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Wahrnehmungsbrillen und Landkarten

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Schmetterlinge im Bauch, der Himmel voller Geigen, die Welt heiter und farbenfroh. Die sprichwörtliche rosarote Brille kennt jeder von uns. Und jeder von uns trägt sie: sogenannte Wahrnehmungsbrillen. Durch diese persönlichen, individuell gefärbten Brillen nehmen wir unsere Umgebung, uns selbst und andere unterschiedlich wahr und ziehen daraus unsere Schlüsse. Findet die eine, der neue Kollege sei ein Schnösel, sieht die andere in ihm einen selbstbewussten Typen. Mit guter Laune bewerten wir die Welt entschieden positiver als in mieser Stimmung. Je nachdem, wie wir die Dinge betrachten, erscheinen sie in anderem Licht. Wir nehmen immer nur bestimmte Aspekte wahr und blenden andere aus. Was wir erfassen, ist oft nur eine Illusion aufgrund des momentanen Blickwinkels. Unsere Sicht der Dinge ist lediglich eine Landkarte von vielen und sagt etwas über uns selbst aus. Ein Perspektivwechsel kann die Landkarte verändern.

Fragt sich also: Wie »wahr« ist eigentlich unsere Wahrnehmung? Unsere Wahrnehmung, und damit unser Denken, Fühlen und Verhalten, wird durch Vorannahmen mehr geprägt, als unserem rationalen Verstand lieb ist. Wenn Psychologen, die solche Phänomene entschlüsseln, von selektiver Wahrnehmung sprechen, heißt das im Grunde: Man sieht das, was man sehen will oder erwartet. Das, was wir »wissen«, ist nicht zuletzt eine Frage von Bewertung und Interpretation. Kein Zweifel, Wechseljahre sind biologisch bedingt, ihr Status hingegen hängt von Zeitgeist, Kultur und Anschauung ab. Wenn wir unsere subjektive Wahrnehmungsbrille nicht gelegentlich putzen, verwechseln wir Schlussfolgerungen mit Fakten. Die Redensart »Meine Meinung steht fest, bitte verwirren Sie mich nicht mit Tatsachen!« bringt es treffend auf den Punkt. Und das trifft selbst für die scheinbar objektive Sichtweise von Medizinerinnen und Medizinern zu.

Gut durch die Wechseljahre für Dummies

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