Читать книгу Manipuliert - Teri Terry - Страница 11
ОглавлениеAuf das Nichts folgt so etwas wie eine Ahnung. Ich bin mir meines Körpers bewusst, atme tief und gleichmäßig, bin wohlig entspannt. Ich verdränge dieses Gefühl. Ich will es nicht. Lieber schwebe ich im Nichts. Im Nichts gibt es keinen Schmerz, keinen Verlust, keine Entscheidungen und auch keinen Anlass zu handeln. Dort möchte ich bleiben.
Ein gedämpftes Geräusch erklingt. Ein Klicken.
Ich schlucke. Mir klebt die Zunge am Gaumen, ein seltsamer Geschmack …
Allmählich kehrt mein Bewusstsein zurück. Hat man mich betäubt? Wo bin ich? Jetzt kämpfe ich darum, wenigstens die Augen zu öffnen, aber die Lider sind so schwer.
Stattdessen strecke ich mich nach meiner Umgebung aus, ohne meine normalen Sinne zu gebrauchen.
Nichts.
Nichts? Wie kann das sein, dass es rings um mich kein Leben gibt?
Von Panik befeuert, habe ich nun doch die Energie, die Augen zu öffnen und mich zu bewegen. Ich schlucke wieder und huste.
Ich befinde mich in einem kleinen Zimmer in einem schmalen Bett. In der Ecke steht ein Klo, ein Waschbecken, ich bin mit einem Laken bedeckt. Und das ist alles.
Nichts, das ich erreichen kann: keine Menschen, Tiere, Insekten, nicht einmal eine winzige Spinne.
Ich rapple mich hoch. In meinem Kopf hämmert es, ich bin durstig. Am Waschbecken steht ein Becher. Ich drehe den Hahn auf und fülle das Gefäß. Mir zittern die Hände und beim Trinken geht eine Menge daneben, sodass ich auf der Brust eine kalte Spur hinterlasse.
Als ich das Wasser wegwischen will, erwartet mich der nächste Schock. Ich trage ein unförmiges Nachthemd, eine Art Krankenhauskittel, sonst nichts. Jemand hat mich ausgezogen und mir das Nachthemd angezogen, während ich bewusstlos war.
Ein Schauer durchläuft meinen Körper und macht die Übelkeit noch schlimmer. Ich schlinge die Arme um mich, aber das reicht noch nicht. Schützend hülle ich mich ins Laken ein.
Auch wenn ich niemanden spüre, habe ich dieses unheimliche Gefühl, beobachtet zu werden. Mein Blick wandert durch den Raum, jede Wand wirkt solide, Decke und Fußboden ebenso.
In dem Moment geht mir erst auf, dass es in diesem Raum keine Fenster und Türen gibt. Jedenfalls keine sichtbaren. Aber das kann doch nicht sein. Irgendwie muss ich doch reingekommen sein!
Ich kann dieses unangenehme Gefühl des Beobachtetwerdens nicht abschütteln, als würde es Fingerabdrücke auf meiner Haut hinterlassen. Ob es hier einen versteckten Wächter gibt?
Ich schlucke ein weiteres Mal.
»Hallo?«, sage ich vorsichtig. Meine Stimme ist eingerostet, als hätte ich sie schon lange nicht mehr gebraucht.
Ich versuche es noch einmal, diesmal etwas lauter. »Hallo? Ist da jemand?«
Meine Stimme wird von den nackten Wänden, dem Boden, der Decke zurückgeworfen.
Keine Antwort. Ob mich jemand hört?
In mir steigt Panik auf, Wellen, die höher und höher schlagen, ich zittere am ganzen Körper. Wo bin ich? Ich will hier nicht sein.
»Lasst mich raus! Lasst mich raus!«
Ich werde immer lauter, bis ich schließlich schreie.