Читать книгу Manipuliert - Teri Terry - Страница 26

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Der Bus steht wie versprochen da. Es ist ein Kleinbus, erst halb voll, als ich einsteige. In der prallen Sonne warten wir endlos, bis weitere Leute durchs Tor kommen und einsteigen. Irgendwann brechen wir schließlich in Richtung Stadt auf.

Ich bin schon mal in Glasgow gewesen, und sobald wir die Zäune und Absperrungen hinter uns lassen, wirkt alles so normal.

Rumpelnd geht es durch mir unbekannte Straßen in einen verlotterten Teil von Glasgow. Der Bus hält ein paar Mal, bevor der Fahrer mein Hostel ausruft.

Vor einem dreistöckigen Haus, schon etwas baufällig und mit überquellenden Mülleimern davor, steige ich aus.

Die Tür steht offen.

Drinnen tritt man in eine Halle, sieht fast aus wie ein leeres Großraumbüro, mit einem Tresen. Dort sitzt eine Frau. Hinter ihr beginnt die Lounge mit ausladenden Sofas, die schon bessere Zeiten gesehen haben.

»Hallo«, sagt die Frau und lächelt. Es ist ein echtes, einladendes Lächeln. »Ziehst du ein?«

Ich lächle zurück, schön, dass sich mal jemand freut, mich zu sehen. »Glaube schon«, sage ich und reiche ihr meine Papiere.

Sie schaut drauf. »Okay, John. Du wohnst in Zimmer fünf im zweiten Stock, Bett vier. Hier hast du ein Handtuch« – sie dreht sich um und wühlt in einem Regal herum – »eine Decke. Laken. Dazu eine Broschüre mit allen Infos über das Hostel.« Die Frau reicht mir den Stapel. »Wozu bist du denn abkommandiert?« Sie wirft einen neuerlichen Blick in meine Papiere und verzieht mitleidig das Gesicht. »Kolonne 13, also Absperrungen.«

»Was heißt denn das?«

»Schwerstarbeit. Verstärkung der Absperrungen entlang der Zonengrenze. Aber du musst dich erst übermorgen melden.«

Ich habe sowieso ganz andere Pläne, aber eins nach dem anderen. Ich gehe die Treppe hoch. Oben haben die Zimmer jeweils sechs Betten. Als ich meins gefunden habe, schaue ich in die Broschüre. Es gibt geregelte Essenszeiten, WLAN und ein Telefon. Und jetzt?

Das Hostel wirkt wie ausgestorben, die anderen scheinen alle bei der Arbeit zu sein. Harte körperliche Arbeit oder sonst was. Eigentlich muss ich mit Bobbys Tablet mal online gehen, aber nachdem ich tagelang eingesperrt war, bin ich ruhelos und habe keinen Bock, artig im Hostel zu bleiben.

Auf dem Weg nach unten juckt mir die Hand. Das frisch eintätowierte I weist mich ganz ohne Papiere für immer als immun aus. Es sei denn, ich verliere meine Hand.

Ich laufe ein wenig in der Stadt herum, bis ich ein Café mit Internet finde; mit Bobbys Geld leiste ich mir einen Kaffee und Sandwiches.

Erst mal gehe ich auf Nachrichtenseiten. Die Zonengrenzen scheinen standzuhalten. Offenbar ist man zuversichtlich, dass sich die Epidemie mit den neuen Maßnahmen eindämmen lässt. Haben die überhaupt eine Ahnung, was sich auf der anderen Seite vom Zaun in den Quarantänezonen abspielt?

Noch nicht, aber bald.

Über die Ursache der Epidemie finde ich nichts, gar nichts! Die Forschungen seien in vollem Gange und man hoffe auf baldige Erfolge. Leere Versprechungen und nichts dahinter – typisch Politiker.

In mir schwelt natürlich die Angst, dass Shay zu niemand Wichtigem durchgedrungen ist und deshalb keiner informiert ist. Dass sie es nicht vom Stützpunkt geschafft hat, auch wenn mir der Soldat dort was anderes erzählt hat.

Gefangen. Erschossen. Auf dem Scheiterhaufen verbrannt. All diese Möglichkeiten, diese Bilder rasen mir durch den Kopf; ich höre ihre Schreie, schmecke den Rauch, mir wird schlecht …

Und dann? Würde es ihr ergehen wie Callie? Für alle Zeit ungehört und ungesehen?

Gewaltsam dränge ich diese Vorstellung beiseite. Ich weiß ja gar nicht, ob das stimmt, und bis dahin … Nein.

Aber es kann doch nicht sein, dass die Regierung gar nichts weiß! Die Scans sind der beste Beweis. Wenn sie von offizieller Seite nicht wüssten, wonach sie suchen müssen, könnten sie auch nicht nach Überlebenden scannen. Also lassen sie einfach nichts an die Öffentlichkeit dringen.

Nur wenn alles im großen Stil vertuscht wird, was geschieht wohl mit Leuten, die wirklich ahnen, was vor sich geht – so wie Shay und ich? Was wir wissen, ist gefährlich!

Alle sollen davon erfahren, nur müssen wir dabei sehr vorsichtig sein. Wenn erst mal genügend Leute informiert sind, können sie nichts mehr groß machen. Ich muss die Wahrheit verbreiten, so schütze ich Shay am ehesten.

Nachdem ich mit den Nachrichtenseiten durch bin, ist Iona dran. Ich logge mich auf ihrer Seite ein, das Passwort kenne ich mittlerweile auswendig. Hoffentlich ist sie jetzt am Abend online.

Ich schreibe einen neuen Post als Entwurf, damit er nicht für die Öffentlichkeit sichtbar ist: Glasgow ist schön zu dieser Jahreszeit. Iona antwortet prompt.

Iona: Alles okay?

Kai: Ja. Lange Geschichte, erzähle ich dir ein anderes Mal, aber ich bin jetzt in Glasgow. Und wie geht es euch?

Iona: Bei uns ist noch alles im grünen Bereich. Ich fühle mich von der Zivilisation abgeschnitten und werd bald verrückt vor Langeweile. Die Stromleitungen sind tot, aber wir haben Generatoren. Gott sei Dank funktioniert das Internet, sonst würde ich total am Rad drehen.

Kai: Ich habe eine Story für dich.

In groben Zügen beschreibe ich die Bedingungen im Eingangslager an der Grenze.

Iona: Echt jetzt? Hunderte von Kindern werden da auf unbestimmte Zeit festgehalten?

Kai: Ja, warte kurz. Ich schicke dir mal ein paar Fotos.

Im Nullkommanichts habe ich die Bilder hochgeladen und versendet.

Iona: Ich bringe die überall in Umlauf.

Kai: Danke. Und jetzt noch was: Ich kann im Internet nichts über die Krankheitsursache finden. Gibt es dazu schon was?

Iona: Bloß, dass Überlebende Träger sind. Sonst nichts. Ich habe versucht, mich einzuklinken und Leuten davon zu erzählen, aber fast alle meine Kontakte und Netzwerke sind nicht mehr aktiv, entweder weil es keinen Strom gibt oder … hmm. Das mag ich mir nicht ausmalen.

Kai: Hast du eine Idee, wo sie Shay hingebracht haben könnten?

Iona: Ich habe sämtliche Militärbasen recherchiert, die irgendwie mit der Royal Airforce in Verbindung stehen. Es kursieren Gerüchte von einem geheimen Ort, an dem an Überlebenden geforscht wird. Ich versuche schon die ganze Zeit herauszufinden, wo das ist, komme bloß gerade nicht weiter. Und außerdem gibt es jetzt angeblich einen Test, mit dem man nachweisen kann, dass jemand Überlebender ist.

Kai: Um aus der Quarantänezone zu kommen, musste man sich einem Scan unterziehen. Wir haben uns schon gedacht, dass sie damit irgendwie Überlebende rausfiltern. Ein Mann hat den Test nicht bestanden, den haben sie gleich abgeführt.

Iona: Interessant.

Kai: Ja, besonders für ihn und seine beiden Kinder.

Iona: Du, tut mir leid, aber ich wollte dir noch was sagen.

Kai: Ja?

Iona: Ich hab mich mit deiner Mutter in Verbindung gesetzt … das wolltest du ja. Habe ein separates E-Mail-Konto eingerichtet, damit es niemand zurückverfolgen kann. Also konnte ich ihr nicht sagen, wer ich bin, habe aber weitergegeben, was ich von dir über die Ursachen der Krankheit weiß.

Kai: Und?

Iona: Die muss mich für total übergeschnappt gehalten haben. Hatte den Eindruck, dass sie mir das nicht abkauft.

Kai: Es sei denn, sie wird überwacht und ist einfach vorsichtig.

Iona: Kann sein. Glaube ich aber nicht. Schließlich kennt sie mich überhaupt nicht. Warum sollte sie also einem seltsamen x-beliebigen E-Mail-Kontakt vertrauen?

Kai: Ich muss sie dringend anrufen.

Iona: Wenn sie wirklich überwacht wird, ist das gefährlich. Sei bloß vorsichtig.

Im Hostel gibt es zwei Telefonanschlüsse, einen oben und einen unten beim Fernsehraum, gleich neben Billardtisch, Rezeption, Büro und Speisesaal. Da herrscht gerade Trubel, weil die Leute von ihrem spaßigen Arbeitseinsatz zurück sind.

Oben ist es ruhiger, und die Chancen stehen besser, dass niemand mithört. Ich schlendere möglichst unauffällig in den kleinen Gemeinschaftsbereich, von dem die verschiedenen Zimmer abzweigen. Dort gibt es eine Sofaecke und es herrscht ein Kommen und Gehen. Iona hat mich ja gewarnt, vorsichtig zu sein, und sie hat recht. Wenn die Behörden mich im Zusammenhang mit den falschen Mordanschuldigungen gegen Shay suchen, ist es vielleicht nicht ganz abwegig, dass sie Mum im Auge behalten und ihr Telefon überwachen. Schwer zu glauben, dass jemand meinetwegen so einen Aufstand macht, aber falls die den Anruf wirklich bis hierher zurückverfolgen, möchte ich lieber nicht mit dem Hörer in der Hand gesehen werden. Ich warte ungeduldig ab, bis sich der Gemeinschaftsraum endlich geleert hat, und wähle dann.

Es klingelt sehr lange, und kurz bevor der Anrufbeantworter eigentlich anspringen sollte, klickt es und ein atemloses »Hallo?« ertönt. Diese Stimme würde ich unter Tausenden erkennen.

»Hi, Mum, ich bin’s.«

»Gott sei Dank, dir geht’s gut! Wo bist du?«

»Das sage ich lieber nicht. Hör zu, Shay hat die Krankheit überlebt und sie hat sich auf den Shetlandinseln der Royal Airforce gestellt. Wo könnten sie sie hingebracht haben?«

»Hat sie?« Mum klingt überrascht. »Davon weiß ich nichts.«

»Aber macht ihr denn keine Tests mit Überlebenden? Ich dachte, man weiß, dass sie Überträger sind.«

»Nein. Auch wenn sie als Überträger gelten, ist es im Grunde wissenschaftlich nicht nachgewiesen. Man stützt sich nur auf Berichte.«

»Es gibt keinen Beweis dafür?«

»Streng genommen nein. Der Krankheitserreger ist immer noch nicht gefunden worden.«

»Also, ich kann jetzt nicht lange reden. Auf den Shetlandinseln wurden in einem Labor komische Versuche mit einem Teilchenbeschleuniger gemacht. Und was dabei entstanden ist, ist nach draußen gelangt. Angeblich war das Ganze für die Krebsforschung, aber eigentlich wollten sie eine neue Waffe entwickeln oder es ging doch um Krebs, keine Ahnung. Jedenfalls ist dieser Wirkstoff nach draußen gelangt und tötet jetzt Menschen und …«

»Kai, ich kenne die Theorie. So ein Quatsch würde doch nie im Leben funktionieren, und selbst wenn, würde es garantiert nicht vertuscht werden. Das glaube ich einfach nicht. Die klügsten Köpfe der Welt sind an der Sache dran, überlass es denen.«

»Die täuschen sich. Du täuschst dich. Glaub doch nicht immer alles, was man dir sagt, verdammt!«

»Selbst wenn sie Shay irgendwohin gebracht haben, was hast du davon, wenn du es weißt? Ihr könnt nicht zusammen sein, Kai. Sie ist Trägerin. Komm nach Hause.«

Kurze Stille, ich habe das Gefühl, keiner von uns spricht aus, was er wirklich denkt.

»Ich melde mich wieder«, sage ich schließlich.

»Bitte komm nach Hause. Ich besorge dir einen guten Anwalt, du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Die wollen hier, dass ich weiterarbeite. Um dich würden sie sich auch kümmern.«

Ich reibe mir die Hand. »Hast du auch ein Immunitätstattoo?«, frage ich.

Zögernd antwortet sie: »Ja.«

Die geschickten Hände meiner Mum, so entstellt wie meine.

Auf der Treppe sind Schritte zu hören. Ich lege auf und sause mit Bobbys Tablet zu einem Stuhl. Ein Typ und ein Mädchen kommen rein, nicken mir kurz zu und verschwinden in ihrem Zimmer.

Das war knapp, aber ich denke nicht, dass sie mitgekriegt haben, dass ich telefoniert habe. Jedenfalls haben sie sich nichts anmerken lassen.

Mum glaubt also weder mir noch Iona. Das heißt, dass die Ursache der Epidemie noch nicht durch die Regierungskanäle gedrungen ist. Ein richtig schlechtes Zeichen. Mum würde mich nicht anlügen, vielleicht ausweichend antworten, aber nicht nach Strich und Faden belügen.

Sie lassen also nicht nur die breite Masse im Unklaren, sondern auch die Wissenschaftler und Ärzte, die doch versuchen, die Krankheit in den Griff zu bekommen. Wie soll das gehen, wenn ihnen die Fakten fehlen?

Oder die laufen mit Scheuklappen herum, genau wie Mum, die nicht mal ihrem eigenen Sohn glaubt!

Unten läutet es zum Abendbrot, bloß nachdem ich vorhin im Café gegessen habe, bin ich nicht hungrig. Ich gehe noch eine weitere Treppe nach oben. Vom Flur gelangt man durch eine Tür auf einen Balkon. Ich setze mich auf einen Metallstuhl, über mir die Sterne, fische den Code heraus, den ich mir vorhin aufgeschrieben habe, und teste, ob das WLAN-Netz hier draußen auch funktioniert. Tut es.

Wenn Iona schon nicht herausgefunden hat, wo sie Überleben de hinbringen, dann habe ich sicher erst recht keine Chance. Aber ich muss es wenigstens versuchen.

Ich gebe »Royal Airforce Stützpunkte« ein und gehe als Erstes auf die offizielle Regierungsseite. Da erscheint eine ellenlange Liste. Die sind praktisch überall stationiert. Nur die geheimen Orte würden sie sicher nicht aufführen, ist ja klar. Es sei denn, sie verbergen es hinter etwas anderem.

Als Nächstes suche ich nach »geheime Royal Airforce Stützpunkte«. Lauter Seiten mit Unsinn tauchen auf, paranoides Gelaber von seltsamen Leuten. Das ist ja eher Ionas Terrain, wenn sie nicht fündig geworden ist, habe ich erst recht keine Chance.

Am Ende gebe ich noch einen Suchbefehl ein, den ich mir bis zuletzt aufgespart habe, weil ich vor dem Ergebnis Angst habe: »Aberdeen-Grippe Überlebende«.

Kaum interessante Treffer.

Es gibt eine Seite der Regierung, auf der man Leute melden kann, die man verdächtigt, Überlebende zu sein. Man soll sich ihnen ja nicht nähern, weil sie angeblich gefährlich sind.

Shay und gefährlich? Ihre Augen, wenn sie einen so interessiert anschaut. Ihr tiefes kehliges Lachen – sie hat keine Ahnung, wie sexy das ist. Shay ist so zart und filigran und gleichzeitig so stark; sanft und aufregend. Wie kann sie gefährlich sein? Dennoch weiß ich auch, wozu sie fähig ist. Mit dem Soldaten, der sie erschießen wollte, hat sie irgendwas angestellt, dass er auf der Stelle zusammengebrochen ist, als hätte er einen Herzinfarkt. Sie ist vielleicht gefährlich, aber nur für jemanden, der sie umbringen will.

Doch davon ist ja gar nicht die Rede, es geht denen ja darum, dass Überlebende die Krankheit verbreiten. Oder ist das nur die halbe Wahrheit? Vielleicht haben sie im Grunde Angst vor den anderen Dingen, zu denen Überlebende in der Lage sind.

Ich seufze. In einem Punkt hat Mum recht, selbst wenn ich Shay finde, bringt es mir nichts. Sie dürfte niemals dort draußen leben. Menschen würden sterben.

Trotzdem muss ich sie finden.

Ich muss wenigstens wissen, dass es ihr gut geht. Alles andere will ich mir nicht vorstellen. Auch wenn sie mich reingelegt hat, richtig übel reingelegt – ich meine, sie ist mit mir ins Bett gestiegen, nur um dann zu verschwinden. In mir kocht wieder diese Wut hoch, diese unbändige Enttäuschung, und gleichzeitig kann ich nicht anders: Ich muss an ihre Küsse denken, ihre Hände in meinem Haar, mir schießt das Blut …

Stopp. Konzentrier dich.

Ich scrolle durch die Trefferliste. Auf einer Webseite kann man melden, wenn man Überlebende gesichtet hat; eine enthält eine Liste von bekannten Überlebenden. Eine besonders gut organisierte Gruppe, die sich Wachposten nennt, bittet um Hinweise. Offenbar kann hier jeder jeden beschuldigen und schon geht die Hetzjagd los. Als ich einen Bericht auf einer Nachrichtenseite lese, wird mir ganz anders: Dort ist von einem vermeintlichen Überlebenden die Rede, der in eine Scheune getrieben wurde, die dann verrammelt und in Brand gesteckt wurde.

Das Thema Überlebende löst gleich eine Massenhysterie aus, vor allem der Ton ist verstörend. Als würden Menschen, die diese schlimme Krankheit überlebt haben, andere absichtlich krank machen. Als wären es böse Dämonen. Oder Hexen.

Unbehagen und Widerwillen machen sich in mir breit, je mehr ich lese, aber trotzdem kämpfe ich mich durch die Seiten. Vielleicht gibt es doch einen, wenn auch noch so kleinen, Hinweis darauf, wohin Shay verschleppt worden sein könnte.

Als ich ungefähr die halbe Trefferliste durchgeklickt habe, stoße ich auf den Link zu einer Videoplattform. Ein Kanal nennt sich: Alles Lügen.

Zögernd klicke ich drauf.

Erst ist alles ganz wacklig und verschwommen, eine Hand streckt sich ins Bild und es wird klar.

»Ihr müsst mir zuhören.« Eine verzweifelte, stahlharte Stimme, die so gar nicht zu der Sprecherin mit ihren fast weißblonden Haaren und der hellen Haut passt. Sie sieht skandinavisch aus, vielleicht dänisch, unglaublich gesund und hübsch, dabei hat sie einen Londoner Akzent.

»Überlebende sind keine Träger. Sie lügen, alle lügen. Hört auf, ihren Lügen zu glauben. Ich bin eine Überlebende. Ich bin in Nordengland erkrankt, aber nicht gestorben. Ich bin seit ein paar Wochen wieder in London, bin mit unzähligen Menschen zusammengekommen, die unmöglich alle immun sein können. Und keiner hat sich bei mir angesteckt. Nicht einer. Alles Lügen. Glaubt den Lügen nicht.«

Manipuliert

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