihr einen Arm um die Schultern gelegt und ihr ins Haus geholfen. Sie hatte sich an ihn geklammert und nach ein paar Minuten waren sich ihre Lippen begegnet und sie hatten sich leidenschaftlich geküsst.

Dass sie sich wiedersehen würden, war daraufhin unausweichlich gewesen. Fritz war schon immer heimlich in Dina verliebt gewesen und nun war Dina auch verliebt in ihn, fest entschlossen, ihn nicht mehr loszulassen.

Dabei wollte Fritz gar nicht gehen. Jedenfalls nicht alleine. Pläne kreisten in seinem Kopf, doch noch während er sich die Zukunft in den schönsten Farben ausmalte, wurde ihm bewusst, dass Dina ihren Mann nicht verlassen konnte. Weil Eddie sie gar nicht gehen lassen würde.

Dina hob den Kopf und sah ihn an. Sie schien zu wissen, was in ihm vor sich ging, denn sie sagte: „Ich kann es nicht, Fritz. Er wird mich nicht gehen lassen. Auf seine Art liebt er mich.“

„Eddie liebt niemanden außer sich selbst“, gab er zurück. „Vielleicht kann er Gefühle gerade noch so beschreiben, aber er kann sie nicht empfinden.“

Sie schob sich über ihn, blickte hinunter in sein Gesicht, und ihre Brüste berührten dabei seine Wangen. „Lass uns nicht darüber reden, bitte“, sagte sie leise. „Nicht jetzt.“

Teufelsmord - Ein Fall für Julia Wagner: Band 1

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