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Tag 145

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1. Oktober 2014

Manfred Götzl, Richter. Norbert Wießner, 67, früherer V-Mann-Führer im Landesamt für Verfassungsschutz Thüringen.

(Der Richter begrüßt die Verfahrensbeteiligten mit krächzender Stimme. Er ist erkältet.)

Götzl Sie hören es an meiner Stimme, sie ist heute in sehr schlechtem Zustand, mal sehen, wie lange sie durchhält.

(Der Zeuge Wießner kommt in den Saal. Er hat bereits an Tag 99 ausgesagt.)

Götzl Guten Morgen, bitte nehmen Sie Platz. Wir setzen die unterbrochene Vernehmung fort. Es geht uns heute um einzelne Vermerke, um Informationen, die Sie von Tino Brandt bekommen haben. Welche Kennziffer hatten Sie im Amt und wie wurden Informationen niedergelegt?

Wießner Ich firmierte unter Nummer 221 oder 251. Die Vermerke wurden nach Treffen mit Brandt angelegt, jeweils zeitnah.

Götzl Mir geht’s zunächst um einen Vermerk vom 15.10.98.

Wießner Einzeln kann ich jetzt nichts mehr sagen, da hätte ich ja die Vermerke auswendig lernen müssen.

Götzl Der Vermerk ist aufgeteilt in Ziffern. (Götzl liest die einzelnen Passagen vor.) Und dann viertens: »Flüchtlinge aus Jena«. Das geht so los: André Kapke habe geäußert, dass die drei an einer sicheren Stelle seien. Können Sie sich erinnern?

Wießner Das ist vierzehn Jahre her. Es war so, dass Brandt Kontakt nach Jena hatte, Anlaufstellen waren für ihn Kapke und Wohlleben, und während der Unterhaltungen mit ihnen sind diese Feststellungen getroffen worden. Aber konkret kann ich Ihnen nichts sagen.

Götzl Hier heißt es, Kapke habe geäußert, dass die drei zwar an sicherer Stelle seien, aber nicht arbeiten könnten und finanzielle Probleme hätten.

Wießner Das kann sein, dass ich das damals so verfasst habe. Es war ja auch immer die Frage: Wo sind die drei und von was leben sie?

(Pause.)

Götzl Wir können in Hinblick auf meine Erkältung leider nicht weitermachen.

(Da endet die Verhandlung an diesem Tag.)

Der NSU Prozess

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